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Sport-Union Neckarsulm schlägt sich in Solingen selbst

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Trotz zwischenzeitlich vier Toren Vorsprung verliert Handball-Bundesligist Sport-Union Neckarsulm in der Schlussphase beim HSV Solingen-Gräfrath und ist zurück am Tabellenende.

Alles Anfeuern, alle Motivation half nicht − Thomas Zeitz und die Sport-Union Neckarsulm verloren am Donnerstagabend in Solingen.
Alles Anfeuern, alle Motivation half nicht − Thomas Zeitz und die Sport-Union Neckarsulm verloren am Donnerstagabend in Solingen.  Foto: Seidel, Ralf

Mit hängenden Köpfen zurück am Tabellenende statt mit einer Siegesserie hinauf auf die Nicht-Abstiegsplätze. Handball-Bundesligist Sport-Union hat sich am Donnerstagabend durch eine vermeidbare 30:32 (17:16)-Niederlage beim HSV Solingen-Gräfrath selbst um den endgültigen Lohn der vergangenen Wochen gebracht.

Trotz vieler ordentlicher Phasen ließ das Team von Trainer Thomas Zeitz die Gastgeberinnen Mitte der zweiten Hälfte zurück ins Spiel kommen und konnte am Ende in der Klingenhalle nicht einmal mehr ein Remis retten.

Solingen arbeitet sich zurück ins Spiel

Während der HSV neben der Platte mit Ex-Profi Lars Lehnhoff (TSV Hannover-Burgdorf) als Trainer kurzfristig für die erste Überraschung gesorgt hatte, zeigte sich die Sport-Union nach dem Anpfiff zunächst überraschend aktiv. Nichts war zu sehen von den vier Tagen weniger Erholungspause, die die Mannschaft von Thomas Zeitz im Vergleich zum Tabellenletzten aus der Klingenstadt hatte.

Doch nach einer frühen 4:1-Führung für die Gäste war spätestens nach rund zehn Minuten auch der HSV im Spiel. Aus der 6:0-Abwehr rückten einzelne Akteurinnen immer wieder schnell und aggressiv heraus, was dem Neckarsulmer Rückraum überhaupt nicht schmeckte und viele halbgare Würfe provozierte. Und auch die Deckung der Sport-Union ließ trotz des eigentlich recht langsamen Solinger Aufbauspiels deutlich mehr Würfe zu, als noch am vergangenen Sonntag gegen die HSG Blomberg-Lippe. In Minute 19 hatte Solingen-Gräfrath so erstmals wieder ausgeglichen (11:11).


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Sieben-gegen-Sechs funktioniert nicht

Mehr Ruhe und zwei schnelle Tore kamen dann durch die Hereinnahme von Fatos Özdemir ins Neckarsulmer Spiel. Die türkische Nationalspielerin tat dem Spiel mit ihrer Umsichtigkeit merklich gut. Doch auch wenn sich die Gäste zwischenzeitlich wieder auf drei Treffer absetzen konnten, ließ sich der HSV nicht abschütteln.

Was bei der Sport-Union zudem überhaupt nicht funktionierte, war das Spiel ohne Torhüterin oder mit einer siebten Feldspielerin: Drei einfache Gegentore über das gesamte Feld fing sich das Zeitz-Team dadurch nach Ballverlusten allein in den ersten 30 Minuten. HSV-Trainer Lehnhoff, Bruder der eigentlichen Interimstrainerin Inga Lehnhoff, hatte das Manko schnell erkannt und forcierte das frühe Stören seiner Schützlinge noch, so dass die Sport-Union nur mit einer knappen 17:16-Führung in die Pause ging.

Lena Ivancok ist weiter in Bestform

Verlassen konnten sich die Unterländerinnen hingegen auf Nina Engel, die am Montag im Training noch schmerzhaft umgeknickt war. Zu sehen war davon jedoch nichts - die 20-Jährige feuerte munter aus allen Lagen. Ebenfalls einen guten Job machten im Abwehrverbund Torhüterin Lena Ivancok und die niederländische Achse aus Amber Verbraeken, Geburtstagskind Marloes Hoitzing, Sharon Nooitmeer und Annefleur Bruggeman.

Das zahlte sich mit zunehmender Spieldauer aus, so dass die Neckarsulmerinnen über weite Phasen des zweiten Durchgangs den Ton angaben und meist mit vier Toren führten. Der Gesamtauftritt war zwar spielerisch nicht so stark wie noch gegen Blomberg, doch er war eigentlich gut genug, um das Tabellenschlusslicht in Schach zu halten und den "Lehnhoff-Effekt" bei den Solingerinnen verpuffen zu lassen. Und um mehr ging es für die Sport-Union nach langer Anreise zum Hinrunden-Abschluss gar nicht.

Sport-Union lässt sich den Schneid abkaufen

Doch mehrere haarsträubende Rückraum-Querpässe der Sport-Union, die der HSV problemlos abzufangen wusste, machten die Partie in den letzten zehn Minuten wieder spannend. Nach dem 25:25 (49.) legte Thomas Zeitz die Grüne Karte zur Auszeit auf den Zeitnehmertisch, doch es half nicht.

Der HSV führte drei Minuten vor Schluss mit 31:29. Zeitz riskierte alles, brachte eine siebte Feldspielerin und musste doch mit ansehen, wie der HSV seine Führung über die Zeit rettete.


Sport-Union Neckarsulm: Ivancok (17 Paraden); Salamakha, Polácková - Verbraeken (5/2), Engel (7), Hinkelmann, Nooitmeer (4), Bruggeman (2), Pollakowski (1); Özdemir (2), Hoitzing (3), Riner (5), Smits (1).

Erfolgreichste Werferin HSV Solingen-Gräfrath: Vanessa Brandt (9/2).

Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff.

Siebenmeter: HSV Solingen-Gräfrath: 4/7; Sport-Union Neckarsulm: 2/3.

Zeitstrafen: 1/2.

Zuschauer: 551.

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