Zahlen und Taten, die für Sebastian Hoeneß sprechen
Der neue Cheftrainer des VfB Stuttgart hat einen bemerkenswerten Start hingelegt. Beim 3:3 gegen Dortmund passen die taktische Korrektur und die Einwechslungen.

Zahlen sind nur hölzerne Hilfsmittel. Diese Zahlen kennzeichnen die Bundesliga-Partie des VfB Stuttgart am Samstag gegen Borussia Dortmund: Torschüsse 12:15, Laufleistung 113,95:116,19 Kilometer, Ballbesitz 43:57 Prozent, Zweikampfquote 53:47 Prozent, Endstand 3:3. An diesen Kennzahlen haben seitens des VfB wohlgemerkt ab der 39. Minute nur zehn Mann gewerkelt. Außergewöhnlich.
"Das stärkt unser Selbstvertrauen", sagte Torschütze und Torvorbereiter Josha Vagnoman: "Wir haben den Kopf nie hängen lassen, haben den Mut nicht verloren. Jeder wusste, was zu tun ist." Das ist neu, seit der VfB im Abstiegskampf steckt.
Sportdirektor Wohlgemuth spricht von erkennbarem Effekt
Journalisten halten sich gerne an Zahlen fest. Die Frage, zu wie viel Prozent das 3:3 dem neuen Cheftrainer Sebastian Hoeneß zuzuschreiben ist, sollte Fabian Wohlgemuth beantworten. "Man merkt, dass es in den eineinhalb Wochen einen Reiz, einen Effekt gab", sagte der Sportdirektor. "Es funktioniert im Moment sehr gut." Mit einem Sieg im DFB-Pokal gegen Nürnberg (1:0), einem Sieg gegen Bochum (3:2) und einem Remis gegen Dortmund - mit neuer taktischer Grundordnung nach dem Platzverweis von Konstantinos Mavropanos. Der VfB spielte mit zwei Viererketten, davor mit nur einem Stürmer, stand tiefer, wollte Nadelstiche setzen. Das hat perfekt funktioniert.
"Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, dass wir das nur schaffen, wenn wir zusammenhalten", sagte Torhüter Fabian Bredlow. Dieses Gemeinschafts- und Erfolgserlebnis "wird uns die nächsten Tage tragen". Auch die nächsten Spieltage? "Wir haben viel Positives erlebt in den vergangenen Wochen", führte der 28-Jährige aus. "Im Training ist guter Zug drin. Alle haben ein durchweg richtig gutes Gefühl. Fakt ist, dass wir das ganze Spiel mutig geblieben sind, die Bälle flach von hinten rausgespielt haben. Die Marschroute ist, dass jeder sein letztes Hemd lässt." Das war zuletzt unter Bruno Labbadia anders.
Starke Impulse entsprechen Hoeneß' Erwartungen
Sebastian Hoeneß hat beim Verein, mit dem er 1999 als B-Jugendlicher deutscher Meister wurde, bisher ein gutes Händchen bewiesen. Beispiel die (lediglich) drei Auswechslungen am Samstag: Tanguy Coulibaly sorgte für den Anschlusstreffer, Silas Katompa Mvumpa traf zum 3:3. "Alle Impulse von der Bank haben uns geholfen", sagte Sebastian Hoeneß. "Aber das entspricht auch meinen Erwartungen." Für alle gelte weiterhin, gute Trainingsleistungen abzuliefern. Nicht mehr und nicht weniger. Schon am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) geht es in Augsburg weiter. Beim Stand von 0:0. Mit elf gegen elf Spielern.


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