Polit-Paket

Um die Weinwirtschaft nachhaltig zu stärken, legt der Weinbauverband Württemberg gemeinsam mit dem Badischen Weinbauverband und dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband ein Positionspapier zur Landtagswahl vor, und zwar mit klaren Handlungsempfehlungen. Im Mittelpunkt stehen der Erhalt zukunftsfähiger Rebflächen, die wirtschaftliche Absicherung der Betriebe sowie eine stärkere Absatzförderung über Tourismus, Gastronomie und Landesmarketing.

Insbesondere an die Bundespolitik adressiert Weinbaupräsident Dietrich Rembold immer wieder die Einführung einer Rotationsbrache als geförderte Biodiversitätsleistung, um ökologische Maßnahmen auf gebrachten Flächen praxistauglich umzusetzen und die Kulturlandschaft, vor allem die benachbarten Weinberge, langfristig zu sichern. Ebenso setzt der Verband auf gezielte Kooperationen zwischen Weinbau, Natur- und Landschaftsschutz, Kommunen und touristischen Organisationen, damit Flächenpotenziale optimal genutzt und regionale Strukturen gestärkt werden können.

„Zwingend geboten ist zudem die seitens der Landesregierung im Sofortprogramm angekündigte Einführung einer Drieschen-Verordnung, inklusive der Rodungsverpflichtung von nicht mehr bewirtschafteten Weinbergen,“ ergänzt Rembold eine konkrete Forderung an die aktuelle Landesregierung.

Zur Absicherung der Betriebe spricht sich der Weinbauverband für die Einführung zinsloser Darlehen durch die Landesbank Baden-Württemberg aus. Diese sollen den Betrieben mehr Planungssicherheit geben, notwendige Investitionen für zukunftsorientierte Unternehmen erleichtern und kurzfristige Liquiditätsengpässe überbrücken. Gleichzeitig begrüßt Rembold die im September angekündigte Ausweitung der Förderung der Ertragsversicherung auf das Schadereignis Hagel: „Dies ist ein wichtiges Signal der Landespolitik und stärkt unsere Betriebe im Risikomanagement gegenüber unter anderem den Herausforderungen durch den Klimawandel“.

Unternehmen aus der Region

Darüber hinaus weist der Verband darauf hin, dass die bestehenden Anstrengungen der Branche zur Förderung der Biodiversität in der öffentlichen Diskussion und bei der Kaufentscheidung vor allem regionaler Verbraucher bislang zu wenig Beachtung finden. Der Weinbau in Württemberg setze konsequent auf die Weiterentwicklung nachhaltiger Produktionsmethoden und erwartet dabei verstärkte Unterstützung, etwa durch eine an die tatsächlichen Kosten angepasste Förderung des herbizidfreien Arbeitens.

„Mit dem von uns vorgeschlagenen Maßnahmenpaket wollen wir die Weinwirtschaft ökologisch verantwortungsvoll, wirtschaftlich stabil und zugleich touristisch attraktiv gestalten“, betont Vizepräsident Peter Albrecht aus Heilbronn die Notwendigkeit kurzfristiger Maßnahmen und richtet zugleich den Blick auf den anstehenden Landtagswahlkampf.