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Kultusministerin Schopper sorgt mit Aussagen für Verwirrung

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Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) sorgt gerade mit Äußerungen für kontroverse Diskussionen. Verbandsvertreter erklärten bereits öffentlich ihren Unmut über Schopper. Und die Opposition lässt derzeit kein gutes Haar an ihr.

Von unserem Korrespondenten Michael Schwarz
Südwest-Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hat mit zwei Aussagen zuletzt für öffentliche Debatten gesorgt. Das Kultusministerium kann die Kritik jedoch nicht nachvollziehen.
Foto: dpa
Südwest-Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hat mit zwei Aussagen zuletzt für öffentliche Debatten gesorgt. Das Kultusministerium kann die Kritik jedoch nicht nachvollziehen. Foto: dpa  Foto: Bernd Weißbrod

"Ich wünsche mir von Frau Schopper weniger plumpe Sprüche und mehr Unterstützung für die Schulen. Wichtige bildungspolitische Themen, wie die Beurteilung der Leistung von Schülerinnen und Schülern, kann man nicht sachlich debattieren, wenn man nur mit plumpen Sprüchen auffällt", sagt etwa SPD-Landtagsfraktionschef Andreas Stoch. Er bezieht sich darauf, dass Schopper vor wenigen Tagen sagte, wenn Schüler schlechte Noten bekämen, dürften sie deswegen nicht als "Trottel vor dem Herrn" abgekanzelt werden.

"Wer so redet, gießt unnötig Öl ins Feuer der bildungspolitischen Debatten", findet Stoch. Hintergrund ist die Diskussion über Schulen ohne Noten. "Wer ideologischen Benotungsansätzen folgt und damit gänzlich die spätere Lebenswirklichkeit der jungen Menschen ignoriert, braucht sich über Kritik und Widerstand aus den Reihen der Lehrkräfte und Verbände sowie von Seiten der Bevölkerung nicht wundern", findet auch FDP-Landtagsfraktionschef Hans-Ulrich Rülke.


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Beurteilung statt Noten als Versuch

Um das geht es: In Baden-Württemberg sollen an 35 Grundschulen ab dem Herbst von der ersten bis zur vierten Klasse keine Zensuren mehr vergeben werden. Zunächst war der Schulversuch an 39 Grundschulen geplant. Schoppers Sprecher erklärt gegenüber unserer Zeitung, einige Schulen würden noch ein Jahr warten mit dem Start, daher habe sich die Zahl reduziert. Auf den Schulversuch hatten sich Grüne und CDU im Koalitionsvertrag geeinigt. Die Christdemokraten hatten bei den Verhandlungen eine Kröte geschluckt. Schließlich gab es den Versuch vor fast zehn Jahren bereits. Schoppers Vorgängerin Susanne Eisenmann (CDU) beendete das Projekt dann 2017.

Verbände befürchten Kuschelpädagogik

Heute stellen sich der Landeselternbeirat und der Philologenverband gegen die Wiederauflage des Schulversuchs. Schopper wehrte sich zuletzt gegen die Vorwürfe, sie würde hier eine Art Kuschelpädagogik einführen. "Es geht überhaupt nicht darum, dass wir Kuschelpädagogik einführen wollen oder dass uns da der Leistungsgedanke abhandenkommen wird. Da kann ich alle scheu gemachten Pferde beruhigen", sagte die Politikerin. Laut Schoppers Sprecher gehe es ihr darum, dass nicht zu einem Zeitpunkt der Lernstand abgefragt würde, sondern dass es "eine kontinuierliche und differenzierte Leistungsrückmeldung gibt".


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Diskussion über Bäder

Der Schulversuch ist nicht das einzige Thema, mit dem Schopper für Kontroversen sorgt. So machte sie sich zuletzt dafür stark, dass im Falle einer Gasmangel-Lage im Herbst und Winter zumindest ein Teil der Hallenbäder offenbleiben soll. Interessant war die Äußerung deswegen, weil Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zuvor erklärte, man müsse bei einem Energie-Engpass im Herbst notfalls auch Spaß- und Hallenbäder schließen lassen. "Wieder einmal wird deutlich, dass die Landesregierung nicht mit einer Stimme spricht", findet SPD-Politiker Stoch.

Ministerium sieht keinen Dissens

Schoppers Sprecher sagt, es gebe in dieser Hinsicht keinen Dissens zwischen Kretschmann und Schopper. Beide seien dafür, dass man zwischen den Schwimmbädern differenziere. Alles also nur ein Missverständnis? Ein Sprecher des Landesverbands Bildung und Erziehung bringt Schoppers Kommunikation wohl auf den Punkt. Er erklärt: "Ihre Ansprache ist bildhaft und manchmal vielleicht ein wenig unbedarft - was positiv gesehen eine gewisse Frische in die Politik bringt. Negativ gesehen öffnet sie damit den Raum für Interpretationen."

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