Herrlich blühend, dicht gewachsen: So zeigt sich der Oleander in seiner Heimat, dem Mittelmeerraum. Dort wächst er in freier Natur, an Straßenrändern und in Gärten. Wegen seiner zarten, aber farbenfrohen Blütenpracht, die von Mai bis Oktober anhält, hat er aber auch hierzulande längst als Kübelpflanze Balkone und Terrassen erobert.
Der nicht winterharte Sonnenanbeter braucht aber etwas Pflege. Regelmäßiges Gießen und Düngen sind ein Muss. Zudem ist Oleander anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Zwingend ist deshalb ein regelmäßiger Rückschnitt, der eigentlich vor dem Überwintern erfolgt, aber auch ganzjährig möglich ist. Egal, wie viel dabei der Schere zum Opfer fällt, der Oleander ist nicht nachtragend. Ist die Pflanze zu groß geworden, außer Form geraten, verkahlt oder von Schädlingen befallen, sollte sie radikal eingekürzt werden.
Auf den Stock setzen Für den Verjüngungsschnitt wird der Oleander „auf den Stock“ gesetzt. Das heißt, alle Triebe werden etwa zehn bis 30 Zentimeter über dem Boden gekappt. Das sieht zwar kümmerlich aus, doch die Pflanze treibt schnell wieder aus und wächst dann umso buschiger. In der aktuellen Saison allerdings ohne Blütenpracht, da mit dem Schnitt auch alle Knospen entfernt werden.
Besser als die Radikalvariante ist der regelmäßige Rückschnitt. Damit werden quer wachsende Verästelungen verhindert. Geschnitten wird bis zur ersten Knospe. Auch die auf dem Boden aufliegenden Triebe werden entfernt. Solch leichte Korrekturschnitte verlängern die Blütezeit. Tipp: Wer bereits abgeblühte Triebe spätestens Mitte Juli um ein Drittel kürzt, hat ebenfalls mehr von der Farbenpracht.
Egal, wie man schneidet: Man sollte das immer mit einem scharfen Messer oder einer scharfen Schere tun. Das schafft eine saubere Schnittfläche. Und die wiederum verhindert das Ausbreiten von Schädlingen und Krankheiten.
Nach dem Schneiden den Oleander gut wässern und reichlich düngen. Für die volle Schönheit braucht die Pflanze Stickstoff und Phosphor. Langzeitdünger kann entweder zu Saisonbeginn ins Substrat eingearbeitet werden oder man benutzt Flüssigdünger, den man dem Gießwasser alle zwei Wochen zugibt.
Eigener Dünger Wer auf organischen Dünger setzt: Der lässt sich ganz einfach mit Eierschalen oder Kaffeesatz herstellen. Dafür entweder den Kaffeesatz gut trocknen und alle zwei Wochen eine Handvoll davon in die Erde einarbeiten. Oder die Schalen von drei Eiern zermahlen, diese in eine Schüssel mit einem Liter lauwarmem Wasser geben, an einen kühlen und trockenen Ort stellen und das Gemisch eine Woche lang offen ziehen lassen. Dann die Flüssigkeit durch ein feines Sieb gießen und den Oleander ebenfalls alle zwei Wochen damit düngen.
Von unserer Redakteurin
Ulrike Kübelwirth
Ein Schwamm als Drainage
Der Feind aller Topf- und Kübelpflanzen ist die Staunässe. Eine herkömmliche Drainage aus Kies oder Tonscherben leitet diese zuverlässig ab, sorgt jedoch dafür, dass sich Wasser in den Untersetzern ansammelt, was dann wieder abgegossen werden muss.
Wesentlich besser gegen Staunässe geeignet sind Stücke von alten Schwämmen. Diese einfach auf den Boden des Pflanzgefäßes legen. Danach das Substrat einfüllen.
Die Schwämme leiten überschüssiges Wasser zuverlässig ab, speichern aber auch eine gewisse Menge zwischen. Somit erspart man sich das Entleeren der Untersetzer und hat zusätzlich eine pfiffige Selbstbewässerungsanlage im Topf installiert.
Einen ähnlichen Effekt erzielt man übrigens mit einem (neuen) Kaffeefilter, der zwischen Topf und Erde platziert wird. Dieser speichert zwar kein Wasser, verzögert den Drainage-Effekt aber ebenso zuverlässig wie ein Stück Schwamm. kü