Reinhold Würth setzt Nachfolgeregelung um – wer die wichtigen Posten übernimmt
Beim Künzelsauer Konzern wird zum Jahreswechsel die Nachfolgeregelung umgesetzt. Sie betrifft drei Positionen.
Erst vor wenigen Wochen feierte Reinhold Würth sein 75. Arbeitsjubiläum. Zum großen Festakt im Künzelsauer Carmen-Würth-Forum kamen rund 400 geladene Gäste – darunter Bundekanzler Olaf Scholz, der eine "Jahrhundertrede" für den Unternehmer hielt.
Bekannt ist es schon seit mehr als zwei Jahren, nun aber wird der Schritt vollzogen: Zum Jahreswechsel zieht sich Reinhold Würth vom Amt des Vorsitzenden des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe zurück. Er wird dann Ehrenvorsitzender des Gremiums. Das kündigte der Konzern am Montag an. Der 89-Jährige übergibt seine Position an seinen Enkel Benjamin Würth (43). Dieser ist seit 25 Jahren im Unternehmen tätig und habe sich umfangreiche nationale und internationale Berufserfahrung angeeignet, heißt es in der Mitteilung.
Wechsel im Beirat der Würth-Gruppe: Bettina Würth gibt Vorsitz ab
Einen Wechsel gibt es zudem wie angekündigt im Beirat der Würth-Gruppe. Den Vorsitz des neunköpfigen Gremiums, das sich überwiegend aus familienfremden Mitgliedern zusammensetzt, hat seit 2006 Bettina Würth (63) inne, Tochter von Reinhold Würth. Bettina Würth wird ihre Position des Beiratsvorsitzes nun an ihren Neffen Sebastian Würth (39) übertragen, teilt der Konzern mit.
Sebastian Würth ist seit 2012 im Unternehmen tätig und hat einen Abschluss Master of Arts in „Family Entrepreneurship“. Bettina Würth ist bereits Mitglied des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe und wird Ehrenvorsitzende des Beirats der Würth-Gruppe.

Maria Würth übernimmt Geschäftsbereichsleitung Kunst- und Kulturaktivitäten
Neu vergeben wird schließlich die Geschäftsbereichsleitung Kunst- und Kulturaktivitäten in der Würth-Gruppe: C. Sylvia Weber (63), die diese führt, wird den Hauptteil ihrer Aufgaben auf Maria Würth (34), Tochter von Bettina Würth, übertragen. Maria Würth hat einen Master of Arts in Kunstgeschichte der Universität Tübingen und ist unter der Leitung von C. Sylvia Weber seit 2018 für diese Aufgabe vorbereitet worden. Der Zeitpunkt dieses Wechsels hatte bislang nicht festgestanden.
In der Konzernmitteilung wird betont, dass diese drei Positionsveränderungen seit langer Zeit vorbereitet worden sind. Sowohl die Familie als auch das Unternehmen legten Wert auf ein Kontinuum in der Nachfolge, herangewachsen im Unternehmen. Dadurch sei eine absolut unspektakuläre Fortsetzung der gelebten Unternehmenskultur gewährleistet.