Deutsche haben eine Vorliebe für Kartoffeln. Jeder Bundesbürger vertilgt davon rund 60 Kilo im Jahr. Kein Wunder, dass die auf Speisekarten schnöde als „Sättigungsbeilage“ bezeichneten Nachtschattengewächse gerne im eigenen Garten angebaut werden.
Kinderleicht Wer weder Beet noch Garten besitzt und trotzdem gerne eigene Kartoffeln ernten will, dem bietet sich eine gute Alternative: der Anbau im Pflanzsack. Die Behälter aus Kunststoffgewebe sind im Handel unter dem Begriff „Pflanztasche“ erhältlich.
Der Anbau ist kinderleicht: Zuerst in den Boden des Pflanzsackes Entwässerungsschlitze schneiden. Das hilft gegen Staunässe. Danach eine etwa zehn Zentimeter dicke Drainageschicht aus Blähton. Darauf kommt eine rund 15 Zentimeter dicke Schicht aus Pflanzsubstrat. Auf die Erde werden vier vorgekeimte Kartoffeln gelegt und leicht mit Erde bedeckt. Das Ganze reichlich angießen. Für eine gute Ernte ist es wichtig, das Substrat immer feucht zu halten. Sind die Kartoffelpflanzen etwa 30 Zentimeter hoch gewachsen, wird der Sack abgerollt und mit weiteren 15 Zentimetern Erde befüllt. Diesen Vorgang im Abstand von zehn bis 14 Tagen noch zweimal wiederholen.
Nach etwa sechs Wochen lassen sich die eigenen Kartoffeln schon ernten. Pro Pflanze kann man mit einem Ertrag von etwa einem Kilo rechnen. Denn die Wärme im Pflanzsack sorgt für ein gutes Wachstum. Übrigens: Wer unschöne Flecken, die durch ablaufendes Gießwasser auf Balkonfliesen oder Terrassenpflaster entstehen, vermeiden möchte, der legt einfach ein Stück Folie unter die Pflanztasche.
Alternativ lassen sich Kartoffeln auch im Kübel ziehen. Dieser sollte möglichst hoch sein und aus dunklem Kunststoff bestehen, damit sich die Erde bei Sonnenschein gut gewärmen kann. Das Vorgehen ist das Gleiche.
Vorkeimen Und so keimt man Kartoffeln vor: Erdäpfel bei einer Temperatur von mindestens zehn Grad Celsius an einen sonnigen Platz bringen - am besten auf die Fensterbank. Stellt man sie in einen offenen Eierkarton, bekommen sie von allen Seiten gut Licht und keimen ziemlich flott.
Von unserer Redakteurin
Ulrike Kübelwirth