Sie holen den Nachwuchs vom Kindergarten ab, backen gemeinsam Muffins, stocken das Taschengeld auf und haben immer ein offenes Ohr für die großen und kleinen Nöte: Oma und Opa, so will es das Klischee, finden ihr größtes Glück darin, ihre Enkelkinder zu umsorgen. Oder etwa nicht? Dieses Bild sei tatsächlich nicht so weit von der Realität entfernt - zu diesem Ergebnis kommt das Magazin „Senioren Ratgeber" der „Apotheken Rundschau“.
Nähe Denn obwohl die Generationen heute nur noch selten gemeinsam unter einem Dach wohnen, fühlen sich 83 Prozent der Großeltern ihren Enkelkindern eng oder sehr eng verbunden, so das Ergebnis einer Langzeitstudie mit Titel„Deutsche Alterssurvey“ des Deutschen Zentrums für Altersfragen. Diese emotionale Nähe sei am größten, wenn die Enkel noch klein sind.
Doch auch wenn der Nachwuchs erwachsen ist und im Berufsleben steht, haben mehr als zwei Drittel der Großeltern immer noch eine enge Beziehung zu diesen. Ein Grund: „Mit dem Älter werden beider Generationen werden persönliche Kontakte seltener. Trotzdem bleibt eine enge emotionale Verbundenheit bestehen“, betont Familiensoziologin und Professorin Corinna Onnen von der Universität Vechta. Und so gehören die Beziehungen zu den Enkelkindern zu den wichtigsten persönlichen Bindungen älterer Menschen. Aber natürlich profitieren auch Enkelkinder von älteren Bezugspersonen und zwar in vielerlei Hinsicht. Laut Onnen gebe ihnen die Beziehung zusätzliche Sicherheit und Halt, aber auch Freiräume“. War man bei den eigenen Kindern selbst noch strenger, drückt man bei den kleinen gern mal ein Auge zu - vor allem, wenn es um das Thema Naschen geht.
Fruchtbarer Austausch Aber auch das Umgehen elterlicher Regeln trage zur kindlichen Entwicklung bei, betont Corinna Onnen: „Die Erkenntnis, dass Regeln nicht überall gelten und ausgehandelt werden können, erweitert den Horizont“, ist sie überzeugt. Und wer könnte den Enkeln die familiären Wurzeln besser näherbringen als Oma oder Opa? Wer mit den Enkelinnen und Enkeln beispielsweise in Fotoalben blättert oder aus der Kindheit ihrer Eltern erzählt, baut ihnen eine Brücke zur Vergangenheit.
Geschenke Allerdings treiben Großeltern oft auch Gewissensfragen um. Zum Beispiel, wenn es mehrere Enkel gibt: Da haben Oma und Opa mitunter das Gefühl, sie bedenken nicht alle gleich. „Was die Zuwendung angeht: Bleiben Sie locker“, rät Sascha Schmidt, Diplom-Psychologe aus Bordesholm. „Materielle Zuwendungen sollten Sie trotzdem möglichst ausgewogen verteilen. Die Enkel und Enkelinnen könnten Ihnen die ungerechte Verteilung sonst vor werfen.“ Denn Kinder hätten einen „ausgeprägten Sinn für Fairness.“ red/ae
Dem Nachwuchs zuliebe schwimmen lernen
Worauf es ankommt, damit es mit Kraulen und Co. auch im Alter klappt
80 Jahre. So alt war die älteste Schülerin, der Alexander Gallitz das Schwimmen beigebracht hat. Mit Erfolg, wie der Präsident Deutschen des Schwimmlehrerverbandes erzählt. Wer nie schwimmen gelernt hat, kann das seiner Ansicht nach in jedem Alter noch nachholen. Auch wenn es am Anfang womöglich etwas Überwindung kostet.
Motivation Dass erwachsene Menschen, darunter auch Seniorinnen und Senioren, ihr Nichtschwimmer-Dasein hinter sich lassen wollen, erlebt Gallitz immer wieder. „Die Motivation ist oft, dass das Kind oder Enkelkind schwimmen lernt.“ Für den Fall, dass der planschende Nachwuchs am See in eine brenzlige Situation kommt, wollen Großeltern oder Eltern eben gewappnet sein. „Ein sicherer Schwimmer ist der, der mindestens 15 Minuten lang schwimmen, zwei Meter tief tauchen kann und die Baderegeln kennt“, sagt Gallitz. Das ist auch das Ziel von Schwimmkursen, die sich an Erwachsene richten.
Vorgehen Der allererste Schritt auf dem Weg zum Schwimmenlernen ist bei Erwachsenen ein anderer als bei Kindern. „Wir müssen erst einmal damit anfangen, Blockaden im Gehirn abzubauen“, sagt Gallitz. Denn die großen Schwimmschüler haben in Bezug auf Wasser oft Ängste, Unsicherheiten, schlechte Erfahrungen im Gepäck, die sich mitunter über Jahrzehnte im Gehirn gefestigt haben. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen. „Wasser ist mein Freund, nicht 1 mein Feind“, bringt es Alexaneder Gallitz auf den Punkt. Erwachsene brauchen in aller Regel länger als Kinder. „Bei einem normalen Schwimmkurs · mit sechs Personen brauchen die meisten zwei Kurse, also insgesamt 20 Stunden, bis sie sicher sind.“ dpa