Ein großzügiger Rückzugsort im Freien, schön anzusehen, mit vielen Pflanzen und hohem Erholungswert: Davon träumen viele Gartenbesitzer und belassen es dabei, weil ihnen die zur Verfügung stehende Fläche zu klein erscheint. Klar ist der zum Reihenhaus gehörende Garten oft nicht riesig. Das bedeutet aber nicht, dass man sich bei der Gestaltung oder der Pflanzenauswahl groß einschränken muss. Selbst der Wunsch nach einem Hausbaum lässt sich dort erfüllen.
Gut geplant
Hat man für sich die Frage geklärt, wie der Garten aussehen soll, ist wie so oft die richtige Planung das A und O, die man am besten zusammen mit einem Profi angeht. Der kennt die vielen Tricks und Kniffe, die kleine Flächen groß rauskommen lässt. Dazu gehören eine einfache Gliederung, geometrische Formen und punktuelle Hingucker. Das können Staudenbeete sein – oder eben der gewünschte Baum. Auch mehrere Ebenen verleihen den Eindruck von Großzügigkeit. Keinesfalls aber sollte man sich in einem verzetteln. „Klein-Klein“ „Auch wenn kleine Pflanzen naheliegend erscheinen; Gerade in kleinen Gärten ist es wichtig, nicht nur zu niedrigen Arten und Sorten zu greifen, sondern auch größere Exemplare in die Gestaltung einzubinden“, erklärt Wolfang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, kurz BGL.
Er fügt hinzu: „Nur so ergeben sich interessante Höhenunterschiede und eindrucksvolle Eyecatcher, die das Gesamtbild spannend machen.“ Landschaftsgärtner greifen bei der Gestaltung kleiner Flächen gerne auf Gräser und Stauden zurück, die jedes Jahr neu austreiben, dem Grundstück ein interessantes Aussehen verleihen und wichtiger – wenig Arbeit machen. Dabei sind Gräser viel noch seitig einsetzbar. Sie passen ebenso gut in einer verwilderten Natur wie in einen klar strukturierten, modernen Garten. Und sie erreichen zum Teil imposante Größen. Ein Beispiel ist das feine Chinaschilf, das eine Höhe von eineinhalb Metern erreicht und mit seiner satten, hellgrünen Farbe Akzente setzt.
Akzente setzen
Auch unter den Stauden finden sich solche mit beachtlicher Höhe. Gut geeignet sind vor allem die kompakt wachsende, die sich nicht unkontrolliert im Beet ausbreiten, beispielsweise Sonnenbräute und Sonnenhüte für südlich ausgerichtete Gärten, im Schatten sorgen Prachtspieren für farbige Akzente. Auch hier hat Wolfgang Groß einen Tipp parat: „Auf kleinen Grundstücken sollte man bei Stauden auf Wiederholung setzen“, rät er. "Bringt man von jeder Sorte nur eine Pflanze ins Beet, dann wirkt das Gesamtbild eher chaotisch und überladen.“ Er setzt in diesem Fall auf zwei bis drei Sorten mit unterschiedlichen Farben, Formen und Höhen und platziert diese an unterschiedlichen Stellen. „Dadurch wirkt der Raum gleich viel ruhiger, harmonischer und auch größer, weil wir ihn als natürliche Einheit wahrnehmen.“
Gehölze platzieren
Er weiß auch, wie man auf kleiner Fläche Gehölze platziert- und vor allem welche. Nämlich „klein bleibende Varianten mit kugelförmiger Krone“. Das Angebot reicht hier von der Kugel-Robinie über die Kugel-Esche bis hin zum Kugel-Ginkgo. Wichtig beim Hausbaum sei es nur, ihm einen regelmäßigen Schnitt zukommen zu lassen. „So behält er seine kleine, kompakte Form über Jahre“, fügt Groß hinzu.
Auch Säulenbäume sind ein Mittel der Wahl. Sie haben einen dichten Wuchs und charakteristische, gen Himmel zeigende Äste. „Als Solitäre gepflanzt, sind sie aufgrund ihrer Höhe ein imposanter Anblick.“ Sehr langsam wachsend und somit gut einsetzbar sind beispielsweise die Säulen-Eberesche oder die Säulen-Zierkirsche. Sie können zwar teilweise große Höhen erreichen, haben aber je nach Art nur einen Durchmesser von eineinhalb Metern und kommen deshalb für die Pflanzung in kleinen Gärten infrage.
Hingucker schaffen
Auch mit einem Miniteich, einer schönen Bank als Ruheinsel oder einem bunt bepflanzten ungewöhnlichen Objekt, etwa einer alten Leiter, einem Holzstuhl oder einer Schubkarre lassen sich wahre Hingucker schaffen. Wird das Ganze dann noch durch eine gut durchdachte Beleuchtung in Szene gesetzt, dann kommen auch kleine Gärten ganz groß raus.
Von unserer Redakteurin Ulrike Kübelwirth