Südzucker bleibt in den roten Zahlen – Zuckerpreise im Keller
Der Zuckerhersteller Südzucker hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres nur noch einen Verlust erwirtschaftet. Vor allem die Kernsparte Zucker hat weiterhin Probleme.
Der niedrige Preis für Zucker auf dem Weltmarkt drückt bei Europas größtem Zuckerhersteller Südzucker aufs Ergebnis: Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres, das am 1. März begonnen hat, ist das Unternehmen in die roten Zahlen gerutscht. Bei einem Umsatz von 4,2 Milliarden Euro fiel ein Verlust von 60 Millionen Euro an, wie der Mannheimer SDax-Konzern am Donnerstag mitteilte.
Vor einem Jahr waren es noch ein Umsatz von 5,1 Milliarden Euro und ein Gewinn von 161 Millionen Euro.
Südzucker rutscht in die Verlustzone: Wie sich die anderen Sparten schlugen
Dabei ist nicht nur die Zuckersparte in die Verlustzone gerutscht: Rote Zahlen beim Ergebnis der Betriebstätigkeit meldeten auch der Bioethanol-Hersteller Cropenergies sowie die Sparte Stärke. Umsatz und Ergebnis stiegen nur noch in der Sparte Frucht, in der Konzentrate und Fruchtzubereitungen etwa für Saft- und Joghurthersteller produziert werden. Hier seien gestiegene Produktionskosten an die Kunden weitergegeben worden, hieß es.
Im Segment Spezialitäten gab es leichte Einbußen.
Warum die Zuckersparte rote Zahlen schreibt
In der Zuckersparte fiel dafür das Minus deutlich aus: Der Umsatz sackte in den ersten sechs Monaten von 2,27 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,49 Milliarden Euro ab, das operative Ergebnis von 72 Millionen auf minus 89 Millionen Euro. Hauptgrund sei der niedrige Zuckerpreis, hieß es: Er befand sich im Verlauf dieses Jahres in einer Talsohle zwischen 390 und 520 Euro pro Tonne; Ende August wurde der Kurs bei 420 Euro pro Tonne notiert.
Trotz Sparmaßnahmen – unter anderem wurden zwei Zuckerfabriken in Österreich und Tschechien geschlossen – reichte dies nicht, um die Gewinnzone zu erreichen.
Erste Ergebnisse der laufenden Kampagne
Dabei rechnet der Konzern mit einem guten Zuckerjahr: Die Maßnahmen gegen die Schilfglasflügelzikade zeigten erste positive Ergebnisse, die Zuckergehalte der Rüben seien nach den ersten Resultaten der laufenden Kampagne höher als im langjährigen Schnitt.
Wegen gesunkener Anbaufläche sei dennoch für die laufende Kampagne mit einer geringeren Zuckererzeugung zu rechnen. Und der niedrige Zuckerpreis werde sich noch den gesamten Herbst auswirken, so dass für die Zuckersparte auch im zweiten Halbjahr mit einem negativen Ergebnis gerechnet werde.