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VfB Stuttgart kann nach Paris-Pleite nicht lange Trübsal blasen – Fokus auf Bundesliga-Punkte

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Die Stuttgarter müssen das Champions-League-Aus schnell abhaken, denn am Samstag geht es zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach um wichtige Bundesliga-Punkte. Trotz der 1:4-Abreibung durch Paris St. Germain ist VfB-Trainer Sebastian Hoeneß optimistisch. 


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Ist die Künstliche Intelligenz dumm? Diese Frage wollte Sebastian Hoeneß an jenem bitteren Fußballabend in Stuttgart durchaus erörtern. Ausgeschieden aus der Champions League war sein VfB. 1:4 gegen Paris St. Germain. Autsch! Zehn Punkte nach acht Spielen waren zu wenig. „Bevor es los ging, hat mir mal einer erzählt, die KI hat ausgerechnet, dass zehn Punkte zu 99 Prozent reichen“, sagte der Trainer über rechnerische Wahrscheinlichkeiten des Weiterkommens.

Es folgte sanftes Kopfschütteln. „Tja, die KI hat leider nicht recht behalten. Beziehungsweise doch. Möglicherweise kann sie behaupten, recht behalten zu haben.“ Es wäre dann „dieser eine Fall von 100, der eingetreten ist“, haderte Hoeneß, um sich gleich selbst zu korrigieren. „Nein, nicht mal elf Punkte haben gereicht.“

Gibt’s das? VfB-Trainer Sebastian Hoeneß sah einen „Horror-Spielverlauf“.
Gibt’s das? VfB-Trainer Sebastian Hoeneß sah einen „Horror-Spielverlauf“.  Foto: Tom Weller

Dinamo Zagreb verpasste auf Platz 25 der Ligaphasen-Schlusstabelle die Playoffs. Mit einem Punkt mehr als der VfB, der auf Rang 26 ins Ziel kam. Nur die ersten 24 Teams dürfen in der Champions League weiterspielen.

Das sind die Themen nach dem VfB-Aus in der Champions-League

Wie ist die Lage beim VfB Stuttgart nach dem 1:4 (0:3) gegen Paris St. Germain? Ein Überblick über die wesentlichen Themen.

  • Königsklassen-Fazit: Ein „großes Lob“ sprach VfB-Trainer Hoeneß seiner Mannschaft aus, „trotzdem“. Trotz der „Art der Niederlage“, die „bitter“ war. Aber ihm war es wichtig zu betonen: „Wir können erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb rausgehen.“ Er sei insgesamt „stolz auf die Jungs“.
Der Ball ist nicht über der Linie, VfB-Ersatztorhüter Fabian Bredlow packt zu und wird gegen Désiré Doué zum Retter. Ein „überragender Save“, so Trainer Hoeneß.
Der Ball ist nicht über der Linie, VfB-Ersatztorhüter Fabian Bredlow packt zu und wird gegen Désiré Doué zum Retter. Ein „überragender Save“, so Trainer Hoeneß.  Foto: Marijan Murat


Sebastian Hoeneß wird auch „überragende Erinnerungen“ an große VfB-Champions-League-Momente mitnehmen, etwa nach dem 1:0-Sieg bei Juventus Turin. „Wir haben mutig gespielt in den meisten Spielen.“ Man habe den VfB Stuttgart international stark repräsentiert. „Das wird bleiben.“ So sieht es auch Torwart Fabian Bredlow, der statt dem kranken Stammkeeper Alexander Nübel auf dem Platz stand. Letztlich sei PSG an diesem Abend einfach zu stark gewesen. „Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die uns 90 Minuten überlegen war.“

