So lief der erste Test des VfB Stuttgart beim FSV Hollenbach

Nahbar wollte sich der VfB Stuttgart zeigen. Anfassbar. Und so drehten die Spieler des deutschen Vizemeisters nach dem 8:1 (4:0)-Sieg gegen den Oberligisten FSV Hollenbach noch eine Runde in der Jako-Arena, gaben Autogramme und standen für Selfies zur Verfügung. "Es war der perfekte Auftakt", sagte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß auch mit Blick auf die Kulisse. 3500 Zuschauer wollten den ersten öffentlichen Auftritt des Champions-League-Teilnehmers dieser Saison sehen. So viele wie noch nie bei einem Fußballspiel in Hollenbach.

"Wir freuen uns, dass wir letzte Saison der Verein für Begeisterung waren, das wollen wir auch dieses Jahr sein", sagte Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB. Und der Vorstand Sport des Bundesligisten, Fabian Wohlgemuth, meinte: "Das Schöne ist: Wir müssen keine schlechte Saison vergessen machen, sondern wir können an eine gute anknüpfen."

Mit Bundesliga-Kader zum Testspiel: VfB Stuttgart reist nach Hohenlohe

Die Stuttgarter waren mit einem Großteil des Kaders für die Bundesliga und die Champions League angereist. Freilich fehlten noch die Nationalspieler. Aber es bleibt spannend, mit wem die absoluten Leistungsträger der vergangenen Saison Serhou Guirassy und Waldemar Anton ersetzt werden. Bis zum Saisonstart wird sich sicher noch etwas tun im personellen Bereich. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, die letzte Saison zu kopieren", sagte Wohlgemuth.

Erst am Donnerstag waren die Stuttgarter in die Vorbereitung eingestiegen. Dafür lief der Ball schon mal gut. Im Spiel nach vorne fehlte allerdings noch etwas die Präzision. Neu-Stürmer Nick Woltemade versuchte im Zentrum Präsenz zu zeigen, ein Tor erzielte er aber nicht. Auf der rechten Seite ließ mit Frans Krätzig ein weiterer Neuer seine Klasse teilweise aufblitzen, und in der Defensive sorgte Jeff Chabot mit seiner Statur für einige ehrfurchtsvolle Worte der Zuschauer.

Guter Spirit beim VfB Stuttgart: Das ist Trainer Sebastian Hoeneß wichtig

"Die letzte Saison ist aber Schnee von gestern", sagte Hoeneß trotz der Hochstimmung in Hohenlohe. "Wir müssen bei null anfangen. Aber das Gefühl, was man mit Gemeinschaft, mit Zusammenhalt erreichen kann, das können wir mitnehmen. Wir haben neue Gesichter, neue Impulse. Die Jungs haben sich bereits super präsentiert, als Fußballer und als Menschen. Aber es ist erst der Anfang. Wichtig ist, dass wir wieder einen guten Spirit haben." Gegenüber der Heilbronner Stimme gab Hoeneß zudem eine Einschätzung ab, wann die VfB-Stars wie Undav und Mittelstädt nach dem EM-Aus wieder zurück sind.

Dass der Bundesligist mehr den Ball haben würde als Hollenbach, war nicht überraschend. Doch der FSV stand zunächst gut, ließ wenig zu. Ein erster Kopfball von Wooyeong Jeong (8. Minute) flog vorbei. Andere Abschlüsse wurden geblockt. Dann aber gelang Pascal Stenzel (11.) die Führung. "Schade, dass ich da noch abgefälscht habe", sagte Hollenbachs Juan Faßbinder. Nach einer Viertelstunde reagierte FSV-Torhüter Marc Goeldenboth bei einem Kopfball von Woltemade hervorragend. Das 2:0 fiel erst in der 30. Minute - durch Silas. Auch das 3:0 ging vier Minuten später auf sein Konto. In der 40. Minute traf er dann nur den Pfosten, aber den Abpraller verwertete Jamie Leweling zur 4:0-Halbzeitführung des VfB. Den genauen Spielablauf gibt es im Liveticker der Heilbronner Stimme zum Nachlesen.

VfB Stuttgart im Testspiel gegen FSV Hollenbach: Ehrentreffer als Geschenk an die Region

Nach der Pause legte Stuttgart schnell die Treffer fünf, sechs und sieben nach. Zunächst traf Wahid Faghir (47.), dann legte Justin Diehl (55.) nach. In der 56. Minute erhöhte Thomas Kastanaras. Nachdem Baba Mbodji (62.) gefoult wurde, schnappte sich Hollenbachs Neuzugang Niklas Dörr, ein Rückkehrer von der U 19 des FC Schalke 04, den Ball und traf zum 1:7. "Das war ein Geschenk an die Region", sagte Hoeneß, haderte aber mit dem Gegentreffer. In der 72. Minute gelang Kastanaras noch das 8:1. Bitter für den FSV: Der eingewechselte Torhüter Matthis Lang knickte dabei um und zog sich eine Sprunggelenksverletzung zu.

"Wir haben gleich gesehen, wie viel Support wir haben", sagte VfB-Torhüter Fabian Bredlow. Dies gab das Team mit Nahbarkeit zurück. Mit Autogrammen und Selfies. Nun gilt es aber, eben nicht eine schlechte Saison vergessen zu machen, sondern an eine gute anzuknüpfen.