Discounter Lidl senkt Preis bei Butter – Kaufland und Norma ziehen nach
Vor drei Jahren stiegen die Butterpreise in schmerzliche Höhen. Seitdem ging es immer wieder ein Stückchen mehr zurück zu den vorher lange gewohnten Preisen. Lidl prescht nun mit der nächsten Senkung vor, der Wettbewerb folgt.
Lidl und Norma preschen vor: Die beiden Discount-Ketten kündigten am Montag an, den Preis für das Päckchen Butter ihrer jeweiligen Eigenmarken zu senken – und zwar quasi im Gleichschritt um jeweils 20 Cent auf jeweils 1,79 Euro. Auch für weitere Butterprodukte wurden von den beiden Unternehmen Preissenkungen verkündet.
Der Butterpreis ist einer der Eckpreise für deutsche Haushalte: So ziemlich jeder, der regelmäßig einkauft, weiß, was ein Päckchen Butter kostet. Oder mal gekostet hat. Denn was jahrelang stabil blieb, hat sich seit dem Beginn des Ukrainekriegs zu einer Achterbahnfahrt entwickelt: Erst schossen die Butterpreise in die Höhe, dann sanken sie, stiegen wieder – und nun geht es wieder abwärts. Bereits Ende Februar hatten die deutschen Handelsketten die Preise für die Eigenmarken-Produkte wieder unter die Grenze von zwei Euro gedrückt.
Lidl und Konkurrent Norma: Welche Artikel billiger werden
Bei Lidl wurden nun drei Butterartikel, eine vegane Butteralternative und zwei Mischstreichfette dauerhaft und deutschlandweit im Preis reduziert, teilt das Unternehmen mit Sitz in Bad Wimpfen mit. Zusätzlich werden auch drei nur in einigen Regionen verfügbare Buttervarianten billiger. Der selbstständige Discounter Norma senkte die Preise für vier Buttersorten, eine Biobutter und ein Milchstreichfett.
Lidl teilte mit, dass damit sinkende Rohstoffpreise direkt als Preisvorteil an die Kunden weitergegeben werden sollen. Das Unternehmen der Schwarz-Gruppe bleibe zudem seiner Haltung treu, pflanzliche Alternativen zu gleichen Preisen anzubieten. Auch Norma erklärte, regelmäßig Preisvorteile direkt an die Kunden weiterzugeben.

Kaufland zieht nach
Am Mittag gab dann auch das Lidl-Schwesterunternehmen Kaufland bekannt: „Da wir immer zeitnah auf die Preissenkungen der Discounter reagieren, haben wir auch in diesem Fall zeitnah die Preise unserer Eigenmarken-Butter entsprechend dauerhaft bundesweit gesenkt.“ Das normale Stück Butter der Eigenmarke koste nun ebenfalls 1,79 Euro, zwei weitere Buttersorten und ein Streichfett wurden gleichfalls billiger,..
Gründe für die Preissprünge bei Butter: Fettgehalt, Milchkühe und Energiepreise
Im August 2023 hatte der Butterpreis für Eigenmarken 2,29 Euro je Päckchen erreicht, im Oktober vergangenen Jahren kletterte er nach einem Tief von 1,34 Euro sogar auf 2,39 Euro. Gründe für die Schwankungen gibt es mehrere: Sie reichen vom Fettgehalt der Milch, der vergangenes Jahr lange unter dem Durchschnitt lag, über die verfügbare Menge – Molkereien produzierten vermehrt lukrativeren Käse, der vom Handel in größeren Mengen bestellt wurde – bis zu den Energiepreisen.
So wirkt sich aus, dass wegen des Preisdrucks und vorgeschriebener Umbauten Milchbauern ihren Betrieb aufgeben und somit einfach weniger Milch erzeugt wird – die Zahl der Milchkühe sank in vier Jahren von 3,92 auf 3,66 Millionen Tiere in Deutschland. Die stark gestiegenen Gaspreise wirken sich seit 2022 aus – Molkereien benötigen viel Energie, um Milch zu verarbeiten und Butter herzustellen. Preissenkend wirkte sich hingegen seit August der Preisverfall auf dem Weltmarkt aus – international ist die Nachfrage derzeit stark zurückgegangen, wie mehrere Branchenportale melden.
Alle großen Ketten machen mit
Auch die anderen deutschen Handelsketten folgen inzwischen Lidl, Norma und Kaufland: Aldi und Aldi Nord, Rewe, Edeka und ihre Discount-Töchter Netto und Penny kündigten innerhalb weniger Stunden ebenfalls Preissenkungen bei Butterprodukten im selben Umfang an.