Supercup-Boykott: Kleine VfB-Fan-Probleme im Vergleich zu Spanien und Italien
Die aktive Fanszene des VfB Stuttgart boykottiert den Supercup am Samstag gegen den FC Bayern München. Die Gründe sind kleine Probleme im Vergleich zu anderen Ligen, findet unser Autor.
Wie im Vorjahr boykottiert die aktive Fan-Szene des VfB Stuttgart den Franz-Beckenbauer-Supercup gegen den FC Bayern München. Der Spieltermin am Samstagabend kollidiert mit der 1. Runde des DFB-Pokals. Ein Wettbewerb, den die Schwaben in der Vorsaison bekanntlich als Sieger noch ein bisschen mehr liebgewonnen haben.
Der Fan-Boykott ist schade, weil die Stimmung in Stuttgart am Samstag darunter leiden dürfte. So viele Duelle um Titel hat der VfB Stuttgart in den vergangenen Jahren nicht bestreiten dürfen, erst recht nicht vor eigenem, ausverkauftem Haus. Da sollte es 90 Minuten prickeln.
Supercup ist auch sportlich attraktiv für den VfB Stuttgart
Der Franz-Beckenbauer-Supercup ist für Teile der Fans des VfB Stuttgart ein Firle-Franz-Cup, ein Kirmespokal ohne Wert. Es geht jedoch um Prestige, Geld und eine erste sportliche Standortbestimmung unter Wettbewerbsbedingungen. Meister gegen Pokalsieger, das ist sportlich wesentlich attraktiver als ein 8:0 bei einem Fünftligisten.
Fakt ist: Statt terminlich mit den DFB-Pokalspielen von VfB und FC Bayern auszuweichen, hätte der Supercup auch am späteren Pokal-Spiel-Termin der Stuttgarter und Münchener, also am 26./27. August, stattfinden können. So würde das Wochenende ganz exklusiv im Zeichen von „Klein gegen Groß“ stehen, eine Boykott-Grundlage entfallen.
Fakt ist aber auch: In Spanien oder Italien hätte so mancher Fan gerne diese Art von Fan-Sorgen wie beim VfB Stuttgart. Die Endspiele um die „Supercoppa Italiana“ und „Supercopa de España“ finden schon seit Jahren in Saudi-Arabien statt. Ein Austragungsort, der zurecht Anlass für Fan-Boykotte gibt.