Der älteste bisher bekannte Mensch ist über 122 Jahre alt geworden, es war eine Französin. Das hohe Lebensalter ist für viele ein Vorbild, der neue Trend heißt Longevity, zu deutsch Langlebigkeit. Doch was steckt dahinter?
Kontrolliert alt werden
"Es geht darum, durch eine sehr kontrollierte und gezielte Lebensweise nicht nur sehr alt zu werden, sondern dabei auch körperlich und geistig fit zu bleiben", sagt Katrin Zinkant von der "Apotheken Umschau“. Um dieses Ziel zu erreichen, würden viele Menschen sehr planmäßig vorgehen.
"Die Anhänger des Trends versuchen ihr Ziel auf vielfältige Weise zu erreichen. Zum einen optimieren sie Schlaf, Ernährung und Bewegung also das, was wir als Lebensstilfaktoren kennen. Aber auch Nahrungsergänzungsmittel, Eisbäder oder Infusionen spielen eine Rolle.“
Zweifelhafte Methoden
Die Wissenschaft hat bisher das Geheimnis der superalten Menschen nicht entschlüsselt. Einige Maßnahmen sind aber zumindest zweifelhaft: "Gerade im Bereich der Infusionen, der Proteinpulver oder gerade auch Kälteanwendungen gibt es eigentlich keine Belege für eine Wirkung“, sagt Katrin Zinkant. „Ein guter Lebensstil aber, also viel Bewegung, gesunde Ernährung, guter Schlaf - das hilft alles nachweislich dabei, gesund alt zu werden. Altern bleibt trotzdem ziemlich komplex und schwer zu manipulieren, auch wenn die Forschung immer mehr herausfindet.“
Manche Experten, die sich mit der allgemeinen Vorstellung vom Altern befassen, sehen ein negatives Altersbild hinter dem Wunsch, sehr lang zu leben. "Das Interessante ist, dass dieses negative Altersbild selbst Folgen für die Gesundheit haben kann, weil es natürlich anstrengend ist, nicht alt werden zu wollen. Die Anhänger setzen sich hier großem Druckaus - und der kann eben auch krank machen.“
Belegt ist: Wer negativ übers Altern denkt, hat ein erhöhtes Risiko für Demenz, Herzinfarkt und Schlaganfall. Das richtige Mindset ist also entscheidend.
ots