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65 Mitarbeiter betroffen
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Insolvenz bei Bornack: Ilsfelder Unternehmen muss wohl endgültig schließen

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Der Ilsfelder Sicherheitstechnik-Hersteller Bornack muss voraussichtlich zu Monatsbeginn schließen. Der Insolvenzverwalter hat bereits die Belegschaft informiert – 65 Mitarbeiter würden ihren Job verlieren. Es besteht nur noch eine kleine Hoffnung.


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Sicherheit ist ihr Spezialgebiet, doch für den insolventen Sicherheitstechnik-Hersteller Bornack gibt es voraussichtlich keine Rettung mehr. Das Ilsfelder Unternehmen mit noch 65 Beschäftigten dürfte zum Monatswechsel abgewickelt werden. Das teilte der Heilbronner Insolvenzverwalter Marcus Egner am Dienstag der Belegschaft mit. 

Dass er es nicht als unumstößliche Entscheidung verkündete, liegt noch an einem letzten Strohhalm der Hoffnung: Noch stehen Rückmeldungen von zwei potenziellen Investoren aus, ob sie nicht doch in das Unternehmen einsteigen. Viel Hoffnung hat Egner da allerdings nicht: „Es besteht eine große Unterdeckung in den Fixkosten“, berichtet er. Jeden Monat falle ein Verlust in sechsstelliger Höhe an.

Der Firmensitz von Bornack in Ilsfeld wurde bereits vor einigen Jahren verkauft.
Der Firmensitz von Bornack in Ilsfeld wurde bereits vor einigen Jahren verkauft.  Foto: Alternativer Fotograf

Insolvenzverfahren für Bornack: Rettung für Sicherheitstechnik-Firma kaum noch möglich

Zum 1. September muss das Insolvenzverfahren über Bornack eröffnet werden. Dann sind die Löhne und Gehälter nicht mehr über das Insolvenzgeld abgesichert; der Insolvenzverwalter muss die Kosten aus dem laufenden Betrieb erwirtschaften. „Ich werde dazu nicht in der Lage sein“, lautet die Erkenntnis von Egner. „Ich muss daher Masseunzulänglichkeit anzeigen.“

Die wirtschaftlichen Probleme bei dem Unternehmen bestünden schon seit längerem, hat er festgestellt: Schon 2018 habe es ein Sanierungsverfahren geben, in dessen Zuge auch der Firmensitz veräußert wurde. Das dadurch eingenommen Geld sei inzwischen verbraucht, vergangenes Jahr sei ein Verlust von knapp einer Million Euro angefallen. Im ersten Halbjahr habe sich diese Entwicklung nochmals verschärft. Eine Schließung sei daher – falls keiner der letzten Interessenten mehr zusagt – unvermeidlich. „Das macht mich selbst betroffen“, gesteht Egner. „Ich hatte selten ein Insolvenzverfahren, in dem es so wenige Handlungsoptionen gibt.“

Bis 2012 war Bornack in Heilbronn ansässig

Gegründet wurde das Unternehmen 1964 von Herbert Bornack als Vertrieb für Anseilschutzgeräte, Bauprodukte und Müll-Kompostieranlagen. Bereits 1970 konzentrierte er sich dann ganz auf Arbeitssicherheit. 1980 übernahm Klaus Bornack die Leitung des Unternehmens, das bis 2012 in Heilbronn-Böckingen ansässig war.

Seit 1990 besteht die Ingenieurgesellschaft Safepoint-Sicherheitstechnik GmbH, die ebenfalls Insolvenzantrag gestellt hat. Seit 2006 wird ein Schulungszentrum am Kraftwerk Marbach betrieben. In Ilsfeld hat Bornack ein bestehendes Firmengebäude übernommen, aber inzwischen nur noch angemietet. Zuletzt wurde 2020 Ulrike Bornack Geschäftsführerin. 

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