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Vodafone kündigt landesweites 5G-Netz an

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Vodafone will sein 5G-Netz in Baden-Württemberg massiv ausbauen. Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter und Südwest-Digitalminister Thomas Strobl (CDU) wollen das Konzept am Freitag vorstellen. Unsere Redaktion sprach vorab mit ihnen.

von Michael Schwarz
Vodafone baut viele neue Mobilfunkmasten. Das Unternehmen will beim 5G-Ausbau jetzt auch in Baden-Württemberg mehr Fahrt aufnehmen.
Foto: dpa
Vodafone baut viele neue Mobilfunkmasten. Das Unternehmen will beim 5G-Ausbau jetzt auch in Baden-Württemberg mehr Fahrt aufnehmen. Foto: dpa  Foto: Christoph Dernbach

Das Mobilfunkunternehmen Vodafone will landesweit für eine 5G-Netzabdeckung sorgen. "Das 5G-Netz wächst schneller als alle anderen Netze zuvor. In der Stadt und auf dem Land. In Baden-Württemberg schalten wir beim Ausbau jetzt noch mal einen Gang höher: Wir bringen mit 5G Standalone die modernste Mobilfunk-Technik Europas mit voller Kraft ins gesamte Bundesland", kündigt Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter gegenüber der Heilbronner Stimme an.

Ametsreiter und Strobl tauschen sich aus

An diesem Freitag will Ametsreiter die Pläne gemeinsam mit Baden-Württembergs Digitalminister Thomas Strobl (CDU) vereinbaren - digital, da Strobl noch in Corona-Quarantäne ist.


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Mehr als 70 Prozent mit gigabitfähigem Anschluss

Strobl erklärt gegenüber unserer Redaktion, Vodafone sei im Südwesten ein starker Player. Mehr als 70 Prozent der Haushalte im Land hätten über das Kabelnetz von Vodafone bereits einen gigabitfähigen Anschluss.

"Umso mehr freue ich mich, dass Vodafone Baden-Württemberg jetzt auch im Mobilfunk kräftig den Rücken stärkt und mit als erstes Bundesland flächendeckend mit der neuesten in Europa verfügbaren 5G-Technik ausstattet", so Strobl. Gerade für einen Wirtschaftsstandort wie Baden-Württemberg mit einer schwierigen Topografie bedürfe es eines Technologie-Mixes, "um schnelles Internet auch wirklich überall dort hinzubringen, wo wir es auch brauchen", sagt Strobl.

Vodafone will 2022 im Land 74 Millionen Euro investieren

Ametsreiter lobt derweil die gute Zusammenarbeit mit dem Land. Nur mit vereinfachten Genehmigungsverfahren, einem verbesserten Baurecht und dem Kompetenzzentrum für Breitband und Mobilfunk sei es möglich, das Vorhaben im Südwesten zu realisieren. Aktuell erreicht das Vodafone-Netz mit 3150 Mobilfunk-Standorten in Baden-Württemberg beim Telefonieren eine Abdeckung von 99,9 Prozent. Im Südwesten sind bislang 98,8 Prozent der Haushalte mit 4G versorgt. Im Jahr 2022 will Vodafone 74 Millionen Euro in Baden-Württemberg investieren und damit 995 Bauvorhaben finanzieren.


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Neue Technik ermöglicht Echtzeit-Internet

Das Mobilfunkunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, in Baden-Württemberg bis Ende 2023 rund 75 Prozent aller Haushalte und bis 2025 dann 90 Prozent der Haushalte eigenwirtschaftlich mit dem sogenannten 5G Standalone zu versorgen. Der Begriff Standalone steht für eine Infrastruktur, die unabhängig von vorhandenen Standards ist. Es handelt sich hier also um ein komplett eigenes 5G-Netz. Dieses ist deutlich schneller als die gängige LTE-Technik und ermöglicht eine Datenübertragung in Echtzeit. Das heißt, mit Standalone kann durchgängig mit 5G gesurft werden.

Milliardeninvestitionen in schnelles Internet

Für den Ausbau des schnellen Internets hat das Land in den vergangenen Jahren viel Geld in die Hand genommen. Seit 2016 wurden 3140 Breitbandprojekte in Baden-Württemberg gefördert - und alleine für diese knapp 1,7 Milliarden Euro investiert. Hinzu kamen Fördergelder des Bundes von nochmals mehr als 1,6 Milliarden Euro, so dass sich die Gesamtinvestitionssumme auf mehr als drei Milliarden Euro beläuft. Alleine 2021 wurden 821 Millionen Euro für den kommunalen Breitbandausbau zur Verfügung gestellt. Damit konnten mehr als 142.000 Glasfaseranschlüsse gebaut werden. Auch in der laufenden Legislaturperiode gab es Investitionen in Höhe von insgesamt mehr als 500 Millionen Euro.

5G auch wichtig für Forschung und Technik

5G ist vor allem auch nötig, um modernste Technologien umsetzen zu können. Dazu zählt beispielsweise die Steuerung von Maschinen und Robotern aus der Ferne - also unter anderem auch Techniken wie das autonome Fahren. "In Baden-Württemberg schlägt das Innovationsherz Europas. Deshalb brauchen wir Gigabitnetze, ganz gleich ob über Festnetz oder Mobil. Mir liegt viel daran, regelmäßig Ausbaupläne und Ausbauziele zu besprechen", sagt Strobl. Genau das will er am Freitag mit dem Vodafone-Deutschland-Chef Ametsreiter tun.


Förderung verbessert

In Baden-Württemberg wurde zuletzt die Förderung des kommunalen Breitbandausbaus deutlich verbessert. Dazu sind die Landes- und Bundesförderung aufeinander abgestimmt und die Förderung konsequent auf den Glasfaserausbau ausgerichtet worden. Damit erhalten die Kommunen erstmals seit Beginn der Breitbandförderung in Baden-Württemberg eine feste Förderquote von 90 Prozent der förderfähigen Kosten und können so den kostspieligen Glasfaserausbau bis zu den Gebäuden finanziell stemmen.

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