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Justin Diehl weint bittere Tränen – was die VfB-Emotionen außergewöhnlich macht

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Nach der 1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg weint Justin Diehl auf dem Rasen, die VfB-Kollegen spenden Trost. Es sind außergewöhnliche Emotionen an einem normalen Bundesliga-Spieltag.


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Ein ganz normales Bundesliga-Spiel. Eins von 34 an der Zahl in dieser Saison. Ein Heimspiel, okay, aber auch davon gibt es 17. Und der VfB Stuttgart ist nunmal nicht das überragende Bayer 04 Leverkusen der Vorsaison, die ohne Niederlage durch die Spielzeit spazieren. Deshalb kann auch die 1:2-Pleite gegen den VfL Wolfsburg als normal abgetan werden. Ein wenig Frust, wegen der hergegebenen Führung, ist verständlich. Die Enttäuschung über die Niederlage, sie ist normal – auf dem Rasen und auch auf der Tribüne bei den Fans des VfB Stuttgart, die vor Anpfiff noch voller Hoffnung eine großartige Choreo zeigten. Nicht normal sind hingegen die Tränen von Justin Diehl nach Spielende. 

Da steht ein 20-Jähriger auf dem Rasen und weint vor 58.000 Menschen in der MHP-Arena. Erst stülpt er das Trikot über sein Gesicht und sackt zu Boden, dann wird er von Teamkollegen getröstet. Von Torschütze Nick Woltemade. Von Stürmer Ermedin Demirovic, der selbst häufig kritisiert wird. Von Ramon Hendriks und von Chris Führich. Später auf der Pressekonferenz erklärt Trainer Sebastian Hoeneß den Grund für den Tränenausbruch, an diesem eigentlich ganz normalen Bundesliga-Spieltag. Es war der Ballverlust vor dem 1:1-Ausgleich. Diehl versuchte seinen Gegenspieler zu tunneln, scheiterte dabei, die Gäste trafen. Einfach erklärt – und eben auch etwas ganz normales an so einem Fußball-Samstag. 

Diehl-Tränen beim VfB Stuttgart: Wohltuende Emotionen in normalem Bundesliga-Spiel

Doch Diehl nahm es sich zu Herzen. Er gab sich die Schuld an der späteren Niederlage. Die Teamkollegen sahen das, bauten ihn auf. Sie selbst wissen, dass zu einer Mannschaft nunmal elf Spieler auf dem Rasen gehören. Auch Trainer Hoeneß sieht den Fehler in der Reaktion auf den Ballverlust. Die Absicherung, die Verteidigung. Nicht beim Ballverlust des jungen Ex-Kölners. Der soll frech und befreit aufspielen. Normal eben für so junge Talente. Davon hat Diehl reichlich, was nicht ganz normal ist.


Ebenso wenig wie im Übrigen die Reaktion der Mannschaft, allen voran der schon genannten Spieler. Demirovic, Woltemade, Hendriks, Führich... Sie waren selbst enttäuscht. Doch statt mit hängenden Köpfen zur Cannstatter Kurve zu schlendern, zeigten sie eine Reaktion als Team. Sie hielten zusammen, sie nahmen Diehl in den Arm. Sie haben gemerkt, dass es einem Teamkollegen nicht gut geht und haben ihre eigene Enttäuschung hinten angestellt. Das sollte in einer Mannschaft, egal welcher Sport, egal welche Liga, normal sein. Doch viel zu oft, ist es das nicht. Gegen ein Negativ-Beispiel hat der VfB Stuttgart vor gut einer Woche noch gewonnen.

Die Herzlichkeit innerhalb des VfB-Teams, das Mit- und das Füreinander, sind wahrscheinlich eine der großen Stärken. Ein Grund für den seit der Ära Hoeneß anhaltenden Höhenflug. Diehl hat durch seine Enttäuschung über den vermeintlichen Fehler zur Niederlage erneut gezeigt, dass beim VfB Stuttgart ein starkes Mannschaftsgefühl herrscht. Und eben nicht mehr ein reines Legionärsdasein als Fußball-Profis. So normal das Bundesliga-Spiel war, so außergewöhnlich wohltuend waren die Emotionen und die Reaktionen darauf nach Spielende. 

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