Zwei Porsche-Vorstände sollen wohl gehen: Spekulationen um Nachfolge
Bei Porsche müssen wohl der Finanz- und der Vertriebsvorstand ihren Posten räumen. Nun werden erste Namen für die Nachfolge gehandelt.
Porsche will hoch hinaus. Das sieht man schon von weitem, wenn man an den Stammsitz des Autobauers in Stuttgart-Zuffenhausen fährt. Unweigerlich stellt sich der Betrachter der Skulptur die Frage: Wie sind die Fahrzeuge nur nach oben gekommen?
Drei Sportwagen sind auf in den Himmel ragenden Stelen angebracht, ganz so, als wollten sie durchstarten in luftige Höhe. Porsche kannte in den vergangenen Jahren tatsächlich nur eine Richtung: nach oben. Nun aber zeigen Absatz, Umsatz und Gewinn nach unten,
Autobauer Porsche in der Krise – was passiert jetzt im Vorstand?
Keine andere Marke des VW-Konzerns hat in den vergangenen Jahren mehr Gewinn abgeworfen als Porsche. Nun kriselt es ausgerechnet auch beim erfolgsverwöhnten Sportwagenbauer. „Der gesamte VW-Konzern ist deswegen in Alarmstimmung“, heißt es aus Kreisen des Aufsichtsrats.
Vor allem eine Kurve beunruhigt besonders – die der Absatzzahlen in China. 2021 hat Porsche im Reich der Mitte fast 96.000 Fahrzeuge ausgeliefert, 2024 waren es gerade mal noch knapp 57.000. Vertriebsvorstand Detlev von Platen hatte noch im Herbst den Chef im größten Automarkt der Welt ausgetauscht. Nun aber muss der 61-Jährige selbst gehen. Über die Auflösung des Vertrags wird hinter den Kulissen bereits verhandelt, am Donnerstag soll die Entscheidung im Aufsichtsrat fallen.
Ablösung bei Stuttgarter Autobauer: Rochade im Porsche-Vorstand?
Angesichts der bevorstehenden Ablösung wird nun natürlich in und außerhalb des Unternehmens spekuliert, wer den Chefposten im Vertrieb übernehmen könnte. Eine Variante, die gerade in der Wolfsburger Konzernzentrale über die Flure getragen wird, ist eine mögliche Rochade.
Dabei könnte Barbara Frenkel im Vorstand den Vertrieb übernehmen. Die 61-Jährige ist die erste Frau im Vorstand der VW-Tochter und aktuell für die Beschaffung zuständig. Davor war sie von 2017 bis 2021 Vertriebschefin für Europa. Die gebürtige Fränkin gilt als akribische Arbeiterin, die sich auch bei den Eigentümerfamilien Porsche und Piëch einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat.

Lutz Meschke wurden Ambitionen auf den Porsche-Chefposten nachgesagt
Hoch im Kurs stand dem Vernehmen nach bis vor wenigen Jahren auch Finanzvorstand Lutz Meschke. Der 58-Jährige gilt als einer der führenden Köpfe hinter dem Börsengang von Porsche. Nach anfänglichen Höhen aber ist der Kurs der Porsche-Aktie zuletzt auf Talfahrt gegangen.
Im März gibt die VW-Tochter ihre Zahlen für 2024 bekannt. Die Rendite des Autobauers könnte auf 14 bis 15 Prozent gefallen sein, zwischen 15 und 17 Prozent waren angepeilt, Meschke hatte langfristig das Ziel 20 Prozent ausgerufen. Nicht nur das kreidet der Aufsichtsrat dem Finanzmanager an. Schlagzeilen um seine privaten Immobiliengeschäfte in Österreich und vermeintliche Ambitionen auf den Posten von Porsche-CEO Oliver Blume kosten ihn wohl letztlich den Job.

Porsche-Vorstand: Meschkes Nachfolger könnte Blumes rechte Hand werden
Als heißer Kandidat für die Nachfolge von Meschke wird in Zuffenhausen Jochen Breckner gehandelt. Der 47-Jährige ist seit 2018 Generalsekretär im Vorstandsbüro und gilt enger Vertrauter und rechte Hand von CEO Oliver Blume. Zuvor hatte Breckner verschiedene Stationen im Controlling inne, das er von 2017 an geleitet hat. Breckner hat auch den Börsengang des Unternehmens mit vorbereitet, auch zu Audi-Chef Gernot Döllner wird ihm ein ausgezeichnetes Verhältnis nachgesagt.

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