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Massiver Stellenabbau bei Bosch: Gewerkschaft will "um jeden Arbeitsplatz" kämpfen

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Susanne Thomas, Erste Bevollmächtigte der IG Metall für die Bezirke Ludwigsburg und Waiblingen, fordert von den Bosch-Verantwortlichen ein Umdenken – und mahnt in einem emotionalen Statement vor schlimmen Folgen eines Kahlschlags.


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Der angekündigte Kahlschlag bei Bosch lässt niemanden kalt. In einem emotionalen Statement wendet sich nun auch Susanne Thomas, die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ludwigsburg Waiblingen, an die Geschäftsführung des Technologiekonzerns – und fordert ein Umdenken. Den geplanten Abbau von noch einmal 13.000 Stellen, wie ihn Bosch am Donnerstag angekündigt hatte, lehne sie entschieden ab, sagte Thomas. Und kündigte zugleich an: „Gemeinsam mit den Betroffenen wird um jeden Arbeitsplatz gekämpft.“

Stellenabbau bei Bosch: Gewerkschafterin malt ein düsteres Szenario

Die Gewerkschafterin mahnte mit Blick auf die Bosch-Produktionsstandorte in Waiblingen und Schwieberdingen vor ungeahnten Konsequenzen und malte ein düsteres Szenario: Würde der Stellenabbau alleine in den beiden Werken wie angekündigt umgesetzt, „reden wir nicht nur über Menschen, die ihren Job verlieren. Wir reden auch über das Risiko, dass eine ganze Region einen Schlag abbekommt, der das soziale Zusammenleben über Jahre erschüttert“, schrieb Susanne Thomas in ihrer Stellungnahme.

Gewerkschafterin zu Bosch-Plänen: Geld für Stellenabbau besser in Entwicklung aufgehoben

Als sie vor mehr als zwei Jahrzehnten nach Baden-Württemberg gekommen sei, habe sie der Werbeslogan ’Wir können alles, außer Hochdeutsch’ begeistert. Dieses Motto sollten sich die Bosch-Verantwortlichen zu Herzen nehmen und den Slogan mit Leben füllen. „Ich fordere die Bosch-Zentrale auf, die Kosten für den geplanten Personalabbau – mit Köpfchen – in die Entwicklung nachhaltiger Produkte und Geschäftsmodelle zu investieren“, sagt die Erste Bevollmächtigte.

Die IG Metall hat gegen die Pläne von Bosch, weitere 13.000 Stellen abzubauen, Protest angekündigt. Die Gewerkschaft fordert von den Verantwortlichen ein Umdenken.
Die IG Metall hat gegen die Pläne von Bosch, weitere 13.000 Stellen abzubauen, Protest angekündigt. Die Gewerkschaft fordert von den Verantwortlichen ein Umdenken.  Foto: Jason Tschepljakow

Und: Thomas fordert von der Geschäftsleitung des Technologiekonzerns, mit den Betriebsräten und Belegschaften aller Standorte in konstruktive Verhandlungen einzutreten – und damit auch gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Denn: „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir in Baden-Württemberg alles können – wenn wir es wollen und auch mal über den eigenen Tellerrand hinausdenken.“

Renditen seien aus ihrer Sicht nur ein Teil unternehmerischen Erfolgs. „Die Beschäftigten, ihre Ideen, ihre Leistung und auch ihre langjährige Loyalität dürfen nicht vergessen werden“, mahnte Susanne Thomas.

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am 29.09.2025 14:26 Uhr

Bosch hat weltweit über 425 000 Mitarbeiter. Am Standort Deutschland sind es ca. 133 000 Mitarbeiter gewesen. Nun werden 22 000 Stellen in Deutschland abgebaut und dafür an Produktionstätten im Ausland möglicherweise wieder aufgestockt. Die Gewerkschaften sollten sich mal fragen warum das so ist.

Deutschland hat als Produktionsstandort abgewirtschaftet. In erster Linie als Folge der Gier unseres Staates nach immer mehr Steuereinnahmen und mehr Sozialversicherungsbeiträgen um all die Löcher bei der Rente, Arbeitslosenversorung und bei den Gesundheitsleistungen zu stopfen. Die ebenso maßlose Gier der Gewerkschaften nach noch mehr Lohn bei weniger Arbeitszeit findet an den Außengrenzen Deutschlands ein Ende. Fast in jedem anderen Land auf dieser Welt wird mehr für deutlich weniger Arbeits-, und bei niedrigeren Energiekosten gearbeitet.

Wird die Politik nicht schnellsten zu radikalen Reformen in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes, der sozialen Vorsorge, der weiteren Zuwanderung in unsere sozialen Systeme und der ausufernden Bürokratie finden ist dies das Ende unseres Wohlstandsstaates so wie wir diesen bis vor einem Jahrzehnt noch kannten. Unsere Großeltern und Eltern haben für diesen Wohlstand schier unmenschliches geleistet. Das rinnt uns gerade wie Sand durch die Finger.

Jürgen Mosthaf

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