Stimme+
Top-Personalie
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Machtwechsel bei Porsche: Das ist der neue Vorstandschef Michael Leiters

   | 
Lesezeit  2 Min
audioAnhören
Erfolgreich kopiert!

Zum 1. Januar 2026 folgt Michael Leiters als Porsche-Chef auf Oliver Blume, der weiterhin den VW-Konzern führt. Wer ist der Neue an der Spitze des Sportwagenbauers?


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Am vergangenen Freitag (17. Oktober) ging es im VW-Konzern Schlag auf Schlag. Zunächst am Morgen die Adhoc-Meldung, dass der Porsche-Aufsichtsrat mit Oliver Blume über eine vorzeitige Auflösung seines Vertrags als Porsche-Chef verhandelt. Am frühen Abend dann Klarheit: Der 57-Jährige gibt den Chefposten beim Sportwagenhersteller auf, bleibt aber durch eine ebenfalls erfolgte Vertragsverlängerung bis mindestens Ende 2030 der oberste Mann des VW-Konzerns.

Die noch bestehende Doppelrolle als CEO zweier großer Unternehmen geht damit dem Ende entgegen. In Zuffenhausen, dem Stammsitz von Porsche, bereitet man sich nun auf den Start des neuen Chefs Michael Leiters vor. Der 54-Jährige ist kein Unbekannter bei der sportlichen VW-Tochter.

Michael Leiters: 13 Jahre Erfahrung in verschiedenen Positionen bei Porsche

„Michael Leiters verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Automobilindustrie. Sein Führungsstil und seine tiefe inhaltliche Expertise sind ideale Voraussetzungen für den erfolgreichen Vorstandsvorsitz der Porsche AG“, sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Porsche in einer ersten Stellungnahme. Intern ist er beim Sportwagenbauer vor allem als Verantwortlicher der beiden SUV-Baureihen Cayenne und Macan bekannt. Die beiden Erfolgsmodelle sind eng mit dem Namen Leiters verbunden.

Michael Leiters war zuletzt CEO bei McLaren Automotive. Zum 1. Januar 2026 wird er Vorstandschef bei Porsche. Dort hat er schon 13 Jahre gearbeitet.
Michael Leiters war zuletzt CEO bei McLaren Automotive. Zum 1. Januar 2026 wird er Vorstandschef bei Porsche. Dort hat er schon 13 Jahre gearbeitet.  Foto: McLaren Automotive

Zwischen 2000 und 2013 war Leiters insgesamt 13 Jahre lang für Porsche tätig. Ganz am Anfang seiner Zeit konnte der bereits in die Vorstandetage hineinschnuppern, von 2000 bis 2003 war er Assistent des damaligen Vorstandsvorsitzenden Wendelin Wiedeking, bevor er verschiedene Führungsrollen in der Technischen Entwicklung übernahm, unter anderem als Baureihen-Verantwortlicher.

Blume über Nachfolger: „Freue mich über Profi im Sportwagengeschäft“

„Ich freue mich, dass mit Michael Leiters ein erfahrener Profi im Sportwagengeschäft diese Funktion übernimmt“, sagt der amtieren Porsche-CEO und Konzernchef Oliver Blume über seinen Nachfolger. Leiters war nach seiner ersten Zeit bei Porsche acht Jahre lang Technikchef beim italienischen Konkurrenten Ferrari. Zuletzt war der 54-Jährige von Juli 2022 bis April 2025 CEO von McLaren Automotive. 

Neuer Porsche-Chef genießt Vertrauen der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch

Die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch kennen den promovierten Maschinenbauer, der an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen studierte, gut aus seiner ersten Phase bei Porsche. Er genieße ihr Vertrauen, hieß es bereits in der Vergangenheit über den Manager. Dem Vernehmen nach hatten sie als Blume-Nachfolger einen externen Kandidaten bevorzugt.

„Michael Leiters war der perfekte Kandidat: Er hat einerseits Stallgeruch, andererseits hat er bei zwei Mitbewerbern unter Beweis gestellt, was er kann“, sagt einer aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. Porsche-Gesamtbetriebsrat Ibrahim Aslan sagte: „Mit Dr. Michael Leiters bekommen wir einen ehemaligen Porscheaner, den wir als äußerst kompetent und verlässlich kennengelernt haben.“ 

Michael Leiters: Ehemalige Mitarbeiter beschreiben ihn als sehr analytisch

Der künftige Porsche-Chef kennt sich sowohl mit klassischen Sportwagen als auch mit SUV-Modellen gut aus. Er gilt als ausgewiesener Experte für Leichtbau. Ehemalige Mitarbeiter beschreiben ihn als sehr analytischen und unermüdlichen Manager, der ein Gefühl dafür hat, auch in komplexen Projekten die richtigen Menschen zusammenzubringen.

Leiters hatte in der Vergangenheit immer wieder gesagt, dass er trotz der vielen Arbeit ein Familienmensch geblieben sei. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Neben Deutsch spricht er dank seiner vorherigen beruflichen Stationen auch fließend Englisch und Italienisch.

Neuer Porsche-Chef: In Zuffenhausen warten viele Probleme auf Leiters

Michael Leiters übernimmt den Chefsessel in Zuffenhausen in unruhigen Zeiten. Die Liste der Probleme, die der designierte Porsche-CEO angehen muss, ist lang. Mickrige zwei Prozent Rendite erwartet der Sportwagenbauer in diesem Jahr noch – vor zwei Jahren waren es noch mehr als 18 Prozent. Gründe gibt es viele. Da ist zum einen das schwache Geschäft in China, der Absatz sackte in den ersten neun Monaten um 26 Prozent ab. Zudem belasten die US-Zölle das Ergebnis, Porsche hat in den Staaten keine eigene Fertigung.

Außerdem entwickelt sich das Geschäft mit E-Autos nicht so schnell, wie man sich das bei Porsche erhofft hatte. Das hat zur Folge, dass teilweise gänzliche neue Verbrennermodelle entwickelt werden müssen, untern anderem eine SUV-Baureihe fürs B-Segment. Das verschlingt ebenfalls Milliarden, zumal die Forschung an den Stromern parallel weitergehen muss.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben