Konz & Schaefer in Untergruppenbach: Von der Sandburg zur Wohlfühloase

Fliesenlegermeister Sven Blümel von Konz & Schaefer in Untergruppenbach im Interview.

Sven Blümel hat sich mit seiner Fliesen- und Natursteinausstellung einen Traum erfüllt. Die Räume seiner Firma Konz & Schaefer liegen in Untergruppenbach in direkter Sichtweite zur Burg Stettenfels. Foto: Christiana Kunz

Da kommen die Ideen schon vom ersten Moment an. Wer die Räume von Konz & Schaefer in Untergruppenbach betritt, sieht beeindruckende Fliesen- und Natursteingestaltungen in vielen Ausführungen: Mediterraner Stil fürs Bad sowie abwechslungsreiche Mosaikmuster sind Hingucker – und XXL-Fliesen in Maßen bis zu 1,60 x 3,20 Meter sind nicht nur edel, sondern auch pflegeleicht. 

Mit der 550-Quadratmeter-Ausstellung hat sich Geschäftsführer Sven Blümel einen Traum erfüllt – inklusive malerischem Blick auf die Burg Stettenfels. Schon seit seiner Kindheit steht für den 51-Jährigen fest: Mit seinen Händen und eigenständigen Ideen stets aufs Neue einmalige Projekte zu vollenden – das ist es, was ihn erfüllt. Im Interview spricht er über die Rolle von Erziehung, die Wichtigkeit, Verantwortung zu übernehmen und, wie das Handwerk auch in Zukunft erfolgreich bleiben wird. 

Was begeistert Sie am Thema Fliesen?

Sven Blümel:
Ich bin von dem langlebigen und nachhaltigen Material fasziniert, das einem unzählige Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Nach dem Naturstein ist die Fliese das nachhaltigste Bodenmaterial, wenn man es langfristig betrachtet. Und im Gegensatz zur Tätigkeit eines Maurers, dessen Wände noch tapeziert werden, sieht man bei uns am Ende, was wir geschafft haben. Mit unseren Gestaltungen tragen wir entscheidend zum wohligen Gefühl in den heimischen vier Wänden bei. 

Waren Sie als Kind schon handwerklich begeistert?

Blümel:
Mein Vater führte in Schwäbisch Hall ein Fliesenunternehmen. Ich bin mit dem elterlichen Betrieb aufgewachsen, habe in den Ferien auf dem Bau mitgeholfen. Schon als Kind hatte ich Spaß daran, etwas zu errichten. Beispielsweise Burgen im Sandkasten. Danach habe ich das Erschaffene betrachtet und zufrieden gesagt: „Das ist mein Werk.“ 

Welche Rolle spielt dabei die Erziehung?

Blümel:
Mein Vater hat mich bei den Ferienjobs ins kalte Wasser geworfen: Er hat mich auf die Baustelle gefahren, mir den Raum sowie die Platten gezeigt und gesagt: „Bis heute Abend ist der Boden fertig.“ Ich bin ihm für diese Erfahrungen dankbar. Ich wurde so erzogen, dass ich immer etwas dafür tun musste, wenn ich etwas haben wollte. 

Heute engagieren Sie sich als Vorsitzender beim Landesinnungsverband Fliesen Baden-Württemberg. Seit 2014 sind Sie Obermeister der Fliesenlegerinnung Heilbronn-Franken. Warum sind Einsatz für die Gemeinschaft und ehrenamtliches Engagement wichtig?

Blümel:
Ich sehe mich vor allem als Teamplayer, nicht als Einzelkämpfer. Im Verband organisieren wir das Ausbildungswesen, bringen Aktuelles auf den Tisch, tragen das in die Politik, um im Handwerk auch für die Zukunft gerüstet zu sein. Gemeinsam kann man viel bewegen. Der Austausch untereinander ist wertvoll. 

Gilt das auch für das Thema KI – die Künstliche Intelligenz?

