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Schwarz-Chef Chrzanowski: Gruppe registriert 350.000 Cyberangriffe am Tag

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Gerd Chrzanowski erklärt im SZ-Interview, warum der Ipai in Heilbronn eine Erfolgsgeschichte wird und warum Cybersicherheit ein zentrales Thema der Zukunft ist.


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Gerd Chrzanowski, Chef der Neckarsulmer Schwarz-Gruppe, sieht Heilbronn als künftiges Zentrum für Künstliche Intelligenz (KI) in Europa. "Wir arbeiten daran, einen Hightech-Standorten im Süden Deutschlands aufzubauen", sagte Chrzanowski im Interview mit der Süddeutschen Zeitung mit Blick auf den Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) in Heilbronn. Mit starken Partnern wie SAP, Porsche, Mittelständlern oder der baden-württembergischen Polizei wachse der Ipai permanent.

Und die Schwarz-Gruppe ist eine treibende Kraft beim Aufbau des KI-Ökosystems rund um Heilbronn. "Wir investieren Milliarden in der Region, nicht Millionen und laden alle Akteure auf dem Markt ein, ein Teil davon zu werden", sagt der Komplementär der Schwarz-Gruppe, zu der neben Lidl und Kaufland auch der Entsorgungsspezialist Prezero und das IT-Unternehmen Schwarz Digits gehören. Chrzanowski zeigte sich im SZ-Interview mit Blick auf den Ipai zuversichtlich: "Ich bin mir sicher: Das wird das europäische Zentrum für angewandte KI."


Schwarz-Gruppe legt den Fokus auf Datensicherheit und -souveränität

Einen besonderen Fokus legen die Neckarsulmer mit ihrer Tochter Schwarz Digits auf Datensicherheit. "Wir möchten digitale Souveränität herstellen. Es gibt Daten, die nicht auf einem Server in einem anderen Land liegen sollen", sagte Chrzanowski. Laut Bitkom entstehe der deutschen Wirtschaft durch Cyberkriminalität im Jahr 2024 ein Schaden in Höhe von 267 Milliarden Euro – dies sei ein Anstieg um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Alleine die Schwarz-Gruppe registriert Chrzanowski zufolge 350.000 Cyberangriffe am Tag – vor allem aus Russland. Vor dem Ukraine-Krieg seien es lediglich 3500 pro Tag gewesen, sagte der Schwarz-Chef.

Schwarz-Chef Chrzanowski: KI-Start-up Aleph Alpha muss deutsch bleiben

Schwarz-Chef Gerd Chrzanowski (hier beim Kongress der Weltmarktführer in Schwäbisch Hall) betont die zentrale Bedeutung von Datensicherheit
Schwarz-Chef Gerd Chrzanowski (hier beim Kongress der Weltmarktführer in Schwäbisch Hall) betont die zentrale Bedeutung von Datensicherheit  Foto: WirtschaftsWoche / Foto Vogt GmbH

Daher sei es so wichtig, auf europäische Cloud-und KI-Lösungen zu setzen und dabei auch deutsche Unternehmen zu fördern. "Wir brauchen eine Art Industriepolitik und das Bewusstsein, dass es auch hier großartige KI-Anbieter gibt", sagte der Manager. Als Beispiel nannte Chrzanowski  das KI-Start-up Aleph Alpha aus Heidelberg, an dem sich auch die Schwarz-Gruppe beteiligt hat. "Wir wollen gemeinsam mit Bosch, SAP und anderen sicherstellen, dass es ein deutsches Unternehmen bleibt", betonte der Schwarz-Chef. "Damit erhalten wir uns die Chance auf souveräne KI-Technologien aus Europa."

Schwarz-Gruppe kooperiert mit Ex-SAP-Chef Bill McDermott

Um dieses Ziel zu erreichen, kooperiert die Schwarz-Gruppe mit potenziellen Wettbewerbern. So kündigten Chrzanowski und Ex-SAP-Chef Bill McDermott in dem Doppelinterview mit der SZ an, künftig enger zusammenzuarbeiten. McDermott ist Chef der amerikanischen KI-Firma Servicenow. Die Cloud-Sicherheitslösung XM Cyber der Schwarz-Gruppe werde in Servicenow integriert, kündigte Chrzanowski an. Damit erhielten die Kunden in Echtzeit einen Überblick über alle Sicherheitswarnungen.

Die gemeinsam entwickelten Cyber-Sicherheitslösungen wollen die Schwarz-Gruppe und Servicenow auch Wettbewerbern zur Verfügung stellen. So werde gerade gemeinsam eine neue KI-Plattform für den Einzelhandel entwickelt, die auch Rivalen wie Aldi nutzen könnten, betont der Schwarz-Chef. Mit KI werde es künftig möglich sein, Warteschlangen an den Kassen zu verhindern oder Kühlgeräte zu kontrollieren.

 

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Kommentare

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Wilfried Müller am 10.10.2024 09:11 Uhr

Mir würde schon die KI Anwendung reichen und zwar Suche nach einem Kurzzeit Pflege Platz. Warum muss ich 20 Heime anrufen, um einen Platz zu finden. Warum gibt es kein Monitoring auf Kreis oder Landesebene bei Corona war es ja auch möglich die freien Betten anzuzeigen. Warum kann man Heime nicht verpflichten freie Platze zu melden. Als pflegender Angehöriger bist du den ganzen Tag beschäftigt und willst keine Telefon Marathon.
Das wäre doch mal ein Thema für die HST, statt eine ganze Seite über die Krawatten Farbe unserer Abgeordneten zu berichten

Gruß. Müller Hardthausen

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