Widdern: Lange Geschichte einer kleinen Stadt

Vom Stadtrecht, dem Dörnle und den Ganerben. Turmwächterhaus - ein eingeschütztes Kulturdenkmal

Das Turmwächterhaus ist zwar nicht mehr bewohnt, mittlerweile aber eingeschütztes Kulturdenkmal. Foto: Archiv/Dirks

Wer glaubt, der Ortsname der kleinsten Stadt im Heilbronner Landkreis sei auf eine große Schafherde zurückzuführen, der irrt sich. Ein Mann namens ,,Wittero" soll sich mit seiner Familie an der Stelle, wo die Kessach in die Jagst mündet, niedergelassen haben - und das um das Jahr 500 nach Christus. Über die Jahrhunderte sei aus dessen Namen dann der heutige Ortsname Widdern entstanden. Im 13. Jahrhundert erhielt Widdern, das heute rund 2000 Einwohner zählt, das Stadtrecht. Von nun an konnten Märkte abgehalten werden - eine Tradition, die bis heute gepflegt wird. Dazu gehört der Pfingstmarkt mit dem Holzfäller-Wettkampf, zu dem auch Teilnehmer aus anderen Ländern anreisen. Mit Äxten rücken die Starter den Holzstämmen in verschiedenen Disziplinen zu Leibe.

Turm Vom ehemaligen Turmwächterhaus, dem Dörnle, können Besucher den Ausblick auf Widdern genießen und sind der Geschichte der Stadt ganz nah. Bis 1998 war der Turm ununterbrochen von der Wächterfamilie bewohnt, die bei Sturm oder Feuer Glocken läuteten, um den Ort zu warnen. Zudem mussten sie die Turmuhr regelmäßig aufziehen. Dafür konnte die Familie dort kostenlos wohnen. Der Turm ist das einzige Überbleibsel der Widderner Burg.

Lange Zeit hatten mehrere Parteien, sogenannte Ganerben, Besitz an Stadt und Burgdarunter: die Familien von Heinrieth, von Berlichingen und der Bischof von Würzburg. lbe