Marken-Butter bald um die vier Euro? Preise steigen – das sind die Gründe
Die Butter-Preise schwanken stark – und sollen nun erneut steigen. Ein Stück Marken-Butter könnte bald um die vier Euro kosten.
Der Preis für Butter ist zuletzt schon gestiegen, Verbraucher müssen bald womöglich noch tiefer in die Tasche greifen. Das bestätigten Branchenverbände der „dpa“. „Wir sehen aktuell in den amtlichen Notierungen sehr hohe Blockbutterpreise wie noch nie zuvor", sagte der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, Björn Börgermann.
Wie zuerst die „Lebensmittel Zeitung" berichtete, könnte Experten zufolge die bisherige Höchstmarke für Butterpreise von Ende 2022 bald übertroffen werden – und zwar gegen Oktober. Marken-Butter könnte demnach künftig sogar um die vier Euro kosten.
Butter immer teurer: Preise könnten weiter steigen – das sind die Gründe
Als Gründe nannte Börgermann kleinere Milchmengen, die von den Landwirten geliefert werden, und einen geringeren Fettgehalt in der Rohmilch. Durch eine hohe Nachfrage nach anderen Milchprodukten wie Käse habe weniger Fett für die Herstellung von Butter zur Verfügung gestanden. Außerdem sei deutlich weniger Butter importiert worden. Zuvor hatte die „Lebensmittel Zeitung“ darüber berichtet.
Die Zahl der Milchkühe und Milchviehbetriebe in Deutschland ist zudem seit Jahren rückläufig. 2023 gab es noch 3,7 Millionen Tiere sowie knapp 50.600 Betriebe.
Butter rund 21 Prozent teurer als noch vor einem Jahr
Bereits in den vergangenen Monaten sind die Preise für Butter deutlich angezogen. Im Juli kostete das Streichfett knapp 21 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Was preislich nun auf Verbraucher zukommt und wann, lässt sich laut Börgermann nicht sagen. „Der Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage und über den Ladenpreis entscheidet am Ende der Lebensmitteleinzelhandel". Der Handel äußerte sich nur zurückhaltend zu möglichen Preiserhöhungen.
Die Verknappung wertbestimmender Rohstoffe habe grundsätzlich Auswirkungen auf die Kalkulationen in Produktion und Vertrieb, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), Philipp Hennerkes. Die Supermarktketten und Discounter wollten sich auf "dpa"-Anfrage nicht konkret zur Entwicklung ihrer Preise äußern.
Butter knackt Rekord bei Großhandelspreisen – höhere Preise für Verbraucher zu erwarten
Laut dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) haben die Großhandelspreise für Blockbutter mit bis zu 7,95 Euro pro Kilo die Höchstmarke von 2022 zuletzt schon übertroffen. Auch bei abgepackter Butter sei nach Ende der Urlaubssaison ein entsprechender Anstieg zu erwarten, sagte Sprecher Hans Foldenauer.
Bei den Angaben dreht es sich um die Preise, die die Handelsunternehmen bezahlen. Verbraucher müssen damit rechnen, dass Preissteigerungen bei den Erzeugern an sie weitergegeben werden.
Eine Entspannung ist nach Angaben der Milchindustrie so schnell nicht abzusehen. Entsprechend des normalen Jahresverlaufs werde die Milchmenge noch ein paar Wochen weiter sinken, sagte Börgermann. Dennoch betont er: In der Vergangenheit seien "die Preise immer wieder gesunken und gestiegen".
Starke Schwankungen beim Butter-Preis: So viel kostet ein Stück aktuell
Aktuell liegt der Regalpreis für ein 250-Gramm-Paket Deutscher Markenbutter der Eigenmarken bei 1,99 Euro, für Markenartikel von Kerrygold oder Meggle bei 2,99 bis 3,39 Euro, wie Daten des Preisvergleichsportals Smhaggle zeigen.
Die Butterpreise waren in der jüngeren Vergangenheit starken Schwankungen ausgesetzt. Im Laufe des Jahres 2022 sind sie zunächst stark gestiegen. 2023 sanken sie wieder. Das Päckchen Butter der Eigenmarken kostete zwischenzeitlich nur noch 1,39 Euro. Anschließend stiegen die Preise erneut. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zahlten Verbraucher im Juli 2024 für Butter 39 Prozent mehr als 2020.
Ob damit auch der Preis für die Butter-Brezel steigt? Zuletzt sind auch die Bäcker-Preise gestiegen, die Brezel knackt in Heilbronn immer öfter die Ein-Euro-Marke.