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VfB-Chef Wehrle prognostiziert: Wir werden 25.000 Fans in Madrid sehen

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Alexander Wehrle, Boss des Bundesligisten VfB Stuttgart, fiebert wie so viele Fans dem Champions-League-Start entgegen. Im Live-Talk "Ohne Ausrede" bei Stimme.TV sagt er aber klar: "Bundesliga first!"

Eine lockere Plauderei, die Alexander Wehrle auch mal zum Lachen bringt, ist der Live-Talk "Ohne Ausrede" mit dem Vorstandsvorsitzenden des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart. Uwe Ralf Heer (links) bringt viele Themen zur Sprache.
Eine lockere Plauderei, die Alexander Wehrle auch mal zum Lachen bringt, ist der Live-Talk "Ohne Ausrede" mit dem Vorstandsvorsitzenden des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart. Uwe Ralf Heer (links) bringt viele Themen zur Sprache.  Foto: Berger, Mario

Die dunklen Wolken am Horizont haben nichts mit dem VfB Stuttgart zu tun, die hat der Wettergott in Heilbronn vorbeigeschickt. Hoch droben in der Sky-Bar des Parkhotels ist Alexander Wehrle, der Vorstandsvorsitzende des VfB, mit Stimme-Chefredakteur Uwe Ralf Herr im Gespräch. Der Bundesligastart des Vizemeisters war holprig. Aber Wehrle sagt: "Sorgen mache ich mir nicht." Für ihn steht fest: "Wir haben eine wettbewerbsfähige Mannschaft." Auch für die Herausforderungen in der Champions League. "Wenn wir das Achtelfinale erreichen würden, wäre es eine herausragende Situation für den VfB, aber davon will ich nicht als Zielsetzung reden", sagt er im Live-Talk "Ohne Ausrede" von Stimme.TV. Der in Bietigheim-Bissingen geborene Vorstandsvorsitzende streift viele Themen.

Boss des VfB Stuttgart: Wie hat Wehrle das bittere Heim-3:3 gegen Mainz verdaut?

Der VfB-Boss war am Samstag laut schimpfend durch die Stadionkatakomben gelaufen, empört über Entscheidungen von Schiedsrichter Timo Gerach. Der Ärger ist am Montagmittag ein Stück weit verarbeitet. Der Frust über den ganz spät verschenkten Sieg auch. "Ich brauche da nicht so lange dafür." Der Mainzer Ausgleich in der 94. Minute? Sowas passiert halt mal. "Das Entscheidende für mich ist: Die Richtung stimmt." Der Wert für die so genannten expected goals sei bei fünf gelegen, so viele Tore habe man auch erzielen können. Die Mainzer hätten das Remis als glücklich empfunden. Und dann seien da eben auch die zweifelhaften Schiedsrichter-Entscheidungen gewesen. "Das fand ich nicht in Ordnung." Nicht den Foul-Pfiff zum Elfmeter vor dem 2:1-Anschlusstor. Und nicht den ausbleibenden Pfiff vor dem 2:2. "Das ärgert mich viel mehr", sagt Wehrle. "Jeder im Stadion hat gesehen, dass es ein Handspiel war, selbst ich mit meinen vielen Dioptrien." Aber die Aktion des Mainzers Lee wurde nicht geahndet. Außerdem: "Der Schiedsrichter berührt auch den Ball. Das hätte Schiedsrichterball geben müssen." Der VfB-Boss musste seinen Ärger schlucken.

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Wie bewertet der Vorstandsvorsitzende den Stuttgarter Ligastart?

Zwei Spiele, ein Punkt, Platz 14 in der Tabelle - aber Alexander Wehrle sagt: "Ich tue mich schwer mit dem Begriff Fehlstart." Ein bisschen Geduld wäre ihm recht. "Wir hatten 27 Transfers." Das sei "eine Menge". 16 Spieler hätten den VfB verlassen oder seien verliehen worden, elf habe man geholt. "Die Mannschaft muss sich wieder finden."

Wie blickt Wehrle auf die Partien nach der Länderspielpause?

In Mönchengladbach geht es weiter, dann kommt Dortmund, zwischendrin gibt es den Champions-League-Knüller bei Real Madrid. "Bei uns ist ganz klar: Bundesliga first!", sagt der VfB-Vorstandsvorsitzende. Man freue sich auf "acht Festtage" im neuen Champions-League-Ligamodus. Aber Vorrang habe der nationale Spielbetrieb. Es sei allerdings "nicht unser Anspruch, wieder 73 Punkte zu holen". So wie in der famosen Vizemeister-Saison. "Wir wissen, wo wir herkommen." 2022 und 2023 wäre der VfB beinahe in die 2. Liga abgestiegen.

