Alleineigentümer Christian Berner erwartet sich viel von der neuen Bundesregierung: Die Politik der Ampel habe Deutschland seiner Ansicht nach Wachstum gekostet. „Friedrich Merz kann Wirtschaft. Und er weiß, wie wichtig der Mittelstand ist.“ Entscheidend sei, dass die Koalition jetzt schnell, mutig und entschlossen alles dafür tut, den Motor wieder richtig zum Laufen zu bringen. „Insgesamt ist eine vorsichtige Aufbruchstimmung zu spüren.“
Künzelsauer Berner-Gruppe verteidigt ihre Umsatzmarke von 1,1 Milliarden Euro
Die Berner-Gruppe mit Sitz in Künzelsau hat ihre Umsätze im vergangenen Geschäftsjahr auf Vorjahresniveau gehalten und trotzt damit dem Branchentrend. Das macht den Inhaber stolz.
Diese Nachricht dürfte Albert Berner als verspätetes Geschenk werten: Wenige Wochen nach dem 90. Geburtstag ihres Firmengründers hat die Berner Group mit Veröffentlichung des neusten Geschäftsberichts überraschend gute Zahlen vorgelegt. Der Handelskonzern mit Hauptsitz in Künzelsau hat sich demnach erfolgreich gegen ein massiv eingebrochenes Branchenumfeld gestemmt und seine Umsatzmarke von 1,1 Milliarden Euro verteidigt. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch gegenüber der Heilbronner Stimme mit.
Parallel dazu treibt der Befestigungs- und Montagespezialist die Zukunftsplanungen mit Investitionen in Höhe von mehreren Millionen Euro in zentrale Unternehmensbereiche wie Logistik, Omnikanalvertrieb oder IT weiter voran. Der allgemein schwachen Konjunktur zum Trotz sei es der Gruppe gelungen, in mehreren europäischen Ländern ihre Marktanteile zu steigern. „Wie alle Anbieter in unserer Branche spüren natürlich auch wir den Gegenwind“, sagt Christian Dahmen, Finanzvorstand der Berner Group.
Künzelsauer Berner-Gruppe fühlt sich für einen konjunkturellen Aufschwung gerüstet
Durch eine vorausschauende Firmenpolitik habe das Unternehmen allerdings frühzeitig wirksame Maßnahmen ergriffen, um das Ergebnis stabil zu halten. „Wir bleiben profitabel und sind finanziell in der Lage, aus eigener Kraft antizyklisch in das operative Geschäft und in wichtige strategische Projekte zu investieren. Das verschafft uns einen Wettbewerbsvorteil, wenn der Aufschwung kommt“, sagt Dahmen.
„Wir haben niemanden konjunkturbedingt entlassen, in Kurzarbeit oder Zwangsurlaub geschickt.“
Christian Berner
Vor allem in sein europäisches Liefernetzwerk habe das Unternehmen kräftig investiert. So wurde in Spanien die Fördertechnik im Warenausgang optimiert und eine neue Verpackungsstraße mit ergonomischen Arbeitsplätzen installiert. In Portugal werde die Logistikfläche zudem auf einen Schlag verdoppelt. Mit den Entscheidungen stellt der Handelskonzern nach eigenen Angaben die Weichen für weiteres Umsatzwachstum der Region, die im zurückliegenden Wirtschaftsjahr mit einem Plus von knapp acht Prozent erneut zu den Top-Performern gehörte.
Am Berner-Stammsitz in Künzelsau hat ein Modernisierungsprogramm begonnen
Darüber hinaus hat am Stammsitz des Familienunternehmens in Künzelsau das größte Modernisierungsprogramm seit einem Vierteljahrhundert begonnen. Auch seien internationale Partnerschaften in neuen Beschaffungsmärkten geschlossen worden. „Neben den erzielten Kosteneinsparungen von bis zu 15 Prozent steht für uns der Aufbau einer resilienten Supply Chain im Vordergrund“, sagt Peter Schmidt, der als Geschäftsführer der Omnichannel Trading Holding das Kerngeschäft verantwortet. So will das Unternehmen seine Versorgung insbesondere bei störanfälligen Produkten vor weltweiten Risiken schützen.

Inhaber Christian Berner ist stolz auf das vergangene Wirtschaftsjahr der Gruppe
Schmidt führt den Erfolg der Gruppe neben dem breiten Sortiment auf eine erstklassige Außendienstmannschaft zurück, die nah an den Bedürfnissen der Kunden sei. „Vertrauen ist für uns persönlich“, sagt Schmidt „Trotz der allgemein extrem herausfordernden Rahmenbedingungen ist es uns deshalb neben Spanien und Portugal beispielsweise auch in Polen oder den baltischen Tochtergesellschaften gelungen, den Markt zu schlagen und unsere Marktanteile zu steigern.“
Auch im Key Account Management, dem Geschäft mit Großkunden, bleibt das Unternehmen in der Erfolgsspur. Besonders in Deutschland mit einem Plus von fünf Prozentpunkten und Ungarn (plus 8) konnten die Hohenloher zulegen. „Ich bin sehr stolz auf das, was das Team im vergangenen Wirtschaftsjahr geleistet hat“, sagt Inhaber Christian Berner, der das Familienunternehmen seit 2012 in zweiter Generation führt. „Umgekehrt konnten unsere Mitarbeiter einmal mehr sehen, dass wir auch in stürmischen Zeiten ein verlässlicher Arbeitgeber sind. Wir haben niemanden konjunkturbedingt entlassen, in Kurzarbeit oder Zwangsurlaub geschickt.“