Neben der DLG-Prüfung gibt es weitere Wettbewerbe, bei denen Brauereien ihre Biere einreichen. Etwa den World Beer Cup, die World Beer Awards oder den European Beer Star. Neben der DLG gibt es auch andere Jurys, die den Titel „Brauerei des Jahres“ verleihen. Allerdings verleiht den Preis dabei eher kein Bundesernährungsminister, wie es bei der DLG-Auszeichnung der Fall ist.
Biermanufaktur Engel gewinnt
Beste Brauereien ausgezeichnet: Bier aus Baden-Württemberg besser als bayerisches?
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2 Min
Die Biermanufaktur Engel aus Crailsheim ist Brauerei des Jahres 2025. Unter den Top12 finden sich weitere Betriebe aus Baden-Württemberg – mehr als aus Bayern. Wie kommt’s?
von Tobias Wieland
Was ist das beste Bier? Die Antwort kann ziemlich individuell sein – je nach Geschmacksvorlieben, Alter, Herkunft oder Gewohnheit. Neben diesen subjektiven Kriterien gibt es auch objektive Herangehensweisen. Die Deutsche Lebensmittel-Gesellschaft (DLG) prüft jährlich Biere und vergibt Preise. Brauerei des Jahres ist 2025 die Braumanufaktur Engel aus Crailsheim geworden. Daneben tauchen weitere Brauereien aus Baden-Württemberg in den Top12 auf, insgesamt sind es fünf. Aus dem hochgelobten Bierland Bayern sind es heuer drei. 5:3 also für den Südwesten? So einfach ist das Ganze freilich nicht.
Biermanufaktur Engel ist Brauerei des Jahres – weitere Preise gehen nach Baden-Württemberg
„Für uns und unser Team ist die Auszeichnung enorm wichtig. Es ist die Bestätigung unserer Qualität und dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Alexander Fach, der mit Vater Wilhelm Inhaber der Biermanufaktur ist. 2011 waren die Hohenloher schon einmal Brauerei des Jahres. Es sind mehrere Aspekte, die die DLG in die Bewertung einfließen lässt. Unter anderem diese:
- Reinheit des Geschmacks
- Haltbarkeit des Schaums
- Geschmacksstabilität
- Frische des Produkts
- Farbe und Trübungsgrad
„Unter 1500 Brauereien in Deutschland als Qualitätsführer ausgezeichnet zu werden, das macht einen Stolz“, sagt Alexander Fach im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. Klar, nicht alle Braustätten reichen ihre Biere zur Prämierung ein. Auf Stimme-Anfrage teilt die DLG mit, dass es „rund 130 Brauereien mit 700 Bieren jährlich“ sind. „Die Zahl stabilisiert sich seit Jahren auf diesem hohen Niveau.“ Bei den Analysen sind laut einer DLG-Sprecherin „umfangreiche Laboruntersuchungen sowie ein Geschmacksstabilitätstest unser Alleinstellungsmerkmal“.
Neben der Auszeichnung zur Brauerei des Jahres, gleichbedeutend mit dem Bundesehrenpreis in Gold, verleiht die DLG weitere Bundesehrenpreise. Sie gehen an die Top12-Brauereien der Qualitätsprüfung. Es sind 2025:
- Biermanufaktur Engel Crailsheim
- Hochdorfer Kronenbrauerei
- Brauerei Ganter Freiburg
- Schönbuch Braumanufaktur Böblingen
- Privatbrauerei Waldhaus
- Frankfurter (Oder) Brauhaus
- Privatbrauerei Schwerter Meißen
- Privatbrauerei Ernst Barre Lübbecke
- Westerwald-Brauerei Hachenburg
- Schlossbrauerei Maxlrain
- Brauerei Ustersbach
- Schwarzbräu Zusamarshausen
Die ersten fünf aus der Auflistung oben stammen aus Baden-Württemberg, die unteren drei aus Bayern. Kommt das beste Bier Deutschlands also aus dem Südwesten? „Wenn wir beim Fußball wären, wäre es eine große Sensation, die Bayern hinter sich zu lassen. Wir in Baden-Württemberg wissen, dass wir hervorragendes Bier brauen. Jetzt ist dies eindrücklich bestätigt worden“, sagt Hans-Walter Janitz, Geschäftsführer des Baden-Württembergischen Brauerbundes.
Beste Brauereien Deutschlands: Fünf Betriebe aus Baden-Württemberg ausgezeichnet
Auch Alexander Fach äußert sich zur Bayern/Baden-Württemberg-Frage diplomatisch. „Das Niveau des deutschen Bieres ist generell sehr hoch. Wirklich schlechtes Bier macht heutzutage keiner mehr in Deutschland.“ Aber ein Zeichen, dass man sich nicht hinter bayerischem Bier verstecken brauche, sei das Abschneiden allemal.
Knapp mehr als 200 Brauereien gibt es aktuell in Baden-Württemberg, In Bayern sind es locker dreimal so viele, wobei hier Oberfranken mit der höchsten Brauereiendichte heraussticht. Aus der Biermanufaktur Engel aus Crailsheim in Hohenlohe, die seit kurzem auf eine neue Flaschenform setzt, wäre fast mal eine bayerische Brauerei geworden, genauer gesagt eine mittelfränkische. Denn die Engel-Brauerei wollte über die nahe Grenze nach Feuchtwagen umziehen.
Die Pläne dafür liegen laut Fach weiter in der Schublade, sind aktuell aber nicht konkret. „Seit 2019 ist es enorm schwierig geworden für die Branche.“ Die zuletzt hohen Energie- und Rohstoffpreise und der sinkende Bierdurst der Deutschen schlagen durch. Umso besser schmeckt Fach und seinen Mitarbeitern da die DLG-Prämierung. „Mit so einer Auszeichnung kann man ein Statement setzen.“
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