Was ist in Europas Fußball-Königsklasse möglich?

Vor 14 Jahren war der VfB Stuttgart letztmals in der Champions League dabei. Alexander Wehrle predigt Demut, man solle "vernünftig bleiben, realistisch bleiben" und auch angesichts der im internationalen Vergleich eingeschränkten Finanzkraft des VfB nicht zu viel erwarten. "Wenn Sie sich mal die Marktwerte der 36 Champions-League-Clubs anschauen, dann sind wir auf Platz 22", sagt er im Gespräch mit Chefredakteur Uwe Ralf Heer. Doch zu klein möchte der VfB-Boss den Stuttgarter Traditionsverein nicht machen, gerade auch wegen dessen enormer Fan-Power. Wehrle ist vor dem Auswärts-Start beim Titelverteidiger Real Madrid "fest davon überzeugt: Wir werden da 20 000, 25 000 Stuttgarter Fans sehen." Längst nicht alle mit Stadionkarten. Aber die Vorfreude ist nicht nur in der VfB-Chefetage sehr groß.

Ist es für den VfB schädlich, dass jetzt der Bundesligabetrieb wegen der Länderspiele ruht?

Zuallererst freut sich der Vorstandschef, "fünf deutsche Nationalspieler abstellen zu dürfen, das ist schon außergewöhnlich". Aber Wehrle hat auch Verständnis fürs Denken von Sebastian Hoeneß: "Als Trainer wünscht man sich natürlich, dass man die Abläufe einstudieren kann." Beim 1:3 in Freiburg und dem 3:3 gegen Mainz war deutlich erkennbar, dass gerade in der Abwehr einiges noch nicht zur Gänze harmonisiert.

Was traut Wehrle dem von Bundestrainer Nagelsmann erstmals nominierten Angelo Stiller zu?

Der beim VfB im zentralen Mittelfeld so wichtige Schlüsselspieler könnte im Nationalteam den Platz von Erfolgs-Legende Toni Kroos einnehmen, rein auf die Position auf dem Platz bezogen. An der Bedeutung von Kroos will Angelo Stiller nicht gemessen werden, aber Alexander Wehrle glaubt, dass sein VfB-Spieler eine tragende Rolle im DFB-Team einnehmen kann: "Er hat auf jeden Fall das Zeug dazu." Er traue ihm "ganz, ganz viel zu".

Wann ist klar, wer beim VfB der neue Hauptsponsor auf der Trikotbrust sein wird?

"Wir sind da sehr, sehr weit vorangeschritten", sagt Vorstandsboss Wehrle über die Gespräche mit dem künftigen Unternehmen für die Top-Werbeposition. Man werde das "zeitnah kommunizieren". Die Vereinbarung mit dem aktuellen Partner Winamax wird der VfB vorzeitig im Sommer 2025 beenden, das bestätigte Wehrle im Live-Talk "Ohne Ausrede" bei Stimme.TV nochmal. Zuletzt wurde vom Stuttgarter Bundesligisten die Übereinkunft mit der Schwarz-Gruppe bekanntgegeben, die sich mit den Tochterunternehmen PreZero und Schwarz Digits beim VfB engagiert. Ob nun gar die Kernmarke Lidl auf die Bundesliga-Trikotbrust wandern könnte? Diese Frage von Uwe Ralf Heer bleibt am Montagmittag unbeantwortet. Alexander Wehrle sagt nur: "Wir konnten mit der Schwarz-Gruppe einen tollen Partner gewinnen."

Wie sieht der VfB-Boss den Fan-Ärger über die knappen Tickets für Champions-League-Spiele?

Karten für die vier Stuttgarter Heimspiele im neuen Ligenmodus mussten vorab geordert werden, bevor die Gegner feststanden. Nur Dauerkarteninhaber und Mitglieder hatten Zugriff, mehr als ein Ticket pro Partie gab es nicht. Das wurde kritisiert, ebenso wie die Preise. Alexander Wehrle sagt: Es gebe nunmal "viel, viel mehr Nachfrage als Angebot". Durch das Vorkaufsrecht der Dauerkarteninhaber seien schon "deutlich über 30 000 Tickets erworben" worden. "Und dann haben wir noch 110 000 Mitglieder." Die Überbuchung des Kontingents war vorhersehbar. Es wurde gelost. "Wir hätten auch sagen können, jeder bekommt zwei bis vier Tickets, aber dann kommen viel weniger zum Zug", sagt Wehrle zur Kritik, man könne nicht neben Freunden oder Familienmitgliedern sitzen. Bei den Kartenpreisen habe man sich "ein Stück weit an den Topspielen in der Bundesliga orientiert. Ich denke mal, dass wir da nicht völlig falsch unterwegs sind."

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