Audi schmiert bei Quartalszahlen ab, Lamborghini auf Rekordkurs
Bei Audi ist der Gewinn zuletzt eingebrochen. Die italienische Tochter Lamborghini hingegen verdient so viel Geld wie nie zuvor.
Der Audi-Konzern hat drei durchwachsene Quartale hinter sich. Der Gewinn hat sich von Januar bis September von 4,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf nunmehr knapp 2,1 Milliarden Euro mehr als halbiert. Die Rendite ist von 9,1 auf 4,5 Prozent abgerutscht. Besonders dramatisch war die Lage im dritten Quartal: Von Juli bis September lag das Betriebsergebnis bei gerade einmal 106 Millionen Euro. Das ist ein Minus von 91 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Viele Mitarbeiter in Neckarsulm und Heilbronn fragen sich, welche Folgen der Gewinneinbruch bei Audi hat.
Audi mit Problemen in ersten drei Quartalen – Lamborghini mit starken Zahlen bei Gewinn und Umsatz
Die italienische Audi-Tochter Lamborghini hingegen steht so gut da wie nie zuvor. In den ersten neun Monaten hat der Sportwagenbauer 8411 Fahrzeuge ausgeliefert, ein Plus von 8,6 Prozent. Der Umsatz stieg um 20,1 Prozent auf knapp mehr als 2,4 Milliarden Euro. Der operative Gewinn betrug 678 Millionen Euro – ein Plus von 9,8 Prozent.
„Diese äußerst positive Leistung ist das Ergebnis eines beispiellosen Kapitels für Automobili Lamborghini, welches durch die Einführung von drei neuen Fahrzeugen in nur 18 Monaten gekennzeichnet ist", sagt Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann. "Mit der Präsentation des Lamborghini Temerario, der unsere Modellpalette vollständig hybridisiert, hat dieses Kapitel seinen Höhepunkt erreicht. Wir stehen an einem entscheidenden Moment für das Unternehmen, der die Bedeutung und die Auswirkungen des Wandels unterstreicht, den wir derzeit erleben.“
Geländewagen Urus von Lamborghini ist bis 2026 ausverkauft
Vor allem der Geländewagen Urus, der sich die Basis mit den Konzernmodellen Audi Q8 und VW Touareg teilt, kommt bei den Kunden weltweit gut an. Die italienische Marke hat nach eigenen Angaben genug Bestellungen, um bis 2025 komplett ausgelastet zu sein. Mit anderen Worten: Ein neu erteilter Auftrag für den Urus, den es ausschließlich als Plug-in-Hybrid gibt, wird erst 2026 ausgeführt. Für den Supersportwagen Revuelto beträgt die Wartezeit aktuell zwei Jahre.

Lamborghini kooperiert mit Audi-Werk Neckarsulm
Audi und Lamborghini, das hat tiefe Wurzeln in der Region. Bereits der erste Audi R8 aus Neckarsulm aus dem Jahr 2007 teilte sich Plattform und Technik mit dem Lamborghini Gallardo. Gleiches gilt seit 2015 für die zweite Generation des R8 und den Lamborghini Huracan.
Ende März ist der R8, der in Heilbronn gefertigt wurde, ausgelaufen und hat keinen direkten Nachfolger erhalten. Die italienische Tochter Lamborghini hingegen bringt einen Huracan-Nachfolger. Der Wagen wird heißt Temerario und kommt in den nächsten Wochen in den Handel. Audi war erneut am Projekt beteiligt: Ingenieure aus Neckarsulm haben zusammen mit den Kollegen von Lamborghini an der Karosserie gearbeitet.
Zwischenzeitlich hat Lamborghini alle Modelle elektrifiziert. Der Achtzylinder, der für die Plug-in-Hybride zum Einsatz kommt, wurde von der Motorenabteilung im Audi-Werk Neckarsulm entwickelt und kommt heute bereits in einigen Modellen wie dem RS 6 Avant oder dem RS Q8 der Audi Sport GmbH zum Einsatz. 2028 soll dann das erste E-Auto von Lamborghini auf den Markt kommen.

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