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Jako investiert in Hollenbach: Teamshops, Wachstum und bald ein Fußballschuh

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Jako rüstet sich mit neuem Logistikzentrum in Hollenbach für weiteres Wachstum. Der Teamsport-Spezialist aus Hohenlohe hat beim Umsatz zuletzt deutlich zugelegt.


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Der graue Riese, der sich in Hollenbach in der Amtstraße gut sichtbar erhebt, erinnert wenig an die Leichtigkeit eines Lionel Messi. Und auch die Strahlkraft eines Cristiano Ronaldo lässt der 60 Millionen Euro teure Koloss aus Stahl und Beton nicht wirklich erkennen. Die Verantwortlichen des Teamsport-Spezialisten Jako jedoch messen dem Gebäudekomplex eine Bedeutung bei, die dem Wirken der Fußball-Ikonen gleichkommt.

Jako in Hollenbach: Logistikzentrum und Lagerflächen am Firmenstandort

Während sich die großen Karrieren von Messi und Ronaldo dem Ende zuneigen, ist das Investment der Hohenloher spielentscheidend in die Zukunft gerichtet. Mit dem Logistikzentrum samt Lagerflächen am Firmenstandort kommt Jako seinen wichtigsten Versprechen nach: einer kontinuierlichen Waren-Verfügbarkeit sowie einer schnellen Lieferung.

Jako, Vorstand, von links mit Markus Frank, Yvonne und Nadine Sprügel und Tobias Röschl.
Jako, Vorstand, von links mit Markus Frank, Yvonne und Nadine Sprügel und Tobias Röschl.  Foto: Jako

„Wir grenzen uns damit von unseren Marktbegleitern ab“, sagt Tobias Röschl, der Vorstand Marketing und Vertrieb. Der graue unbewegliche Riese steht für weitere Wachstumssprünge – so, wie sie das Unternehmen in den vergangenen Jahren in großem Stil gemacht hat.

Jako-Vorstand Frank: „Wir sind schnell wieder an Grenzen gestoßen“

Erst 2023 hatten die Hohenloher ihr Hochregallager eröffnet. „Das entsprach damals schon beinahe einer Verdopplung der Lagerkapazität“, sagt Markus Frank, Vorstand Digitalisierung und Logistik bei Jako. „In der Folge sind wir trotzdem mit der Liefer-Performance schnell wieder an Grenzen gestoßen.“ Daher entsteht gerade ein 8000 Quadratmeter großes Gebäude, das neben einem modernen Behälterlager alle Logistikbereiche vom Wareneingang bis zum Versand enthält. Anfang 2027 soll das Zentrum den Betrieb aufnehmen. „Der Rohbau ist trocken, im Februar beginnt der Innenausbau“, sagt Frank.

Der Umsatz bei Jako wurde in Rekordzeit verdoppelt

Die kleine Brücke, die das neue Gebäude mit dem 2016 errichteten Teamcenter verbindet, liegt auf dem Gelände bereit und soll noch dieses Jahr installiert werden. Der Brückenschlag vom Ein-Mann-Betrieb, den Rudi Sprügel in der Garage seines Bruders in Stachenhausen 1989 gründete, zu einem international agierenden Player in der Welt des Sports ist dem Hohenloher Familienunternehmen längst gelungen. Es läuft im Team Jako: Zuletzt hat der Teamsport-Spezialist seinen Umsatz in Rekordzeit verdoppelt.

Das Teamshop-Konzept von Jako zahlt sich aus

Aus 100 Millionen im Jahr 2018 sind 200 Millionen Euro geworden „und dazwischen war noch Corona“, gibt Röschl zu bedenken. Brandbeschleuniger für diese rasante Entwicklung seien Nachhol-Effekte gewesen, einerseits. Andererseits die strategische Ausrichtung. „In Summe haben sich die Weichenstellungen ausgezahlt“, sagt Tobias Röschl. Insbesondere das Teamshop89-Konzept, dass Jako 2019 einführte. „Das ist unsere Antwort auf die massiven Herausforderungen im Einzelhandel.“ Ein Drittel der Läden würde wegbrechen, hieß es vor ein paar Jahren.

Die Suche nach einer Möglichkeit, wie Händler weiterhin valide Umsätze machen und auch Jako selber davon profitieren könnte, mündeten im Teamshop 89, einem modularen, gemeinsamen Markenkonzept. Im Vergleich zu einem klassischen Franchise-System „geben wir mehr Luft zum Atmen“, sagt Tobias Röschl über die höheren Freiheitsgrade. Bei geringer Kapitalbindung sollen die Fachhändler eigenständig bleiben – und mit Jako einen starken Partner an der Seite haben. Dafür hat das Unternehmen ein Ladenbau-Konzept aufgesetzt. „Wir haben uns gefragt: Wie muss der perfekte Teamsport-Händler aussehen“, beschreibt Röschl.

Jako hat heute 50 Partner in acht Ländern

Für die Partner sei es dennoch ein fundamentaler Schritt gewesen. Als Sportgeschäfte, die Teamsport nebenher mitgemacht haben, waren sie gewohnt gewesen, von morgens bis abends auf der Verkaufsfläche zu stehen. Im neuen Konzept sind sie Teamsport-Ausrüster mit Showroom, zu denen Vereine mit Termin kommen. Service und persönliche Nähe bleiben indes wichtig. „Menschen kaufen bei Menschen“, sagt Röschl. Heute gibt es 50 Partner in acht Ländern. Und es werden mehr: Partner und Länder.

„Wir führen aktuell sehr gute Gespräche in Kroatien und anderen Ländern“, verrät Tobias Röschl. Die Mehrheit der Partner bietet nur Jako an. Auf der einen Seite ein Klumpenrisiko. „Aber auch ein großes Vertrauen in uns als Marke“, sagt Röschl. Ein Mandat, dem die Hohenloher, die neben dem VfB Stuttgart weitere Fußball-Bundesligisten ausstatten und immer bekannter werden, mit ihren 400 Mitarbeitern gerecht werden wollen.

Jako: Der Marktanteil im Teamsport dürfte bei einem Drittel liegen

In der Nische der textilen Teamsportausstatter ist Jako bereits einer der Marktführer, rund ein Drittel Marktanteil reklamiert das Unternehmen für sich, nur Adidas dürfte auf Augenhöhe sein. 2021 hat Jako sein Sortiment erweitert und bietet seitdem auch Firmenkleidung an, eine Verbindung von Sport und Wirtschaft. Gerade im Sponsorenumfeld vieler Sportvereine hat Jako potentielle Kunden ausgemacht und verbucht erste Erfolge. „Der Bereich macht etwa fünf bis zehn Prozent des Umsatzes aus und soll noch weiter anwachsen“, sagt Röschl.

Für 2026 kommen die Hohenloher mit einer Neuheit auf den Markt: ihrem ersten eigenen Fußballschuh. Der hat im Sortiment bislang noch gefehlt, geht auf Initiative von Firmengründer Rudi Sprügel zurück. Optisch durchaus filigran. Für Messi und Ronaldo aber eher zu spät. 

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