Insolvenz bei Spielwarenhändler: Für HCM Kinzel aus Zaberfeld geht es weiter
Über den Spielwarenhändler HCM Kinzel aus Zaberfeld ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Gespräche mit Investoren laufen. Die Belegschaft ist allerdings drastisch gekürzt worden.
Beim insolventen Spielwarenhändler HCM Kinzel läuft der Betrieb weiter. Zwar wurde zu Monatsbeginn das Insolvenzverfahren über das Unternehmen mit Sitz in Zaberfeld eröffnet, aber Geschäftsführung und Insolvenzverwaltung führen die Geschäfte fort und suchen nach einer Lösung.
Aktuell liefen konkrete Gespräche mit Investoren, berichtet Geschäftsführer Christian Kinzel. Einige Punkte seien noch offen, so dass nicht klar sei, ob und wann es ein Ergebnis gibt, erläutert er. „Das Ganze entwickelt sich Schritt für Schritt.“
Trotz Insolvenzverfahren: HCM Kinzel setzt Geschäftsbetrieb mit reduzierter Belegschaft fort
Einen Einschnitt hat es allerdings schon gegeben: Die Belegschaft ist von 20 auf nur noch acht Beschäftigte reduziert worden, berichtet der Geschäftsführer. Unter anderem seien Hilfskräfte abgebaut worden.
Als Insolvenzverwalter der HCM Kinzel GmbH fungiert der Stuttgart Rechtsanwalt Tibor Braun. Bei der dazugehörigen Online-Vertriebsgesellschaft planetextra.de GmbH wurde sein Kanzleikollege Oliver Kirschnek zum Insolvenzverwalter bestellt.
Traditionsreicher Familienbetrieb: HCM Kinzel seit Jahrzehnten im Spielwarenhandel aktiv
HCM Kinzel und planetextra.de hatten im Mai den Gang zum Insolvenzgericht angetreten. Die Stammfirma wurde 1993 gegründet, geht aber auf einen Einzelvertrieb von Helmuth Kinzel zurück, der bereits 1964 begann. Zuletzt führten die Brüder Markus und Christian Kinzel das Unternehmen.
Bislang hatte es sich vor allem auf den Vertrieb von Lizenzprodukten, insbesondere von Knobelspielen und 3D-Puzzles, konzentriert. Bis 2017 wurde auch die Thinkfun-Reihe rund um das Knobelspiel „Rush Hour“ vertrieben – dann jedoch übernahm der Verlag Ravensburger das US-Unternehmen und gliederte den Vertrieb bei sich ein.
Zukunftsprojekt Braindrops: Hoffnungsträger trotz begrenzter Verfügbarkeit im Handel
Auf der Nürnberger Spielwarenmesse wurde im Januar erstmals eine Eigenentwicklung der Zaberfelder vorgestellt. Für das Spiel „Braindrops“ liegen nach wie vor gute Vorbestellungen vor, berichtet Christian Kinzel. Allerdings sei bislang nur ein kleiner Teil der produzierten Ware ausgeliefert worden, so dass es derzeit nur in wenigen Onlineshops und Läden einzelner großer Ketten erhältlich ist. Der allgemeine Vertrieb könne erst starten, wenn es eine Investorenlösung gibt, erklärt Kinzel weiter.