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Intersport aus Heilbronn baut Flagship Stores und neue Superstores für alle Zielgruppen

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Der Heilbronner Sporthändlerverbund Intersport entwickelt sich weiter: Auf Flagship Stores mit Surfwelle und Kletterwand folgen nun auch Superstores für preisbewusste Käufer.


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Es kann die Kletterwand mitten im Geschäft sein, oder sogar die Surfwelle. Auf jeden Fall etwas Besonderes – in den Flagship Stores zeigt der Sporthändlerverbund Intersport, was in der Branche möglich ist. „Dies ist die Speerspitze des Sportfachhandels“, sagt Vorstandsvorsitzender Alexander von Preen. Vor zwei Jahren hat die Genossenschaft mit Sitz in Heilbronn begonnen, die ersten ausgewählten Standorte ihrer Mitglieder entsprechend umzubauen. Inzwischen gibt es sechs Flagship Stores in Deutschland, nächstes Jahr sollen zwei weitere hinzukommen. Insgesamt sollen es bis 2030 exakt 15 sein.

Intersport-Stores mit Kletterwand, Sportstudio oder Surfwelle

Dabei handelt es sich nicht unbedingt um Geschäfte in Großstädten. Zwar wurde der bislang nächstgelegene Flagship Store bei Engelhorn in Mannheim eröffnet – dort findet sich besagte Kletterwand. Es gibt Geschäfte mit diesem Konzept aber auch schon in Kempten, Mülheim-Kärlich und in Ravensburg. Die Surfwelle wurde in Osnabrück eingebaut, ein Standort in Augsburg umfasst ein Sportstudio für Personal Training.

Alles, was es für bestimmte Sportarten zu kaufen gibt

Gemeinsam haben diese Läden, dass sie überdurchschnittlich große Verkaufsflächen haben – und vor allem in ihren Spezial-Sportarten im Prinzip alles bieten, was es zu kaufen gibt, wobei auch das Personal Expertenwissen hat. „Es ist unser Highend-Konzept“, sagt der Intersport-Chef. „So etwas gibt es bisher nicht in Deutschland.“ Teil des Ganzen sind auch Erlebnisse und Events, zu denen teils Einladungen ausgesprochen werden, teils Anmeldungen und Verlosungen möglich sind. Das reicht von der Vorbereitung und Teilnahme am Berlin Marathon über Skitests bis zur Besteigung eines Viertausenders in der Schweiz.

In Osnabrück gibt es im Intersport-Flagship-Store sogar eine Surfwelle.
In Osnabrück gibt es im Intersport-Flagship-Store sogar eine Surfwelle.  Foto: Alternativer Fotograf

Intersport Heilbronn: Große Investitionen in hochpreisige Ware

„Es hat sich bislang keiner getraut, solche Tempel des Sports zu entwickeln “, sagt Alexander von Preen selbstbewusst. „Das bedeutet ja auch große Investitionen in hochpreisige Ware, die Gestaltung des Gebäudes und des Stores.“ Dafür sei aber die Resonanz der Kunden sehr positiv. „Die Communities bemerken rasch, dass man dort besondere Produkte bekommt.“ Umliegende Intersport-Mitglieder seien dennoch nicht benachteiligt, meint der Vorstandschef. „Das beobachten wir nicht.“ Es gebe quasi additive Sortimente – Highend in den Flagship Stores, die normale Ware bei den normalen Geschäften. „Wichtig ist, dass man sich voneinander abgrenzt.“ Daher seien in Flagship Stores kaum Preiseinstiegs-Artikel zu finden.

Die ersten Intersport-Superstores eröffnen 2026

Doch auch in jenem Segment will Intersport sich breiter aufstellen. Lag bislang der Schwerpunkt auf Ware im mittleren Preissegment, startet die Genossenschaft nächstes Jahr sogenannte Superstores: Sie sollen vom günstigen bis ins mittlere Preisniveau reichen und mit etwas reduzierterem Service aufwarten. Diese Geschäfte werden 2000 bis 5000 Quadratmeter Fläche haben, die ersten beiden Standorte seien in Halle und in Chemnitz geplant. Sie sollen alles bieten, was Familien und preissensiblere Kunden für ihren Sport benötigen.

Neben den Intersport-Eigenmarken seien vor allem die Bereiche Outdoor und Camping, Winter- und Teamsport, Baden und Beach, Urban und Saisonsport vertreten. Zielgruppe seien jene, die eine geringere Markenorientierung haben und eher Freizeit- als Leistungssport betreiben. Die grundlegenden Beratungs- und Dienstleistungen sollen dennoch erfüllt werden wie in normalen Intersport-Filialen auch. Dass sich die Genossenschaft damit vor allem in den Wettbewerb mit Decathlon begibt, räumt von Preen offen ein. Denn auch die Franzosen haben angekündigt, in Deutschland expandieren zu wollen. Zuletzt sorgten sie für Aufmerksamkeit, als sie sich in einigen Filialen der Warenhauskette Galeria mit einem eigenen Store einmieteten.

Intersport: Existenzgründungsprogramm liegt über Plan

Zwischen diesen beiden Konzepten sind die meisten weiteren Intersport-Mitglieder unterwegs. Und auch für sie hat die Genossenschaft in den vergangenen Jahren viel getan: Viele Standorte wurden umgebaut, einheitlich ausgestattet und gestaltet. „Teilweise haben die Inhaber Millionen investiert, um ein Teil der Intersport-gebrandeten Stores zu bleiben“, erzählt von Preen. 420 Standorte seien bereits umgestellt, 450 sollen es werden.

Zudem läuft das Existenzgründungsprogramm: Die Heilbronner unterstützen Kaufleute, die sich im Sportfachhandel selbstständig machen wollen, bei der Suche nach Standorten und Personal, der Erstausstattung, bei Verhandlungen mit Banken. Ziel sei, „weiße Flecken“ auf der Intersport-Landkarte zu tilgen. Offenbar mit Erfolg: Bis 2030 sollten 100 neue Geschäfte hinzukommen. 52 sind es schon.

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