Das 1945 gegründete Unternehmen Schunk gilt als Technologiepionier in den Bereichen Spanntechnik, Greiftechnik und Automatisierungstechnik. Das Portfolio reicht von Standardkomponenten über umfassende Engineering-Kompetenz für die Entwicklung kundenspezifischer Komponenten und Systeme bis hin zu kompletten Maschinen für die Automatisierung und Elektronikproduktion. Schunk beschäftigt in zehn Werken und 34 eigenen Ländergesellschaften weltweit rund 3700 Mitarbeiter. Der Exportanteil liegt bei 70 Prozent, der Umsatz lag 2024 bei rund 600 Millionen Euro.
Schunk baut in Lauffen und Brackenheim Stellen ab und investiert Millionen
Das Technologieunternehmen Schunk will 85 Arbeitsplätze in Lauffen und Brackenheim-Hausen abbauen. Und kündigt zugleich die Modernisierung der beiden regionalen Werke für zehn Millionen Euro an.
Die schwache gesamtwirtschaftliche Lage und der hohe Wettbewerbsdruck aus China machen auch dem Lauffener Spann- und Greiftechnikexperten Schunk zu schaffen. Wie das Familienunternehmen gegenüber der Heilbronner Stimme bestätigte, steht der Abbau von rund 85 Arbeitsplätzen an den Standorten Lauffen und Brackenheim-Hausen an.
Zugleich kündigt Kristina Schunk, Vorsitzende der Geschäftsführung, Investitionen in Höhe von rund zehn Millionen in die beiden Werke an. Die Mitarbeiter wurden in der vergangenen Woche über die Schritte informiert.
Schunk spürt den hohen Kostendruck aus China: Stellenabbau in Lauffen und Brackenheim-Hausen
Wie Kristina Schunk berichtet, erfährt das Unternehmen wie viele andere gerade einen spürbaren Auftragsrückgang – „vor allem in unseren Stammbranchen, der Automobilindustrie und der Metallbearbeitung“, sagt Schunk. Sie spricht in diesem Bereich von einem hohen Kostendruck aufgrund der stärker werdenden Konkurrenz vor allem aus China.
Zugleich stecke der Bereich Automatisierung, der für Schunk immer wichtiger wird, in vielen Branchen noch in den Anfängen. Die Geschäftsführerin nennt beispielhaft Life-Science, Medizin, Pharma und Logistik.
Die Nachfrage im Bereich E-Mobilität schwächelt seit langem
Kristina Schunk betont, dass sich das Familienunternehmen stets schnell und agil auf Marktveränderungen einstelle und vor allem die Chancen neuer Technologien und Schwerpunkte sehe. So habe man beim Thema E-Mobilität rasch große Kompetenzen auf gebaut. Doch die Kundennachfrage sei gerade in diesem Bereich kaum noch verlässlich. „Viele Investitionen werden verschoben“, sagt Schunk.

Auf die seit Jahren schwierige Lage hat das Unternehmen einerseits durch eine größere internationale Präsenz reagiert. So hat Schunk in den vergangenen Jahren Produktionsstandorte in China und Mexiko aufgebaut, die Kristina Schunk zufolge erfolgreich angelaufen seien. „Nach dem Prinzip ,local for local’ bauen wir dort lokale Engineering- und Fertigungskapazitäten auf, um unsere Kunden vor Ort schneller, passgenauer und wettbewerbsfähiger zu bedienen“, sagt Schunk.
An den Standorten Lauffen und Hausen will Schunk Kosten einsparen
Zugleich müsse man aber an den Heimatstandorten Kosten einsparen. „Diese setzen wir unter anderem über einen sorgsam geplanten, sozialverträglichen und möglichst geringen Stellenabbau um, von dem circa 85 Beschäftigte umfasst sind, und bei dem wir auch das Betriebsratsgremium einbezogen haben“, sagt Kristina Schunk. Ihr ist es wichtig, dass die Geschäftsführung dabei „fair und verantwortungsvoll“ vorgehe.
Das Unternehmen bietet Abfindungsangebote an, um möglichst einvernehmliche Lösungen zu ermöglichen. Schunk-Geschäftsführer Johannes Ketterer versichert, dass der Stellenabbau strategiekonform und mit der Arbeitnehmerseite abgestimmt sei und es sich nicht um eine Hau-Ruck-Aktion handele.
Die technologischen Kernkompetenzen will Schunk in der Region halten
Die Sicherung der Arbeitsplätze und der Kernkompetenzen in der Region bleiben für Schunk ein wichtiges Anliegen. „Mit den getroffenen Maßnahmen wollen wir Schunk nachhaltig stärken und uns zukunftsfähig aufstellen“, betont Kristina Schunk.
Derzeit beschäftigt das Unternehmen am Stammsitz in Lauffen und im Zweigwerk in Hausen 1650 Mitarbeiter. Weltweit sind rund 3700 Männer und Frauen bei Schunk beschäftigt, der Umsatz lag 2024 bei rund 600 Millionen Euro.
Zehn Millionen Euro investiert Schunk in die beiden regionalen Werke
Künftig will das Technologieunternehmen seinen Fokus noch stärker auf Wachstumsfelder legen, in denen man den Strukturwandel aktiv mitgestalten könne, wie Schunk mitteilt. Daher investiere man zehn Millionen Euro in den Effizienzausbau und in Ausbau technischer Kompetenzen in Lauffen und Hausen, betont die Geschäftsführerin.

Stimme.de