
NECKARSULM Hansjörg Kiefer leitet seit dem 1. September das Kultur- und Sportamt der Stadt Neckarsulm. Der 39-jährige Beamte wurde im Sommer vom Gemeinderat zum neuen Amtsleiter gewählt.
Kiefer wechselt von der Gemeinde Oberstenfeld, wo er seit 2021 das Hauptamt leitete, nach Neckarsulm. Seine Laufbahn im öffentlichen Dienst begann er 2010 als Leiter des Sachgebiets Kultur, Stadtmarketing und Tourismus im Amt für Schulen, Kultur und Sport bei der Großen Kreisstadt Winnenden. 2018 wechselte er ins Hauptamt der Stadt Winnenden. Dort war er als Social Media Manager, Veranstaltungsmanager und Mitarbeiter in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig. Nach einer Projektleitungsfunktion bei der Öko Media GmbH Stuttgart, Agentur für nachhaltige Kommunikation, wurde Hansjörg Kiefer 2019 Geschäftsführer und Citymanager der Calwer Stadtmarketing GmbH.
Seine akademische Ausbildung absolvierte Hansjörg Kiefer an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen, Ludwigsburg und an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, Institut für Kulturmanagement.
Der Diplom-Verwaltungswirt und Master of Arts musiziert in seiner Freizeit musiziert auf dem Cello. Dieses Streichinstrument erlernte er unter anderem im Privatunterricht bei dem früheren Leiter der Städtischen Musikschule Neckarsulm, Jochen Hennings. Der neue Amtsleiter war von 2001 bis 2005 Mitglied des Jugend-Sinfonieorchesters der Städtischen Musikschule und gehört weiter dem Orchester „Süddeutsche Philharmonie Esslingen“ an. Als Amtsleiter in Neckarsulm ist Hansjörg Kiefer für den gesamten Kultur- und Sportbereich der Stadt verantwortlich.
Aufgabengebiet Dazu gehören die kommunalen Kultur- und Bildungseinrichtungen Mediathek, Volkshochschule, Musikschule, Deutsches Zweirad- und NSU-Museum und Stadtmuseum, das Stadtarchiv, das Kulturprogramm „Neckarsulm - hier spielt die Musik“ und die Städtepartnerschaften. Das Aufgabengebiet im Sportbereich umfasst die Verwaltung und Weiterentwicklung der städtischen Sporthallen und -plätze. snp
Ein Ort gegen das Vergessen
Jüdischer Friedhof ist Teil des Jüdischen Kulturwegs Heilbronner Land
NECKARSULM Der Jüdische Friedhof in Neckarsulm ist jetzt als Ort der Erinnerung und Gedenkstätte gegen das Vergessen deutlich sichtbarer. Am Europäischen Tag der jüdischen Kultur enthüllte Oberbürgermeister Steffen Hertwig eine Informationstafel, die den Jüdischen Friedhof Neckarsulm als Station des Jüdischen Kulturwegs Heilbronner Land ausweist.
Stationstafeln An der Einweihung nahmen Mitglieder des Gemeinderates, Vertreter der Neckarsulmer Kirchengemeinden sowie Vertreter des Heimat- und Museumsvereins teil. Im Anschluss an die Zeremonie führte Stadtarchivarin Vera Kreutz-mann, die das Projekt von Anfang an begleitete, die Teilnehmenden über den Jüdischen Friedhof. Dieser wurde in den Jahren 1938 und 1942 stark zerstört und gehört zu den letzten Spuren jüdischen Lebens in Neckarsulm. Um solche Orte stärker ins Bewusstsein zu rücken, wurde das Projekt „Jüdischer Kulturweg Heilbronner Land“ im Jahr 2021 anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ ins Leben gerufen. Es wurde initiiert vom Kreisarchiv Heilbronn und dem Museum zur Geschichte der Juden in der ehemaligen Synagoge Affaltrach. An etwa 30 Orten im Landkreis erinnern Stationstafeln an das jüdische Leben.
Spuren erkunden Der Jüdische Kulturweg lade dazu ein, „die Spuren des jahrhundertelangen Miteinanders und Nebeneinanders der christlichen und jüdischen Bevölkerung zu erkunden“, erklärte Steffen Hertwig. „Ich bin sehr froh, dass Neckarsulm ebenfalls Teil dieses wertvollen Projektes ist.“ Als offizielle Station des Erinnerns trage der Jüdische Friedhof dazu bei, die Spuren des jüdischen Lebens in Deutschland gegen das Vergessen sichtbarer zu machen.“
Die Stationstafel am Eingang zum Friedhof beschreibt dessen Geschichte. Sie erwähnt auch das Tahara-Haus zur rituellen Waschung, das erhalten geblieben ist. Über einen QR-Code lassen sich Infos dazu abrufen. snp