KI-Park in Heilbronn: Stadtquartier Ipai nimmt nächste Hürde
Der geplante Innovationspark für Künstliche Intelligenz (Ipai) auf den Steinäckern gilt als Meilenstein für die städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Der Gemeinderat hat jetzt das nächste Tor für das Großprojekt geöffnet.

Spätestens Anfang 2025 soll mit dem Bau des ersten Abschnitts des künftigen Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) auf den Steinäckern in Heilbronn begonnen werden, so Ipai-Sprecher Jan Denia Ende vergangenen Jahres. Die nächste Hürde auf dem Weg dorthin hat das Großprojekt für angewandte KI jetzt genommen. Der Gemeinderat hat am Donnerstagabend der Fortschreibung des Flächennutzungsplans für das Teilgebiet auf Neckargartacher Gemarkung zugestimmt.
Grünes Licht gaben die Bürgervertreter im Ratsrund außerdem der Änderung des Bebauungsplans für eine ganze Reihe von Flurstücken und Feldwegen auf dem betroffenen rund 23 Hektar großen Areal im Norden der Stadt. Darüber hinaus stimmten die Stadträte zahlreichen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen zu, die sich über mehrere Stadtteile verteilen. Ausgleichsmaßnahmen für den ökologischen Eingriff in den Steinäckern sieht der Entwurf in Neckargartach sowie in den Stadtteilen Böckingen, Klingenberg, Horkheim, Frankenbach, Biberach und Kirchhausen vor. Darüber hinaus setzt Heilbronn sechs Maßnahmen von ihrem städtischen Ökokonto ein.
Ipai in Heilbronn: Planungsunterlagen für 44 Tage öffentlich einsehbar
Die Unterlagen werden jetzt für die im Verfahren vorgeschriebene Öffentlichkeitsbeteiligung 44 Tage lang im Technischen Rathaus und auf der Homepage der Stadt zur Einsicht ausgelegt. Darüber hinaus werden Behörden und weitere Träger öffentlicher Belange beteiligt. Ziel der Verwaltung ist es, den Satzungsbeschluss noch im laufenden Jahr 2024 zu erreichen.
Dem geänderten Flächennutzungsplan muss dann das noch Regierungspräsidium Stuttgart zustimmen. Im Anschluss ist die Planung rechtskräftig, und die Stadt Heilbronn kann den Umlageplan für die einzelnen Flächen aufstellen. Ziel dabei wird sein, die geeigneten Flächenzuschnitte für die geplanten Verkehrs- und Grünflächen sowie die Baugrundstücke zu bilden. Die Verwaltung rechnet damit, das das sogenannte Umlegungsverfahren Ende 2025 abgeschlossen sein wird.

Heilbronner Stadträte stimmen Ipai-Konzeption einhellig zu
Mehrere Hundert Seiten umfassen die Ratsunterlagen. Im Gemeinderat traf die Planung auf einhellige Zustimmung. "Jeder nur denkbare Aspekt wurde berücksichtigt", sagte CDU-Stadtrat Uwe Mettendorf. Bis hin zur Fledermaus sei alles begutachtet und analysiert worden. Auch die Ausgleichsfläche für die Landwirte sei einvernehmlich gelöst worden. Wenig begeistert zeigte sich zwar Alfred Dagenbach darüber, dass Ackerfläche auch in Wiese umgewandelt wird. "Aber wer A sagt, muss auch B sagen", so der PRO-Heilbronn-Stadtrat.
"Es ist ein Schritt nach vorne für unsere Stadt", sagte SPD-Stadtrat Rainer Hinderer. Von einem "Meilenstein für die Stadtentwicklung" und einem "Stadtteil der Zukunft" sprach Nico Weinmann (FDP). Die Erwartungen an den Ipai sind riesig. "Der neue Wissenstadtteil" solle Anziehungskraft entfalten. Für Wissenschaftler und Unternehmen ebenso wie für die Heilbronner Bürger. "Es ist fast schon ein bisschen wie Science-Fiction", so Ulrike Morschheuser (Bündnis 90/Die Grünen).
Für Herbert Burckhardt (Freie Wähler) steht fest, dass die Stadt mit dem Ipai "eine der bedeutendsten Bauprojekte der vergangenen Jahrzehnte in der Stadtgeschichte vorbereitet". Auch Marion Rathgeber-Roth (UfHN) betonte die Bedeutung des Ipai: "Es ist eine Chance für Heilbronn und für Baden-Württemberg" und habe eine "Strahlwirkung auf die ganze Welt".