Stellenabbau bei Bosch in Abstatt: IG Metall will klare Regeln
Im Bosch-Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions sollen 1500 Arbeitsplätze wegfallen. Die IG Metall will sich für einen sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau einsetzen und für die Einhaltung der Regeln sorgen.
Nach der Einigung auf den Stellenabbau im Bosch-Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solution (kurz: XC) hat sich nun auch die IG Metall Heilbronn-Neckarsulm geäußert. „Uns als IG Metall tut natürlich jeder Arbeitsplatzabbau weh“, sagt die zuständige Gewerkschaftssekretärin Bianka Hamann. Sei ein Stellenabbau nicht zu verhindern, komme es darauf an, ihn möglichst sozialverträglich zu gestalten. Das sei auch bei Bosch der Fall. Der Gewerkschaft und dem Betriebsrat komme dabei eine wichtige Aufgabe zu.
„Wir brauchen klare Regeln, wie der Arbeitsplatzabbau abläuft“, sagt Hamann. „Und wir werden aufpassen, dass diese Regeln eingehalten werden.“
Bosch-Stellenabbau im XC-Bereich: In Abstatt verlieren 237 Mitarbeiter ihren Job
Wie berichtet haben sich das Unternehmen und die Arbeitnehmerseite bei Bosch XC auf einen Arbeitsplatzabbau an den deutschen Standorten geeinigt. Es werden nicht wie ursprünglich geplant 1850 Stellen gestrichen, sondern nur 1500.
Am Bosch-Entwicklungsstandort Abstatt, wo aktuell mehr als 800 Mitarbeiter im Bereich XC beschäftigt sind, werden nach Angaben von Betriebsratschef Helmut Meyer 237 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Sowohl Meyer als auch das Unternehmen bedauern die Personaleinschnitte, die jedoch angesichts der schwachen Marktlage unumgänglich seien, um die Wettbewerbsfähigkeit des Bereichs zu sichern.
Die Beschäftigung bei Bosch im Bereich XC ist bis Ende 2029 gesichert
Als Erfolg werten Meyer und Hamann die Beschäftigungssicherung. So sind betriebsbedingte Kündigungen an den deutschen Standorten bis Ende 2029 ausgeschlossen – zwei Jahre länger als bisher vereinbart. Den Arbeitnehmervertretern ist auch die Zukunftsperspektive für die verbleibenden Mitarbeiter und die XC-Standorte. In diesem Zusammenhang verweisen sie auf die vereinbarten Investitionen. Bis Ende 2027 sollen an den deutschen XC-Standorten insgesamt 94 Millionen Euro investiert werden.
Für Meyer ist das zumindest eine Grundlage, um eine Stabilisierung des Geschäftsbereichs zu erreichen. Dazu zählt er auch die Verpflichtungen im Bereich der Ausbildung, die das Unternehmen weiter erfüllen will. Der Abstatter Betriebsratsvorsitzende weiß aber auch: „Das ist keine Garantie für die Zukunft.“ Es gehe darum, eine gesunde Struktur mit jungen und innovativen Menschen hinzubekommen.
IG Metall begleitet ihre Mitglieder beim anstehenden Stellenabbau
IG-Metall-Sekretärin Bianka Hamann erwartet nach der Einigung arbeitsreiche Wochen. „Wir verstehen die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter“, sagt sie. Die Gewerkschaft biete ihren Mitgliedern rechtliche Beratung und Prüfung beim anstehenden Stellenabbau an. Man wolle die Bosch-Mitarbeiter mit Informationen versorgen, um den Abbauprozess so schonend und sozialverträglich wie möglich zu gestalten, versichert Bianka Hamann.
„Dazu sind wir in einem sehr guten Austausch mit dem Betriebsrat und den Vertrauensleuten im Betrieb und immer offen für Gespräche“, sagt die Gewerkschafterin.

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