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VfB Stuttgart: Der Klassenerhalt ist für den VfB-Boss Wehrle "ganz klares Ziel"

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Alexander Wehrle, der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, spricht über die neue Saison und die Euphorie der Fans nach dem Happy End. Auch zu möglichen Abgängen bezieht er Stellung.

VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle schaut mit positiven Gefühlen auf den Ist-Zustand: "So wie wir jetzt aufgestellt sind, sind wir sehr gut aufgestellt."
Foto: dpa
VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle schaut mit positiven Gefühlen auf den Ist-Zustand: "So wie wir jetzt aufgestellt sind, sind wir sehr gut aufgestellt." Foto: dpa  Foto: Tom Weller

Ein richtig gut gelaunter Vorstandschef ist allemal ein positives Zeichen, wenn der Pflichtspielstart allmählich näher rückt. Die Stimmung beim VfB Stuttgart ist von Zuversicht geprägt - trotz der beträchtlichen Herausforderungen, die sowohl sportlich als auch wirtschaftlich mit der Saison 2022/23 verbunden sind. VfB-Vorstandsboss Alexander Wehrle, gut erholt nach seinem Schiffs-Urlaub im Mittelmeer, der für sonnige Eindrücke von Mallorca über Italien und Malta bis Griechenland sorgte, hat am Ende des Stuttgarter Trainingslagers im Allgäu zu vielen Themen Stellung genommen.


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Wohin geht der Weg nach dem Last-Minute-Klassenerhalt dank Wataru Endos ganz spätem Tor zum 2:1 gegen Köln? Welchen Entwicklungsschub kann der Euphorie-Booster ermöglichen?

Alexander Wehrle sieht in der VfB-Mannschaft eine nachhaltige Wirkung dieses hoch emotionalen Jubelmoments am 14. Mai. "Es ist schon so, dass man diese 92. Minute ein Stück weit spürt." Die Stuttgarter Profis seien immer noch beflügelt vom Erlebnis am letzten Spieltag der vergangenen Saison. Durchaus möglich also, dass es eine positive Aufbruchsdynamik geben wird wie zuvor etwa bei Eintracht Frankfurt oder dem 1. FC Köln nach ganz schwierigen sportlichen Situationen, die aber bewältigt werden konnten. Wehrle setzt auf ein solches Momentum, denn es sei klar erkennbar, "dass in der Mannschaft etwas passiert ist".

Was ist also das VfB-Ziel in der neuen Saison?

Trotz aller Zuversicht ist Demut die oberste Prämisse beim Stuttgarter Bundesligisten. "Ganz klares Ziel ist der Klassenerhalt", betont der Vorstandsvorsitzende. "Nix anderes." Die Spielzeit werde auch durch die Aufstiege der Traditionsclubs Schalke und Werder Bremen "anspruchsvoll". Doch "so wie wir aufgestellt sind, so wie die Mannschaft arbeitet, wie sie fokussiert ist", sei er absolut positiv gestimmt.

Sind die in der internen kritischen Saison-Analyse aufgezeigten VfB-Defizite so angepackt worden, dass sich die Fans weniger Sorgen machen müssen?

Am 18. Mai, also schnell nach dem letzten Bundesligaspiel, gab es die Aufarbeitung der vergangenen Saison mit Alexander Wehrle, Trainer Pellegrino Matarazzo, Sportdirektor Sven Mislintat und Organisationschef Markus Rüdt. Klar wurde: Das Team muss athletisch auf ein deutlich höheres Niveau kommen. Das scheint zu klappen. Beim Blick auf die Trainingseinheiten in Weiler im Allgäu erkannte nicht nur Wehrle, dass sich "Trainingsintensität, Trainingsumfang, Fokussierung, Abläufe" positiv geändert haben.

Werden die fürs Klassenerhalts-Happy-End ungemein wichtigen Fans des VfB Stuttgart weiterhin als zwölfter Mann ein großer Faktor sein?

Die Stuttgarter Fans sind heiß auf die neue Saison. Den Dauerkartenverkauf hat der VfB bei 28 000 gedeckelt. "Wir haben wirklich eine Euphorie", sagt Vorstandschef Wehrle, der immer noch Gänsehaut bekommt, wenn er an den 34. Spieltag und das 2:1 gegen Köln zurückdenkt. Es sei eine "sensationelle Unterstützung" durch die Fans gewesen. "So eine Lautstärke habe ich noch nie erlebt, in 20 Jahren Bundesliga auf keinen Fall." Allerdings werden die Heimspiele der neuen Saison komplett vom Umbau der Haupttribüne im Hinblick auf die Europameisterschaft 2024 geprägt sein. Fast 10 000 Zuschauerplätze gehen zeitweise durch die Baumaßnahmen verloren. Wird also der Rückhalt fürs VfB-Team deutlich kleiner? Alexander Wehrle will "nicht einen Funken an negativen Gedanken" aufbringen, er ist "fest davon überzeugt", dass es dennoch eine "super Stimmung" in der Mercedes-Benz-Arena geben wird. Es bleibe ja ein beträchtliches Power-Potenzial übrig. "Wir haben 50 000 Kapazität."

Welche Transfers wird es beim VfB noch geben?

Grundsätzlich ist der Vorstandsboss zufrieden mit dem Ist-Zustand. "So wie wir jetzt aufgestellt sind, sind wir sehr gut aufgestellt." Aber: "Sicherlich wird sich bis zum Ende der Transferperiode auch das eine oder andere noch tun." Sasa Kalajdzic, Orel Mangala und Borna Sosa gelten seit vielen Wochen als Kandidaten für einen Verkauf, der ordentlich Geld aufs Stuttgarter Konto spülen könnte. Was aber, wenn daraus nichts wird, wenn es keine tauglichen Angebote gibt? Käme der VfB ohne große Einnahmen in die Bredouille? "Nein", sagt Alexander Wehrle. Wenn auf der Abgabeseite bei den Topspielern gar nichts passiere, "dann haben wir eine superstarke Mannschaft". Es sei "nicht so, dass wir genau diese Transfersummen erzielen müssen". Sollte es aber Abgänge von Leistungsträgern geben, dann werde man "nachjustieren". Wehrle macht klar: "Wir sind handlungsfähig im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit."

Wie geht es bei Atakan Karazor weiter, dem Mittelfeldspieler, der wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs in spanischer Untersuchungshaft sitzt?

"Wir denken an den Jungen, gar keine Frage", sagt Alexander Wehrle. Erstmal gelte für Karazor "natürlich die Unschuldsvermutung". Man werde "hoffentlich zeitnah neue Erkenntnisse bekommen" und sei deshalb "in "intensivem Austausch mit seinem Berater". Die Verantwortlichen beim VfB würden sich aber "definitiv nicht in einem laufenden Verfahren ständig öffentlich äußern". Man wollte durch womöglich falsche Worte nichts "gefährden".

 

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