Blümel:
Ja. Hier arbeiten wir als einer von vier Betrieben mit der Hochschule Offenburg zusammen und testen Software, die uns die Organisation im Hintergrund erleichtert. Beispiel: Lagermanagement. Die KI kann aber nur eine Hilfe sein. Bei uns ist immer noch die Tätigkeit mit der Hand entscheidend. Aber in Zeiten des Fachkräftemangels brauchen wir auch mehr Kapazitäten. 

Wie kann man dem Fachkräftemangel noch entgegenwirken?

Blümel:
Im Verband machen wir Werbung für die Ausbildung. Wir sind Welt- und Europameister im Fliesenlegen. Auch im Handwerk kann man Erfolg haben und gut verdienen. Das Handwerk ist nicht mehr wie früher. Gesundheitsmanagement nimmt eine wichtige Stellung ein. Und es gibt immer mehr technische Hilfsmittel, die den Körper schonen. Das kommt auch langsam ins Bewusstsein der Menschen. Und das schafft man auch im Kleinen. Beispielsweise, indem man seriös und sauber arbeitet. Am Ende sagen manche Bauherren ganz erstaunt: „Oha, es gibt ja noch zuverlässige Handwerker.“ 

Was zeichnet einen sehr guten Fliesenleger aus?

Blümel:
Er muss Sachverstand haben, sich mit dem Material auskennen. Dazu muss er die Wünsche des Kunden erkennen und ihm nicht einfach Pauschallösungen vorschlagen. Er sollte auch wirtschaftlich denken. Wer die Kosten nicht im Blick hat, wird auch mit den besten Ideen nicht lange überleben. Und viertens muss der unbegrenzte Wille vorhanden sein, die gesetzten Ziele zu erreichen. 

Welche Arbeiten sind ihr Hauptgeschäft?

Blümel:
Wir arbeiten zu 80 Prozent für Privatkunden. Etwa 45 Prozent unseres Umsatzes machen die Badsanierungen aus. 

Sie unterstützen bei der Bad-, Balkon- und Terrassensanierung sowie bei Fassadengestaltung und Komplettsanierung. Welcher dieser Bereiche macht Ihnen am meisten Freude?

Blümel:
Im Privaten die Badsanierungen. Wie detailverliebt man da agieren kann – das ist einfach toll! Ich habe mit vielen wunderbaren Bauherren zusammengearbeitet. Gemeinsam haben wir super Projekte realisiert, mit eigens kreiertem Mosaik und integrierten Bad-Sound-Systemen. Diese Projekte entstehen zu lassen und dem Kunden die Wohlfühl-Oase zu übergeben, ist ein schönes Gefühl. 

Ihr Motto lautet: „Wo andere ‘Nein’ sagen, fangen wir an. Gibt es im Handwerk so viele Ideen-Bremser?

Blümel:
Bei Großformat-Fliesen lehnen viele Handwerker ab. Weil ihnen das Know-how fehlt oder weil sie lieber bequem mit kleinen Fliesen arbeiten möchten. Mir ist die Qualität und der zufriedene Kunde wichtiger. Jedes Projekt ist eine Herausforderung. Das macht auch den Reiz aus. Daniel Hagmann, Redakteur

INFO
Kontakt

Telefon: 07131203748-0
E-Mail: info@konzschaefer.de
www.konzschaefer.de


Zur Person

Sven Blümel ist in Schwäbisch Hall aufgewachsen. Bereits im Alter von 14 Jahren half er auf den Baustellen seines Vaters, der ebenfalls einen Fliesenlegerbetrieb leitete, und machte seinerseits nach der Mittleren Reife ebenfalls eine Ausbildung zum Fliesenleger. Im Jahr 1999 erhielt er seinen Meisterbrief. Seit 23 Jahren führt Sven Blümel seinen eigenen Betrieb. Heute ist er Chef von zwölf Mitarbeitern. Seine Hobbys sind Tennis und Fußballspielen sowie Skifahren und Wandern. Zusammen mit seiner Familie lebt der 51-Jährige in Schwäbisch Hall. hag