Enormer Stellenabbau dürfte für Bosch sehr teuer werden
Der Technologiekonzern Bosch steht massiv unter Druck. Doch die Streichung von 13.000 Jobs in Deutschland ist eine Kampfansage an die Arbeitnehmervertreter, meint unser Kommentator.
Für die leidgeprüften Bosch-Mitarbeiter kommt es knüppelhart. 13.000 zusätzliche Stellen will der Technologiekonzern in Deutschland streichen, das ist der mit Abstand größte Arbeitsplatzabbau in der langen Konzerngeschichte. Bereits im Vorjahr war der Abbau von 9000 Jobs beschlossen worden. Vor allem die traditionsreichen Standorte im Großraum Stuttgart werden die Pläne treffen, denn hier ist der autolastige Geschäftsbereich Mobility besonders stark vertreten.
Jobabbau: Druck, dass bei Bosch etwas passieren muss, ist groß
Selbst die Arbeitnehmervertreter bestreiten nicht, dass die Konzernführung auf die anhaltend schwache Marktsituation reagieren muss. Das Verbrennergeschäft steht massiv unter Druck, der Hochlauf der Elektromobilität geht deutlich langsamer voran als prognostiziert – und die schwache Konjunktur in Kombination mit den internationalen Handelsstreitigkeiten setzen Bosch gewaltig zu.

Doch die Dimension des Stellenabbaus schockiert selbst hartgesottene Betriebsräte, Gewerkschafter und Mitarbeiter. Zumal die 13.000 Arbeitsplätze ausschließlich an deutschen Standorten wegfallen sollen. Da liegt die Vermutung nahe, dass ganze Bereiche ins kostengünstigere Ausland verlagert werden sollen. Insofern hat das pflichtschuldige Bekenntnis von Bosch-Arbeitsdirektor Stefan Grosch zum Standort Deutschland einen bitteren Beigeschmack.
Stellen streichen: Besondere Sozialpartnerschaft bei Bosch gibt es so nicht mehr
Das gilt auch für seine Betonung der besonderen Sozialpartnerschaft, die Bosch immer ausgezeichnet hat. Darauf dürften sich die Arbeitnehmervertreter nicht erst seit dem heutigen Tag kaum mehr verlassen. Sie werden alles daran, dass der Stellenabbau für Bosch richtig teuer wird.