Audi: Gerd Walker wird Produktionsvorstand
Der 51-Jährige tritt zum 1. Februar 2022 die Nachfolge von Peter Kössler an. Derzeit ist Walker Leiter der Produktion im gesamten VW-Konzern und unter anderem an der Modellvergabe für die verschiedenen Standorte beteiligt. Der Neckarsulmer Werkleiter Fred Schulze war ebenfalls im Gespräch für den Posten.

Wechsel im Vorstand von Audi: Gerd Walker wird im Februar 2022 neuer Produktionsvorstand des Autobauers. Das hat der Aufsichtsrat des Autobauers in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen.
Der 51-Jährige ist ein ausgewiesener Produktionsexperte. Die Karriere des gebürtigen Reutlingers begann bei Audi. 2009 wurde er Vorstandsreferent Produktion, bevor er ab 2012 für vier Jahre die Produktion von Audi im ungarischen Györ verantwortete. Seit 2016 ist der diplomierte Maschinenbauer in Wolfsburg in verschiedenen Leitungsfunktionen tätig. Seit 2018 ist er in der Konzernzentrale als Leiter der Produktion des VW-Konzerns für alle Marken mit insgesamt rund 120 Standorten tätig. Walker sitzt dabei auch in den Gremien, die die Modellvergabe für die verschiedenen Werke entscheiden.
„Gerd Walker hat seine Laufbahn bei Audi begonnen, er ist mit unserer Marke und Philosophie bestens vertraut und wird unseren Zukunftskurs in der Produktion weiter vorantreiben und die Menschen mitnehmen“, sagt Audi-Chef Markus Duesmann. „Seine Aufgabe wird sein, unsere Werke mit dem Hochlauf der Elektromobilität optimal auszulasten, die klimaneutrale Produktion in allen Werken bis 2025 bilanziell zu erreichen und die Produktion weiter zu digitalisieren und zu flexibilisieren.“

Walker folgt auf das Audi-Urgestein Peter Kössler, der in den Ruhestand wechselt. Der 62-Jährige war seit September 2017 Vorstand für Produktion und Logistik. Nach der Ausbildung zum Energiegeräte-Elektroniker und dem Studium der Feinwerktechnik an der FH München startete Kösslers berufliche Laufbahn bei der Audi AG im Jahr 1986 in Ingolstadt als Trainee. Von 2007 bis 2015 leitete Peter Kössler das Audi-Werk Ingolstadt, bevor er ab Oktober 2015 Vorsitzender der Geschäftsführung von Audi Hungaria in Györ wurde. „Peter Kössler hat die Audi-Produktion in einem volatilen Umfeld führungsstark geführt und besonders in Bezug auf Qualität, Flexibilität und Nachhaltigkeit neue Maßstäbe gesetzt“, sagt Konzernchef Herbert Diess, der zugleich Vorsitzender des Audi-Aufsichtsrats ist. „Dafür gilt ihm unsere Anerkennung und unser Dank.“
Nach Informationen der Heilbronner Stimme war auch Neckarsulms Werkleiter Fred Schulze im Gespräch für den Posten als Produktionsvorstand. Der 54-jährige Schulze ist seit Mai diesen Jahres wieder für den Standort zuständig, zuvor war der Manager für den VW-Konzern als Produktionschef in China tätig.

Wie aus dem Umfeld des Betriebsrates und auch von Führungskräften zu hören ist, freut man sich in Neckarsulm, dass Schulze dem Standort erhalten bleibt. Trotz des anhaltenden Halbleitermangels meistern der Werkleiter und seine Mannschaft den Anlauf des überarbeiteten Topmodells A8 ohne Probleme. Zuletzt gab es gute Nachrichten für das Werk in Neckarsulm, nachdem in den kommenden Jahren die Entwicklung von Batterien für Elektroautos am Standort aufgebaut wird.
In den nächsten Jahren warten zahlreiche Herausforderungen auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Neckarsulm. Ab Ende 2023 starten die neuen Generationen der Modellfamilien A4/A5 und A6/A7. Die Entscheidung, den A4 und A5 nach Neckarsulm zu holen, soll dem Standort nach der Unterauslastung der vergangenen Jahre ab 2023 deutlich Aufschwung geben. "Meine Vision ist, dass wir hier am Standort noch mal mehr als 300.000 Autos jährlich bauen", sagt Fred Schulze. Von 2024 bis etwa 2027 erwarte er für Neckarsulm eine sehr hohe Auslastung. Zudem steht die Entscheidung an, welches volumenstarke Elektroauto in Zukunft im Werk gefertigt werden soll.