Behörden in Heilbronner Raum setzen auf Homeoffice – „Von Bewerbern gewünscht“
Mobiles Arbeiten ist in der Verwaltung im Heilbronner Raum Standard. Für Bewerber ist das entscheidend bei der Berufswahl im öffentlichen Dienst, heißt es. In einer Stadt sind die Regeln besonders flexibel.
Flexibilität, keine langen Fahrtwege, Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Die Möglichkeit, vom Homeoffice aus zu arbeiten, erleichtert vielen Mitarbeitern ihren Arbeitsalltag. Obwohl viele regionale Firmen spätestens seit der Corona-Pandemie auf mobiles Arbeiten setzen, geht der Trend etwa bei Bosch, Lidl und Würth mittlerweile wieder vermehrt in Richtung Büro.
Auch in den Behörden im Heilbronner Raum arbeiten viele Mitarbeiter vom Homeoffice aus. Gerade junge Bewerber würden bei ihrer Berufswahl auf das Angebot setzen, heißt es. Wie sind die Regeln und welche Einschränkungen gibt es in Heilbronn, Öhringen und dem Landkreis?
Homeoffice in Behörden: Klare Regeln in Heilbronn, Öhringen und Landratsamt
Lange Zeit war das Thema Homeoffice in vielen Firmen eher die Ausnahme statt Standard – mit der Corona-Pandemie kam jedoch die Trendwende. Mittlerweile können Mitarbeiter in Deutschland jederzeit mit dem Wunsch nach mobiler Arbeit an ihren Arbeitgeber herantreten. Eine gesetzliche Regelung hierzu gibt es aber noch nicht, teilt das Bundesarbeitsministerium auf seiner Webseite mit.
Mobiles Arbeiten hat sich mittlerweile nicht nur in den Unternehmen, sondern auch im öffentlichen Dienst etabliert: Auch in Heilbronn, Öhringen und dem Landratsamt dürfen Mitarbeiter ihre Arbeit vom Homeoffice aus verrichten. Und das soll auch künftig so bleiben – vor allem auch wegen junger Bewerber, wie sich auf Stimme-Nachfrage zeigt.
Homeoffice in Behörden: Stadt Heilbronn setzt 2025 weiter auf mobiles Arbeiten
Bei der Stadt Heilbronn sind die Homeoffice-Regelungen in der „Dienstvereinbarung Mobile Arbeitsformen“ festgelegt. Sie gelte für alle städtischen Beschäftigten einschließlich der Eigenbetriebe, wie der Entsorgung oder dem Theater, teilt Pressesprecherin Claudia Küpper auf Stimme-Nachfrage mit.
Innerhalb der Stadt Heilbronn gibt es zwei Homeoffice-Formen. Die sogenannte „alternierende Telearbeit“ könne maximal 50 Prozent der individuellen Arbeitszeit ausmachen. Dabei handelt es sich um eine schriftliche Vereinbarung mit festgelegten Zeiten und Tagen. Homeoffice ist aber auch nach Absprache möglich: entweder tageweise, aber auch auf Dienstreisen oder Besprechungen. „Beide Formen können kombiniert werden, aber auf nicht mehr als 50 Prozent der individuellen Arbeitszeit“, so Küpper.
Bei der Stadt Heilbronn entscheide die jeweilige Führungskraft über die mobilen Arbeitsformen, erklärt Küpper. Wichtig sei dabei, dass der Dienstbetrieb auch vom Homeoffice aus gewährleistet ist. „Die Dienstvereinbarung ist gültig und wir beabsichtigen nicht, diese zu kündigen“, teilt Küpper mit. Im Schnitt seien bei der Stadt Heilbronn nicht mehr als 250 bis maximal 300 der insgesamt 3500 Beschäftigten gleichzeitig im Homeoffice.
Homeoffice in Öhringen flexibel und „von Bewerbern gewünscht“
Wie in Heilbronn können auch Verwaltungsmitarbeiter in Öhringen 2025 weiterhin vom Homeoffice aus arbeiten. Wo es möglich ist, werde mobiles Arbeiten „gerne in Anspruch genommen“, teilt Pressesprecherin Monika Pfau auf Stimme-Nachfrage mit.
Auffällig: Die Homeoffice-Regeln innerhalb der Öhringer Behörden sind besonders flexibel. Einen festen Anteil, welche Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten dürfen, gebe es nicht. Ebenso gelten keine Vorgaben bei den Homeoffice-Tagen. „Das ist bereichsspezifisch und erfolgt in Abstimmung mit den Vorgesetzen“, so Pfau. Maximal 50 Prozent der Arbeitszeit können im Homeoffice erledigt werden.
Pfau betont, dass das Thema Homeoffice gerade in Vorstellungsgesprächen „regelmäßig angesprochen“ und „von den Bewerbern gewünscht“ werde. Wichtig sei das vor allem für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, da Pendelzeiten wegfallen und die Mitarbeiter „auch flexibler im Zeitmanagement“ seien.
Laut Pfau würden die Mitarbeiter der Stadt Öhringen die Homeoffice-Möglichkeiten „sehr gut“ finden. Gleichzeitig sei die Arbeit in Präsenz für den Austausch wichtig. „Eine ausgewogene Balance ist hier der richtige Maßstab, je nach dienstlichem Erfordernis.“
Landratsamt Heilbronn: Homeoffice bei der Arbeitgeberwahl wichtig
Grundsätzlich habe am Landratsamt Heilbronn „jeder Mitarbeiter“ die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, erklärt Pressesprecherin Tamara Waidmann auf Stimme-Nachfrage. Im Schnitt seien die Mitarbeiter bis zu 1,5 Arbeitstage im Homeoffice. Entscheidend sei, dass die jeweiligen Aufgaben für die mobile Arbeit geeignet seien.
Der Umfang und die Abstimmung, wie Mitarbeiter ihre Homeoffice-Tage legen, erfolge am Landratsamt Heilbronn in Absprache mit der Führungskraft. Überdies sei es ein freiwilliges Angebot des Landratsamtes. „Es besteht kein Anspruch seitens der Mitarbeiter“, teilt Waidmann mit. Dennoch zeige sich, dass den Bewerbern am Landratsamt flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten wichtig seien. Die meisten Mitarbeiter arbeiten jedoch im Büro, sagt Waidmann.
Die Regelung zur mobilen Arbeit soll derzeit beibehalten werden. „Wir sind jedoch im Austausch mit den Fachbereichen und erheben regelmäßig die ’Homeoffice-Quote’. Sobald wir eine Notwendigkeit erkennen, diese anzupassen, werden wir reagieren.“