Welche Strom- und Gaspreise auf Kunden in der Region Heilbronn-Hohenlohe zukommen
Die Beschaffungspreise für Strom und Gas sind gesunken. Doch profitieren davon auch Endverbraucher? Wie Energieversorger in der Region ihre Preise im neuen Jahr gestalten.
Die Beschaffungspreise für Strom und Gas sind an den Börsen gesunken: Je nach Anbieter profitieren davon mit Beginn des neuen Jahres auch die Kunden der Energieversorger. Demnach sinken mitunter die Preise für Gas und Strom, einige Unternehmen hatten die günstigeren Preise schon während des laufenden Vorjahres weitergegeben und halten die Preise nun stabil. Das zeigt eine Umfrage der Heilbronner Stimme bei den regionalen Anbietern.
Gaspreise: Familie kann künftig mehr als 500 Euro im Jahr sparen
Freuen können sich die Kunden der Heilbronner Versorgungs GmbH: Die HNVG senkt den Verbrauchspreis für Gas 2025 zwischen 17 und 18 Prozent in der Grundversorgung. Dagegen wird der Grundpreis nach Angaben des Unternehmens erstmals seit 2001 geringfügig angepasst – und steigt um 3,52 Euro pro Monat. Insgesamt bedeute die Preisanpassung aber eine spürbare Entlastung bei den Energiekosten.
„Eine Familie mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden spart künftig rund 520 Euro im Jahr“, sagt Geschäftsführer Frank Schupp. Die Senkung des Verbrauchspreises sei trotz steigender Netzentgelte (im Durchschnitt +21,7 Prozent), einem höheren CO₂-Preis (von 0,819 ct/kWh auf 1,001 ct/kWh) und gestiegener Gasspeicherumlage dennoch möglich, da die Beschaffungskosten deutlich unter dem Vorjahr liegen. Dagegen wird der Grundpreis wegen gestiegener Lohn- und IT-Kosten sowie höheren Netzentgelten angehoben.

Süwag plant keine Preiserhöhungen bei Strom und Gas
Bei der Süwag bleiben die Preise für Strom- und Gaskunden zum Start ins neue Jahr unverändert. Der Versorger verweist darauf, die Strompreise in der Grundversorgung und in kundenindividuellen Sonderverträgen bereits zum Mai 2024 auf unter 40 Cent pro Kilowattstunde (brutto) gesenkt zu haben. Im Bereich Gas hatte Süwag die Preise eigenen Angaben zufolge in der Grundversorgung bereits zu Beginn der letzten Heizperiode im Oktober 2023 und zum April 2024 auf rund 13 Cent pro Kilowattstunde gesenkt.
In Heilbronn biete man den Tarif „Süwag Strom Online“ an. "Der Verbrauchspreis liegt bei 30,66 ct/kWh brutto inklusive eines Rabatts von einem Cent pro Kilowattstunde während der Erstvertragslaufzeit. Der Grundpreis liegt bei 11,12 Euro pro Monat brutto", teilt der Versorger mit. Bei einem Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden lägen die Gesamtkosten somit bei rund 910 Euro brutto im Jahr, das entspricht etwa 75 Euro im Monat.
Beim Gas liegt der Verbrauchspreis im Online-Tarif bei 9,84 ct/kWh inklusive eines Rabatts von 0,5 Cent während der Erstvertragslaufzeit. Der Grundpreis beträgt 9,77 Euro pro Monat. "Bei einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden liegen die Gesamtkosten somit bei 1.575,93 Euro brutto im Jahr – oder rund 130 Euro im Monat", teilt das Unternehmen mit.
Bei EnBW und der Zeag bleiben die Gas- und Strompreise unverändert
Bei der EnBW bleiben die Gas- und Strompreise in allen Tarifen stabil. Man rechne 2025 auch nicht mit steigenden Preisen, teilt eine Sprecherin mit. "Eine Preissenkung ist nicht ausgeschlossen", heißt es. Beim Wärmestrom - also dem Strom, der fürs Heizen verwendet wird - sinken die Preise je nach Anwendung zwischen 1,6 und 3,5 Prozent. Für Heilbronn liegen die Preise im günstigsten Tarif für Haushaltsstrom (Ökostrom) bei 32,59 Cent Verbrauchspreis pro Kilowattstunde und 14,61 Euro Grundpreis pro Monat. Beim Gas liegt der Verbrauchspreis in Heilbronn im günstigsten Tarif bei 11,07 Cent und einem Grundpreis von 13,49 Euro pro Monat.
