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Personal-Beben bei Autobauer
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Zwei Porsche-Vorstände vor Entlassung – offenbar Verhandlungen über Abfindungen

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Beim Sportwagenbauer Porsche gibt es immer noch keine Einigung mit den beiden Vorständen, die gehen sollen. Hinter den Kulissen wird wohl heftig um die Konditionen der Abgänge gerungen.


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Ein Backsteingebäude mit angegliederten Werkhallen, heute Werk 1 genannt, markiert 1938 den Anfang von Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen. Am Stammsitz des Autobauers hat sich viel verändert in den vergangenen Jahrzehnten, das Backsteingebäude gibt es immer noch. Dort haben die Vorstände des Autobauers ihre Büros. Zwei von ihnen sollen nach dem Willen des Aufsichtsrates das Unternehmen verlassen: Finanzvorstand Lutz Meschke (58) und Vertriebschef Detlev von Platen (61).

Am Donnerstag kam das Kontrollgremium der VW-Tochter in Zuffenhausen zusammen. Als schon längst die Nacht über Zuffenhausen hereingebrochen war, ging man auseinander – ergebnislos.

Porsche: Gespräche über Ausscheiden der Vorstände gehen weiter

Am Tag danach gibt man sich seitens des Unternehmens zugeknöpft. Sagen will keiner etwas so richtig, jedenfalls nicht offiziell. „Das kann jetzt ganz schnell gehen oder sich noch eine Weile hinziehen“, sagt einer aus dem Umfeld des Aufsichtsrats.

Wie aus Konzernkreisen zu hören ist, wird hinter den Kulissen heftig um die Konditionen des Abgangs gerungen. Sprich: ums Geld. Ob und wann der Aufsichtsrat kurzfristig zusammenkommt, scheint offen.

Porsche in der Krise: Alle wichtigen Werte zeigen nach unten

Gründe für die Trennung soll es dem Vernehmen nach einige geben – angefangen bei der Absatzschwäche vor allem in China bis hin zum in den vergangenen Monaten deutlich gesunkenen Aktienkurs.

Schlechte Nachrichten kamen dann am Donnerstagabend zusätzlich noch aus dem Unternehmen: Die operative Umsatzrendite wird den Planungen von Porsche zufolge 2025 bei nur noch zehn bis zwölf Prozent liegen. 2024 habe diese am unteren Ende der prognostizierten Bandbreite von 14 bis 15 Prozent gelegen, teilte Porsche in einer Pflichtmeldung mit. Daraus errechnet sich für 2024 ein operatives Ergebnis von 5,5 bis 5,6 Milliarden Euro. Das wäre ein Rückgang um ein Viertel. 

Wieder mehr Benzinmotoren und Plug-in-Hybride bei Porsche

Gefällt hat der Porsche-Aufsichtsrat zusammen mit dem Vorstand am Donnerstag auch eine strategische Weichenstellung. Nach die Nachfrage nach E-Autos zuletzt deutlich gesunken ist, steuert der Autobauer um. Um die Fahrzeuge für die Kunden wieder attraktiver zu machen, sollen unter anderem künftig mehr Porsche-Modelle mit Benzinmotoren oder Plug-in-Hybriden ausgestattet und gebaut werden.

Das ist zunächst mit Kosten verbunden, denn um die neuen Fahrzeuge zu entwickeln, bei denen auch Sonder- und Exklusivausstattungen geplant sind, muss investiert werden. Für die Fahrzeugentwicklung und das Batteriegeschäft sei ein deutlicher Mehraufwand zu erwarten, teilte das Management deshalb mit. Alles in allem werde das operative Ergebnis dadurch um rund 800 Millionen Euro reduziert.

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