Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal erneut zu Streik auf – Mehr als 100.000 Fluggäste betroffen
Die Gewerkschaft Verdi ruft das Lufthansa-Bodenpersonal erneut zum Streik auf. Mehrere Flughäfen sind betroffen – und zahlreiche Passagiere.
Es kommt erneut zu Streiks beim Bodenpersonal an Flughäfen. Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa zum Streik aufgerufen – beginnend am Dienstag, 4 Uhr, bis Mittwoch um 7.10 Uhr. Betroffen sind demnach die Flughäfen in Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart. Das teilte Verdi am Sonntag mit.
Da alle Bodenbeschäftigten von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen werden, wird es laut Verdi voraussichtlich zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen. Für die nicht passagiernahen Bereiche wie Fracht oder Technik gelten den Angaben zufolge abweichende Zeiten.
Streik des Lufthansa-Bodenpersonals: Kaum Auswirkungen auf Flughafen Stuttgart
Der Streik "wird uns in Stuttgart nicht groß berühren", heißt es von der Pressestelle des Flughafen Stuttgarts auf Nachfrage der Heilbronner Stimme. "Die Lufthansa hat bei uns noch einige wenige Zubringer-Flüge nach Frankfurt und München." Dort steigen die Passagiere dann auf Langstreckenflüge um.
Konkret handelt es sich in der Regel um vier Flüge täglich nach München und nach Frankfurt (leichte Variationen je nach Wochentag möglich) und genauso viele Ankünfte von diesen beiden Flughäfen. Betroffene sollten mit ihrer Airline oder dem Reiseveranstaltung in Verbindung setzen. Eurowings, die größte Airline in Stuttgart, ist nicht betroffen. Daher heißt es von der Pressestelle am Flughafen Stuttgart: "Bei uns wird weitgehend Normalbetrieb herrschen."
Insgesamt dürfte der Streik nach Lufthansa-Angaben aber 100.000 Fluggäste betreffen. Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann sagte am Sonntag, der weitere Warnstreik belaste sowohl Fluggäste als auch Beschäftigte erneut unverhältnismäßig.
Tarifverhandlungen zwischen Verdi und Lufthansa-Gesellschaften: Keine Einigung in Verhandlungsrunde drei
Hintergrund sind nach Angaben der Gewerkschaft die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden – unter anderem bei der Deutschen Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik Logistik Services, Lufthansa Engineering and Operational Services sowie weiteren Konzerngesellschaften.
Auch in der dritten Verhandlungsrunde am 12. Februar 2024 sei es zu keiner Einigung gekommen. Das Angebot der Arbeitgeber aus der zurückliegenden Verhandlungsrunde sei von der großen Mehrheit der Beschäftigten abgelehnt worden.
Kritisiert werden demnach die im neuen Angebot nochmals erweiterten Nullmonate von bislang acht auf nun elf Nullmonate, außerdem die deutlich geringeren Erhöhungen für Bodenbeschäftigte im Vergleich zu anderen Berufsgruppen im Konzern, die Länge der Laufzeit sowie völlig unbeantwortete Themen. Auch sei der Konzern bislang nicht bereit, den Beschäftigten einen Teil ihres Einkommensverzichts aus der Corona-Pandemie nun in Zeiten von Rekordgewinnen wieder zurückzugeben.
Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal zum Streik auf – wie schon Anfang Februar
Erst Anfang Februar war es zu größeren Flugausfällen wegen eines Streiks des Bodenpersonals gekommen. Der Verkehrssektor ist aktuell stark betroffen. Auch im Nahverkehr und bei der Deutschen Bahn hatte es in diesem Jahr schon Streiks gegeben.
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