  • Horror-Spielverlauf: Sebastian Hoeneß sprach von einem „Horror-Spielverlauf“. Unnötig wurde durch Atakan Karazor das frühe 0:1 heraufbeschworen. Dann nutzte der VfB zwei Chancen zum 1:1 nicht, bekam stattdessen per Konter das 0:2 verpasst. Man hätte mit einem Ausgleichstor „auf jeden Fall das Stadion zum Abheben bringen“ können „und uns diesen Schuss Mut und Überzeugung geben, den du brauchst, um gegen so eine Mannschaft zu bestehen“. So kam es nicht. Dreifach-Torschütze Ousmane Dembélé sorgte fürs 0:2, 0:3, 0:4. Aus der Traum! Kein VfB-Einzug in die Playoffs, weil auch die Ergebnisse in anderen Spielen nicht passten.
So sehen Verlierer aus. Das deftige Heim-1:4 gegen Paris St. Germain schmerzte, das Ausscheiden aus der Champions League noch viel mehr. Aber die VfB-Ultras in der Cannstatter Kurve spendeten Applaus.
Fotos: dpa
So sehen Verlierer aus. Das deftige Heim-1:4 gegen Paris St. Germain schmerzte, das Ausscheiden aus der Champions League noch viel mehr. Aber die VfB-Ultras in der Cannstatter Kurve spendeten Applaus. Fotos: dpa  Foto: Marijan Murat

VfB Stuttgart gegen PSG: Chance zum Ausgleich nicht genutzt

Fabian Bredlow haderte wie sein Trainer mit den Momenten, die eine Wende hätten bringen können. „Wir haben nach dem 0:1 auch die Chance, um auszugleichen. Dann nimmt das Spiel vielleicht einen anderen Verlauf. Aber so ist der Fußball: Wenn du es vorne nicht machst, dann kriegst du es hinten.“

  • Gewünschte Reaktion: „Es bleibt nicht lange Zeit, um Trübsal zu blasen“, sagte Bredlow. Schon am Samstag geht es in der Bundesliga weiter, zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach. „Wir hatten es die letzten Wochen ja auch, dass es Schlag auf Schlag ging. Und wir haben es oft gut hinbekommen, den Schalter dann umzulegen von Champions League auf Bundesliga“, sagte der Keeper ganz spät am Abend in der Interviewzone. Das Ausscheiden aus Europas Fußball-Königsklasse schmerze, klar, „aber vielleicht legt das ja nochmal drei, vier Prozent Wut bei jedem frei. Die können dann am Samstag ins Spiel übertragen werden.“

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß bescheinigt seiner Truppe einen guten Charakter

Der Trainer ist fest von einer „guten Reaktion“ überzeugt. „Die Mannschaft hat Charakter.“ Außerdem: „Wir haben in der Bundesliga noch richtig was vor.“ Aktuell ist der VfB Stuttgart Tabellenvierter.

  • Großes Fan-Lob: Raus mit Applaus. Die Ultras in der Cannstatter Kurve waren trotz der 1:4-Abreibung positiv gestimmt. Das fühlte sich nicht nur für Fabian Bredlow „extrem geil“ an. „Grundsätzlich: die Fans waren in allen acht Champions-League-Spielen, die wir hatten, jedesmal on fire.“ Auch als es 0:4 stand, gab es Unterstützung. „Ich glaube, dass die Fans einfach auch Bock haben, diese Reise mit uns weiterzugehen und jetzt natürlich ganz genau wissen, dass wir dafür in der Bundesliga Punkte holen müssen, um nächstes Jahr hoffentlich sowas wieder erleben zu dürfen.“ Sebastian Hoeneß schwärmte: „Diese Stadion ist einmalig.“ Die Fans des VfB seien „unglaublich“.
  • Bredlows Debüt: Mit gemischten Gefühlen trat VfB-Ersatztorwart Fabian Bredlow den Heimweg an. „Ich bin sehr, sehr glücklich über mein Debüt.“ Erstmals stand der Nübel-Vertreter in der Champions League auf dem Platz. Aber er war dann auch „sehr, sehr traurig, dass wir rausgeflogen sind“. Vom Trainer gab es ein Extralob für einen „überragenden Save“ in der 32. Minute. Bredlow, so Hoeneß, könne „stolz sein“ auf diesen Abend. So ist es. Denn „der Traum eines jeden kleinen Jungen wurde mir erfüllt“. 
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