Endlich wieder hören: Hörimplantate als Lösung
Wenn auch ein Hörgerät nicht mehr hilft, können Hörimplantate die Lösung sein. Wann kommt welche Art zum Einsatz? Das erklärt Andreas Beuchert, der sich in seinem Unternehmen auch um die Nachsorge nach eingesetzten Implantaten kümmert.

Wie wenn der Kopf unter Wasser ist, aber jemand mit einem spricht. So beschreibt Andreas Beuchert von Meister Beuchert Hörsysteme wie Menschen mit großem Hörverlust ihre Umwelt wahrnehmen. "Diese Menschen sehen viel genauer hin und können von Lippen, Gesten oder Gesichtsausdrücken vieles herauslesen."
Woher kommt so ein großer Hörverlust? "Mir hat mal eine Genforscherin gesagt, dass 60 Prozent aller Hörverluste genetisch bedingt sind", sagt Beuchert. Dennoch gebe es meist ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Auch Medikamente, die der werdenden Mutter in der Schwangerschaft wegen Krankheiten wie Röteln verabreicht wurden, können zu Hörschäden führen.
Wichtig ist auch, was genau im Hörorgan beschädigt ist. Die Hörschnecke, auch Cochlea genannt, gehört zum Innenohr. Mit Hilfe der Haarsinneszellen wird hier der Schall in Nervenimpulse umgewandelt. Die äußeren Haarsinneszellen sind für die Lautstärke zuständig. "Und die inneren sind eine Art Dolmetscher zum Gehirn", erklärt Andreas Beuchert. Sind die äußeren Haarsinneszellen geschädigt, genügt es, wenn ein Hörgerät den Schall verstärkt.
Bei einer Beeinträchtigung der inneren Haarsinneszellen hilft das allerdings nicht. Vergleichen kann man das mit einer missratenen Tonaufnahme. "Dreht man die Lautstärke auf, wird das Gesagte zwar lauter, bleibt aber undeutlich. Menschen, bei denen diese Zellen einer starken Störung unterliegen, können nicht mehr auf das volle Sprachverstehen zurückgreifen. Da kann ich laut machen, wie ich will." Bei leichten Störungen kann ein Hörtraining helfen.
Das Cochlea-Implantat ermöglicht das Hören
Seit 1978 gibt es das Cochlea-Implantat, bei dem ein Elektroden-Kabel in die Kopfhaut gesetzt und bis in die Hörschnecke gelegt wird. "Die Elektroden ersetzen die Haarsinneszellen in der Hörschnecke", erklärt Beuchert. Damit können selbst vollkommen ertaubte Menschen wieder hören und Sprache verstehen, auch wenn der Höreindruck zunächst vom normalen Hören abweicht. "Das hört sich anfänglich ein bisschen mechanisch an", berichtet der Hörakustiker von Erfahrungen seiner Kunden. Durch entsprechendes Training könne das Gehirn lernen, die Reize immer besser zu entschlüsseln. Davon ist Andreas Beuchert fasziniert: "Das Cochlea-Implantat ist für mich eine der größten Erfindungen überhaupt."
Diese Form des Implantats ist gerade bei Kindern wichtig. "Glücklicherweise ist die Cochlea auch schon bei Säuglingen ausgewachsen", sagt Beuchert. Denn bis zum dritten Lebensjahr müssen Kinder hören können, damit im Gehirn die Nervenbahnen zum Verstehen ausgebildet werden. Deshalb ist Hörvorsorge gerade im Kindesalter ein wichtiges Thema.
Weitere Formen von Hörimplantaten
Auch wenn die kleinen Knöchelchen im Mittelohr - darunter Hammer, Amboss und Steigbügel - beispielsweise durch einen Unfall nicht mehr funktionieren, helfen Implantate weiter. Hierfür werden kleine Metallteile oder Magnete in den Knochen oder in das Mittelohr implantiert, die von außen durch einen kleinen Prozessor in Schwingung versetzt werden und so den Hörverlust ausgleichen. Diese Implantate basieren auf Mechanik.
Seit vielen Jahren arbeitet Meister Beuchert intensiv mit Kliniken zusammen, um für die Kunden ein enges Versorgungsnetz zu garantieren.