Das wird der Stadt unter der Weibertreu definitiv nicht gerecht: Wer Weinsberg vornehmlich mit Staumeldungen am Autobahnkreuz von A6 und A81 in Verbindung bringt, ist mit der heutigen Vielfalt und spannenden Historie der 13 500-Einwohner-Stadt sowie ihren drei Stadtteilen Gellmersbach, Grantschen und Wimmental offenbar nur mäßig vertraut. Schließlich bietet Weinsberg unter dem Motto „Treue Weiber, Reben und Romantik“ sehr gute Lebensbedingungen und erfreut sich auch als Ausflugsziel überregionaler Beliebtheit.
Weibertreustadt
Sofort ins Auge sticht die auch von der Autobahn aus weithin sichtbare Burgruine Weibertreu. Deren Name geht auf eine mittelalterliche Sage zurück: Im Jahr 1140 belagerte der Stauferkönig Konrad die Weinsberger Burg. Eine hübsche Weinsbergin bat den Herrscher um Gnade und so gewährte der Monarchallen Frauen, vor dem Sturm auf die Burg das Gemäuer zu verlassen und dabei so viel mitzunehmen, wie sie tragen können. Die geistreichen Weinsbergerinnen zogen am nächsten Morgen am feindlichen Heer vorbei – und jede hatte ihren Mann auf dem Rücken. Seit 2022 führt Weinsberg offiziell die Zusatzbezeichnung Weibertreustadt.
Darüber hinaus ist Weinsberg für Justinus Kerner, einen der bedeutendsten Lyriker der schwäbischen Romantik, bekannt. Dieser wurde im Jahr 1818 Oberamtsarzt in Weinsberg und errichtete vier Jahre später am Fuß der Weibertreu ein Haus das gegenwärtige Kernerhaus.
Heute ist die Weibertreustadt mit ihrem breiten Branchenmix aus mehr als 700 angemeldeten Handels- und Gewerbeunternehmen sowie über 30 landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben ein wichtiger Wirtschaftsstandort sowie bedeutsamer Arbeitgeber im Heilbronner Landkreis.