Zugegeben. Ein bisschen sind sie aus der Modegekommen. Dabei sind Löwenmäulchen eine Zier für jedes Blumenbeet. Mit ihren knalligen Farben sorgen sie für bunte Tupfer im Gartenund zwar von Juni bis in den späten Herbst hinein. Obendrein sind die Schönheiten mit gelber ,Unterlippe" auch noch pflegeleicht. Zeit, sie wieder in Erinnerung - und damit ins Beet zu bringen. Schließlich hat die Kulturpflanze eine lange Gartentradition.
Alte Kulturpflanze Schon im 15. Jahrhundert hatten die Löwenmäulchen ihren Platz in den Bauerngärten. Und bis in die 70er Jahre hinein durfte die Pflanze in keinem Blumenbeet fehlen. Mit ihren vielen einzelnen Blüten, die so dicht beieinanderstehen, dass sie zusammen mit den Stielen fast eine Rispe bilden, ist das ursprünglich aus trockenen Mit telmeerzonen stammende Wegerichgewächs von auffälliger Schönheit.
Die einjährige Garten- und Schnittblume ist im Handel meist als F1-Hybrid erhältlich. Es gibt sie in Weiß, Gelb, Rosa, Rot, Orange, Pink und Lila, sogar zweifarbige Züchtungen sind auf dem Markt. Am schönsten ist eine bunte Mischung, für die man am besten gleich eine ganze Beetpartie reserviert.
Für Kübel und Beet Je nach Zucht gibt es das Löwenmäulchen als niedrige und hohe Sorten - wobei die hohen, die bis zu einem Meter groß werden können, häufig nicht sehr standfest sind und mit Stäben gestützt werden müssen. Ein Aufwand, der sich lohnt, machen sich die Großen doch gut in der Vase. Niedrige Sorten eignen sich besonders gut für Steingärten, als Beeteinfassung oder für die Bepflanzung von Kübeln und Balkonkästen.
Wer sich nicht die Mühe des Vorziehens machen will, kann das Löwenmäulchen ab Ende Mai im Freiland aussäen - oder gleich vorgezogene Pflanzen kaufen. Sie bevorzugen einen luftigen, sonnigen Standort mit lockerem und nährstoffreichem Boden. Da der neutral bis leicht sauer sein kann, gedeihen sie prächtig in Rhododendronerde. Die sollte man auf jeden Fall dann verwenden, wenn man die "Froschgoscherl“ in einen Kübel setzt. Sowohl dort als auch im Beet brauchen die Blühpflanzen Hornspäne oder Kompost als Dünger. Mit Regenwasser gegossen (lieber zu trocken als zu nass halten) entwickeln sie ihre Blüten unentwegt, sofern man die verblühten Teile entfernt.
Krankheiten Zwar ist das Löwenmäulchen äußerst robust gegen fast alle Schädlinge, aber anfällig für Pilzkrankheiten wie Löwenmaulrost und Echter oder Falscher Mehltau. Befallen werden die Blätter, wenn sie zu feucht sind und nach einem Regenguss nicht schnell genug abtrocknen können. Gegen Pilzkrankheiten helfen Pflanzenschutzmittel auf Schwefelbasis.