Die Strompreise der Zeag Energie AG sowie die Gaspreise der Gasversorgung Unterland GmbH (GU) bleiben in der Grundversorgung unverändert. Der günstigste Stromtarif im Versorgungsgebiet Heilbronn ist „DaheimStrom Natur“ mit einem Verbrauchspreis von 34,46 ct/kWh und einem Grundpreis von monatlich 13,19 Euro, teilt das Unternehmen mit. Günstigster GU-Tarif „DaheimGas ProKlima“ im Gebiet Heilbronn-Franken liegt bei 9,66 ct/kWh und monatlich 17,85 Euro.
Öhringer Stadtwerke: Strompreis zum 1. Januar noch unklar
„Wie sich der Strompreis zum 1. Januar verändert, können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht sagen“, heißt es indes von den Öhringer Stadtwerken. Sie bieten kein Erdgas an. Was die Kalkulation auch hier beeinflusst: „Externe Faktoren spielen eine erhebliche Rolle, in diesem Jahr steigen die Netzentgelte und gesetzlichen Umlagen deutlich“, so eine Sprecherin. Aus der Energiekrise 2022/23 habe man die Lehre gezogen, dass „die Verbrauchspreise bei einer langfristigen Beschaffungsstrategie kurzfristig nicht angepasst werden können, weshalb wir unsere Energie kurzfristiger beschaffen“. So könne man als Versorger günstigere Phasen auf dem Energiemarkt abpassen und den Vorteil zeitnah an die Kunden weitergeben.
Preissteigerungen wird es indes sicher für die Kunden der Schwäbisch Haller Stadtwerke geben: Beim Strom erhöhen sich die Bruttopreise dort um durchschnittlich 1,28 ct/kWh, der Grundpreis bleibt unverändert. Beim Gas zahlen die Verbraucher künftig 0,87 ct/kWh mehr. Bedeutet: Für den niedrigsten Stromtarif werden dort im nächsten Jahr 33,88 ct/kWh fällig. Beim Gas sind es 11,32 ct/kWh.
Bad Friedrichshaller Stadtwerke schlagen bei Grundpreis auf
Preissenkungen kündigen die Bad Friedrichshaller Stadtwerke an: „Unser Standardtarif und somit günstigster Strompreis ändert sich ab 1. Januar auf 34,50 Cent je Kilowattstunde“, teilt man dort mit. Der Vorjahrespreis habe 35,11 Cent betragen. Allerdings wird bei der Grundgebühr aufgeschlagen: Sie steigt von 10,00 auf 14,88 Euro. Den günstigsten Gastarif gibt es ab einem Verbrauch von 10.000 Kilowattstunden pro Jahr für 10,23 Cent/kWh (Vorjahr 11,72 Cent). Auch hier steigt jedoch die monatliche Grundgebühr von 15,49 auf 17,85 Euro. Die Schwankungen der Energiepreise versuche man „durch langfristig geplante Vorbeschaffungen über verschiedene Zeiträume auszuschließen und aufzufangen“.
Tendenziell ähnlich klingt es bei den Weinsberger Stadtwerken: Der Gaspreis der Grundversorgung sinkt hier um 14 Prozent, der Grundpreis wächst geringfügig um 30 Cent pro Monat. „Grund für die Preissenkung sind deutlich gesunkene Beschaffungskosten. Dämpfend wirken jedoch die gestiegenen Netzentgelte.“ Gas gibt es für die Kundschaft im neuen Jahr bei einer Mindestlaufzeit von zwölf Monaten zum Preis von 10,85 ct/kWh bei 16,72 Euro Monatsgebühr.
Stadtwerke Eppingen haben Gaspreis vor einem Jahr gesenkt
Günstiger wird der Strom auch bei den Stadtwerken Eppingen: "Dank gesunkener Bezugspreise, können wir trotz gestiegener Umlagen und Netzentgelte eine Senkung um über fünf Cent auf 36,36 Cent die Kilowattstunde an unsere Kunden weitergeben", teilt ein Sprecher mit. Der Gaspreis bleibt stabil: "Nachdem wir bereits zum Januar 2024 stark abgesenkt haben, sind wir aktuell auf einem sehr guten Niveau unterwegs und können trotz massiv steigender Kosten aus Netzentgelten und für die CO2-Abgabe eine Preismaßnahme nach oben vermeiden."
Deutschland wird voraussichtlich ohne Engpass bei der Gasversorgung über den Winter kommen. Um die Versorgung zu sichern, muss bis Anfang Oktober ein Speicherfüllstand von 85 Prozent erreicht sein. Dieses Ziel wurde nach Angaben der Bundesnetzagentur im Juli bereits erreicht. Für Anfang November ist ein Füllstand von mindestens 95 Prozent vorgegeben.