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Handball 3. Liga 
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Karriereende von Kevin Bitz: TSB Horkheim muss Plan B für die neue Saison aktivieren

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Personelle Sorgen beschäftigen den Drittligisten TSB Horkheim schon zum Start der Vorbereitung. Vom Oberligisten TV Flein wurde kurzfristig Pascal Thiele verpflichtet. 

Die Neuen beim TSB (von links): Andreas Schröder, Leon Glaser, Niklas Roth, Louis Sacherow, Pascal Thiele, Nicolas Herrmann und Marco Bitz.
Die Neuen beim TSB (von links): Andreas Schröder, Leon Glaser, Niklas Roth, Louis Sacherow, Pascal Thiele, Nicolas Herrmann und Marco Bitz.  Foto: Lina Bihr

Die Kaderplanungen des TSB Horkheim waren vermeintlich abgeschlossen. Der Sportliche Leiter Sven Grathwohl und Cheftrainer Oliver Heß hofften auf einen entspannten Juni, bevor am Montagabend die Saisonvorbereitung startete. Doch daraus wurde nichts. Bereits Ende Mai schockierte Kevin Bitz die sportlich Verantwortlichen damit, dass er aufgrund seiner Schulterprobleme keine seriöse Zusage für die nächste Saison geben könne und bat um Auflösung seines Vertrags. Dem hat der Verein inzwischen entsprochen. „Das war natürlich eine richtig bittere Nachricht“, sagte Heß am Dienstag. Das Problem: Der 32-Jährige war als Nachfolger von Spielmacher Louis Mönch als zentrale Figur im TSB-Konzept 25/26 fest eingeplant.

Vorerst soll die personelle Lücke aus dem aktuellen Kader heraus geschlossen werden 

„Es ist natürlich zum jetzigen Zeitpunkt extrem schwierig, einen adäquaten Ersatz zu finden, der ins Team passt und bezahlbar ist“, gesteht Grathwohl ein. Für seine erste Saison in vorderster Front gemeinsam mit Marco Starz – Michael Löbich war ja mit Saisonende von seinem Amt zurückgetreten – hat der 36-Jährige nun eine außerplanmäßige und verzwickte Aufgabe gestellt bekommen. „Wir haben unsere Fühler ausgestreckt, verschiedene Optionen diskutiert, starten jetzt aber erst einmal ohne einen weiteren externen Zugang in die Saisonvorbereitung“, erklärt Grathwohl.

Mit äußerst anstrengenden Staffel-Runs starteten die Horkheimer am Montagabend in die Saisonvorbereitung.
Mit äußerst anstrengenden Staffel-Runs starteten die Horkheimer am Montagabend in die Saisonvorbereitung.  Foto: Lina Bihr

Fürs Erste soll die erhebliche Lücke aus dem bestehenden Kader geschlossen werden. Adam Soos wird mehr Verantwortung tragen müssen. Mit dem 27-Jährigen sind bereits entsprechende Gespräche geführt worden und er hat seine Bereitschaft dazu erklärt. Die Position im zentralen Rückraum kann zudem Johannes Rebmann spielen, hat das in der Vergangenheit auch bereits getan, wenn Mönch mal eine seiner wenigen Verschnaufpausen bekam. Auch Neuzugang Leon Glaser kennt die Position.

Thiele-Verpflichtung sorgt nicht gerade für Begeisterung beim TV Flein 

Eine weitere personelle Lücke war hingegen schon länger bekannt. Niklas Matusik absolviert noch bis Mitte August ein Auslandssemester in Dänemark. Darauf hat der TSB reagiert und kurzfristig Pascal Thiele vom Oberligisten TV Flein verpflichtet. Dort sorgte das TSB-Angebot nicht gerade für überbordende Begeisterung. „Wir hatten fest mit Pascal geplant, wollten ihm aber die Chance in der 3. Liga nicht verbauen“, sagte Fleins Handballabteilungsleiter Ralf Pitzke am Dienstag. Der 23-jährige Kreisläufer lief vergangene Saison noch für Landesliga-Absteiger TSV Willsbach auf und versucht sich nun vier Ligen höher. „Natürlich ist der Sprung riesig und er muss jetzt in jedem Training Gas geben, um sich zu entwickeln“, sagt Heß, der eine Thiele-Rückkehr nach Flein am Ende der Saisonvorbereitung ausschließt: „Er ist für die gesamte Runde eingeplant.“

Absehbar ist bereits, dass sich die Spielausrichtung des TSB verändern wird, weg vom gnadenlosen Tempospiel, hin zu mehr Positionsspiel. Mit den beiden Neuzugängen Niklas Roth und Andreas Schröder haben die Horkheimer zwei großgewachsene Rückraumschützen im Kader, die aus der Distanz treffen können und entsprechend eingesetzt werden sollen. Der bundesligaerfahrene Schröder soll zudem im Innenblock decken. „Wir haben vergangene Saison zu oft das Tempospiel des Gegners nicht in den Griff bekommen. Das lag nicht zuletzt an unserem Abwehr-Angriff-Wechsel, weil zwei Kreisläufer oft den Innenblock bildeten“, erklärt Heß. Dieser Wechsel würde mit Schröder auf dem Feld wegfallen, weil alle drei Kreisläufer (Matusik, Thiele und Louis Dück) auch zentral in der Abwehr decken können.

Einen Nachfolger für Co-Trainer Alexander Heß hat der TSB noch nicht gefunden

„Statt 42:39 würde ich gerne auch mal 28:25 gewinnen“, setzt Heß zudem darauf, dass mit Marco Bitz das Zusammenspiel Torhüter-Abwehr besser wird. „Tempo nach vorne wollen wir trotzdem weiter gehen“, betont der Coach, der vorerst weiter alleine an der Seitenlinie agieren muss. Einen Nachfolger für seinen Bruder Alexander als Co-Trainer gibt es bislang nicht. Hier soll Grathwohl aushelfen. 

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