Das Defensiv-Defizit beim VfB Stuttgart – Hoeneß kritisiert Leweling
Bei den beiden Gegentoren im Supercup gegen den FC Bayern München fehlt es dem VfB Stuttgart an Cleverness und Abgezocktheit. Zwei Spieler stehen dabei besonders im Fokus.
Ausgerechnet der große Abwehrgewinner der Vorbereitung beim VfB Stuttgart sah bei der Supercup-Niederlage gegen den FC Bayern München am Samstagabend schlecht aus. In Minute 18 wurde Luca Jaquez mit seinem schweren Patzer zum Vorlagengeber für Harry Kane, dem er den Ball zum 1:0 auflegte.
„Er spielt nun mal in der letzten Linie und wenn dann so ein unglücklicher Fehler passiert, dann…“, sagte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Ja, dann lässt sich ein Harry Kane nicht zwei Mal bitten. Rumms, drin war das Ding zur verdienten Bayern-Führung, die später im 2:1-Sieg münden sollte. Der VfB wirkte am Samstagabend zu Beginn hektisch und fahrig.
Cleverness fehlt im Supercup: VfB Stuttgart muss "reifer, erwachsener" werden
„Das Tor hatte sich abgezeichnet“, sagte Wohlgemuth hinterher. Der Schweizer Jaquez erhielt beim VfB Stuttgart den Vorzug vor Finn Jeltsch, weil er „aktuell die Nase vorn hat“, wie Trainer Sebastian Hoeneß vor der Partie erklärt hatte. Ob das jetzt immer noch so ist? „Daraus wird er lernen“, sagte Fabian Wohlgemuth und machte dem Innenverteidiger „keinen allzu großen Vorwurf“.
Den gab es aber mit Blick aufs zweite Gegentor des VfB Stuttgart. „Das 0:2 war sehr sauber ausgespielt in einem Moment der Unterzahl“, sagte Wohlgemuth übers Diaz-Kopfballtor bei dem Jaquez und Co. nicht gut aussahen. Das lag aber auch an der fehlenden Cleverness von Jamie Leweling, den der VfB unbedingt halten will. Der spätere Torschütze zum 1:2-Anschluss – tief in der Nachspielzeit – ging in der 77. Minute nach einem Zweikampf mit Sacha Boey an der Seitenlinie zu Boden. Er blieb aber außerhalb des Spielfeldes liegen.
Für die Bayern-Profis gab es somit keinen Grund, den Ball ins Aus zu spielen. Das Spiel lief weiter, die Bayern trafen zum vorentscheidenden 2:0. „Dann muss er halt seine Schmerzen auf dem Platz haben und nicht zwei Meter daneben“, sagte Hoeneß mit Blick auf die Szene und Lewelings Verhalten. „Das sind Kleinigkeiten, die hört man vielleicht nicht gerne, aber das gehört einfach dazu. Es geht um viel, wir müssen in solchen Situationen reifer, erwachsener werden“, sprach Sebastian Hoeneß Klartext.