US-Zölle von Trump: Was Baden-Württemberg in die USA exportiert
Die US-Zölle treffen auch Baden-Württemberg: Das Land ist beim Handel eng mit den USA verzahnt, so etwa beim Automobilbau, in der Pharmaindustrie und im Maschinenbau. Was wurde 2024 exportiert?
Wochenlang hatte US-Präsident Trump offen mit einem massiven Zollpaket gedroht, am Donnerstag hat er nun seine Pläne präsentiert: Die USA belegen ab Samstag Einfuhren aus allen Ländern mit Zöllen von zehn Prozent. Überdies kündigte die US-Regierung einen Mechanismus an, der für viele Länder höhere Zölle vorsieht. Der soll ab dem 9. April gelten. Betroffen von den US-Zöllen sind auch Firmen wie Audi, die bereits über Maßnahmen nachdenken, aber auch weitere Branchen in Baden-Württemberg.
Trump erhöht Zölle: Was Baden-Württemberg in die USA exportiert
Die USA sind mit Abstand das wichtigste Abnahmeland für Waren aus Baden-Württemberg. Angesichts des Handelskonflikts zwischen den Vereinigten Staaten und Europa verbuchte die Wirtschaft im Südwesten im vergangenen Jahr schon rückläufige Ausfuhren.
In Richtung USA wurden Waren im Wert von 34,8 Milliarden Euro geliefert - was einem Minus von 4,4 Prozent zum Vorjahr entsprach, wie das Statistische Landesamt Ende Februar nach vorläufigen Zahlen mitteilte. Damit verstärkte sich der Rückgang zum Vorjahreszeitraum im Exporthandel mit den USA zum Jahresende.
US-Zölle treffen auch Branchen in Baden-Württemberg
Baden-Württemberg ist das Land des Automobilsektors. Aber gleichfalls der Pharmabereich und der Maschinenbau sind im Südwesten stark vertreten und leben von den Geschäften außerhalb des Heimatmarktes.
Eine Vielzahl der Unternehmen sind eng mit den USA durch eigene Produktionskapazitäten vor Ort oder jahrzehntelange Geschäftsbeziehungen verbunden.
US-Zölle treffen Baden-Württemberg: Überblick über Export 2024
Seit mehr als einem Jahrzehnt stehen die USA an der Spitze der Exportmärkte in Baden-Württemberg. 2022 erreichten die Warenausfuhren nach Angaben der für Außenwirtschaft zuständigen IHK Region Stuttgart mit 39,4 Milliarden Euro ihren Höhepunkt. Seitdem sind die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten rückläufig. Den größten Anteil an den Ausfuhren hatten 2024 folgende Warengruppen:
- Kraftwagen und Kraftwagenteile (27 Prozent)
- pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse (24 Prozent)
- Maschinen (23 Prozent)
- Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse (6 Prozent)
- Elektrische Ausrüstungen (6 Prozent)
- Metallerzeugnisse (3 Prozent)
Im Südwesten haben die Autobauer Mercedes-Benz und Porsche ihren Stammsitz. Audi ist gleichfalls vertreten. Außerdem kommen große Zulieferer der Branche wie Bosch, ZF und Mahle aus dem Land. Zu bekannten Maschinenbauern zählen Voith, Dürr, Trumpf oder auch Hermle.