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Warnstreik bei Knorr in Heilbronn: Was die Unilever-Beschäftigten fordern

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Vor der erneuten Tarifrunde in der Obst- und Gemüseindustrie Baden-Württembergs haben die Beschäftigten des Knorr-Werks in Heilbronn mit einem dreistündigen Warnstreik ihre Forderung untermauert. 


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Die Belegschaft des Knorr-Werks in Heilbronn, das zu Unilever gehört, hat vor der Tarifverhandlungsrunde (Dienstag) für die Obst- und Gemüseindustrie Baden Württemberg ihre Forderungen mit einem Warnstreik deutlich gemacht. Von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr hat zuerst die Frühschicht, dann ab halb zwei auch die Spätschicht gestreikt. „Was wollt ihr?“, „6,2“, lautete der Slogan, den die Beschäftigten immer wieder skandierten. Mit gelben Warnwesten, Streikbannern und Fahnen und Bengalos in rot und gelb machten sie vor dem Werkstor auf sich aufmerksam.

Streik bei Knorr in Heilbronn: Was Unilever den Arbeitgebern anbietet

Die Forderungen sind klar. Sie wollen 6,2 Prozent mehr Vergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten sowie ein Plus von 150 Euro für die Auszubildenden. Die Arbeitgeber legten unterdessen ein 24-monatiges Angebot mit 2,5 Prozent im ersten und nochmal 2,2 Prozent im zweiten Jahr vor. „Das ist inakzeptabel“, so Kerem Billor, Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Heilbronn. „Es braucht eine faire Entlastung für uns und unsere Familien, deshalb stehen wir heute hier draußen.“ 


Und auch Thilo Fischer, Betriebsratsvorsitzender bei Knorr und stellvertretender Konzernbetriebsratsvorsitzender bei Unilever, betont: „Wir möchten einen Ausgleich für die Inflationsrate, einen Ausgleich für die Werkssteigerung.“ Denn das Werk in Heilbronn sei eins der effizientesten und habe eine erhöhte Auslastung mit mehr Schichten. „Wenn überdurchschnittliche Leistungen erhalten werden sollen, dann sollte es wenigstens ein durchschnittliches Gehalt geben“, so Fischer. Der Arbeitgeber sei zufrieden mit der Arbeit und danke den Arbeitern, aber „nur mit Worten kann keine Familie ernährt werden“. 

Warnstreiks: Auch Hengstenberg-Mitarbeiter in Bad Friedrichshall legen Arbeit nieder

Bereits in den vergangenen Tagen gab es Warnstreiks in zehn Betrieben in Baden-Württemberg, so auch am vergangenen Donnerstag bei Hengstenberg in Bad Friedrichshall. „Wir sind nicht alleine an dieser Stelle“, macht Hakan Ulucay, Landesbezirksvorsitzender der NGG Südwest und Verhandlungsführer der Tarifrunde, deutlich. Es gehe um einen Flächentarif für alle. 

Knapp drei Stunden sind die rund 550 Beschäftigten aufgerufen zu streiken. Begleitet mit den Schlachtrufen „Heute ist kein Arbeitstag, heute ist Streiktag“ und „Wovor haben Bosse Angst? Arbeitskampf“ verlief der Warnstreik friedlich. Ulukay betont allerdings: „Wenn wir nicht zu einem Ergebnis kommen, reden wir von acht- oder sogar 24-Stunden-Streiks.“

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